ARD Tagesschau | 10.03.2018
Im griechisch-türkischen Grenzgebiet sind zwei deutsche Journalisten festgenommen worden. Die beiden Reporter waren laut Polizei in einem Sperrgebiet unterwegs.
Zwei deutsche Journalisten sind im Nordosten Griechenlands nahe der türkischen Grenze festgenommen worden. Es handle sich um einen 31-Jährigen und seine 33 Jahre alte Kollegin, bestätigte die deutsche Botschaft in Athen. Demnach kümmert sich ein Anwalt um die beiden Festgenommenen. Für heute ist in Griechenland ein Verfahren angesetzt, mit dem überprüft werden soll, ob die beiden deutschen Journalisten wieder freigelassen werden können. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder freikommen, gilt als relativ hoch.
Die Polizei teilte mit, die beiden Reporter seien wegen Betretens einer Sperrzone in Gewahrsam. Sie sollen heute von der Staatsanwaltschaft vernommen werden. Demnach haben die beiden Journalisten angegeben, im Auftrag der ARD eine Geschichte über aus Deutschland heimkehrende Flüchtlinge drehen zu wollen. Sie seien ohne Drehgenehmigung unterwegs gewesen.
Über den Evros nach Mitteleuropa
Die Region ist Teil einer viel genutzten Flüchtlingsroute. Zahlreiche Migranten versuchen über den Grenzfluss Evros von der Türkei nach Griechenland zu gelangen, um von dort nach Mitteleuropa weiterzureisen. Zahlreiche Menschen kamen dabei ums Leben. Seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei im März 2016 ging die Zahl der Grenzübertritte in dem Gebiet jedoch deutlich zurück. Derzeit herrscht in der Region erhöhte Wachsamkeit.
Erst vor einer Woche waren an dem Fluss zwei griechische Soldaten nach dem Überschreiten der Grenze zur Türkei festgenommen und anschließend unter Spionageverdacht inhaftiert worden. Die beiden gaben an, sie hätten wegen der schlechten Wetterbedingungen die Orientierung verloren. Sie sind in der türkischen Stadt Edirne in Haft. Auch aus diesem Grund sind griechische Grenzschützer im Moment besonders sensibel, was Besucherverkehr im Grenzbereich angibt.
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derStandard | 10.03.2018
Zwei ARD-Journalisten an griechisch-türkischer Grenze festgenommen
Reporter recherchierten zu Flüchtlingsroute in Griechenland – Festnahme wegen Betretens einer Sperrzone
Athen/Ankara – Zwei deutsche Journalisten sind am Freitag nach Angaben der griechischen Behörden im Grenzgebiet zur Türkei festgenommen worden. Die beiden ARD-Reporter seien wegen Betretens einer Sperrzone in Gewahrsam, teilte die Polizei mit. Sie sollen am Samstag von der Staatsanwaltschaft vernommen werden.
Bei den Festgenommenen handelt es sich laut Berichten um einen 31-jährigen Mann und seine 33 Jahre alte Kollegin. Sie wollten nach Polizeiangaben über eine Flüchtlingsroute in dem Grenzgebiet berichten. Normalerweise werden Journalisten in vergleichbaren Fällen schnell wieder auf freien Fuß gesetzt.
Flüchtlinge versuchen seit Jahren über den Grenzfluss Evros nach Griechenland zu gelangen, um von dort weiter nach Mittel- und Nordeuropa zu reisen. Zahlreiche Menschen kamen dabei ums Leben. Seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts der EU mit der Türkei im März 2016 ging die Zahl der Grenzübertritte in dem Gebiet jedoch deutlich zurück.
Zuletzt wurde griechischen Sicherheitskräften vorgeworfen, Flüchtlinge illegalerweise auf türkisches Staatsgebiet zurückzudrängen. Die Regierung in Athen dementierte entsprechende Berichte.
In der Türkei wurden in der vergangenen Woche zwei griechische Soldaten festgenommen, die bei einer Patrouille nördlich des Evros auf türkisches Gebiet geraten waren. Ihnen wird wegen des „Eindringens in eine militärische Sperrzone“ der Prozess gemacht. Die beiden Soldaten gaben an, sie hätten wegen der schlechten Wetterbedingungen die Orientierung verloren.