11. Dezember 2016 · Kommentare deaktiviert für „Massenimmigration bedeutet Massendeportation“ · Kategorien: Hintergrund · Tags:

Quelle: Telepolis | 10.12.2016

Die Globalisierung entspricht der dritten Phase des Imperialismus – Ein Kommentar

Diego Fusaro*

Mittlerweile sollte es jedem klar sein. Auch denjenigen, die sich eher vom organisierten Manipulationseifer, vom Fernsehschauspiel und der Zustimmungsfabrik beeinflussen lassen. Man nennt sie weiterhin Massenimmigration.

Man sollte sie besser Massendeportation menschlicher Lebewesen nennen. Das ist das wahre Gesicht der heutigen Migrationswellen, die derzeit Europa erschüttern. Es wird vorgegeben, aufnehmen und integrieren zu wollen, doch in Wahrheit wird die Ankunft von Migranten bejubelt, gleich einem Vampir, der beim Anblick von Blut feiert – um ein Marxsches Gleichnis zu benutzen. Warum bejubelt das siegreiche Kapital die Ankunft der Migranten? Warum reguliert es nicht vielmehr den Migrantenfluss, obwohl es das tun könnte?

Das ist für diejenigen, die weiterhin mit ihrem eigenen Kopf denken und nicht den aktuellen politisch-korrekten Strömungen und dem einzigen, kunstvoll vorgefertigten Gedanken folgen möchten, nicht schwer zu verstehen. Das Kapital braucht erpressbare und rechtlose Massen verzweifelter Sklaven, die bereit sind, alles zu tun, um überleben zu können. Es braucht sie aus drei Gründen:

  • Weil es sie vorbehaltslos, auf wirksamste Weise, als zur Verfügung stehendes menschliches Material ausnutzen kann.
  • Weil es sie im Klassenkampf als Mittel zur Senkung der Arbeitskosten einsetzen kann, indem es die italienischen und deutschen Arbeiter dazu zwingt, zu den gleichen Bedingungen des Migranten zu arbeiten (das ist das Marxsche Gesetz der „industriellen Reservearmee“).
  • Weil es die Kämpfe der Untersten untereinander (Einheimische gegen Einwanderer) gedeihen lassen und den Kampf der Knechte gegen die Knechte horizontal ausgerichtet bleiben lassen kann, damit er sich niemals in Form eines Konfliktes zwischen Herr und Knecht vertikalisiert.

Nennen wir die Dinge beim Namen: Die Globalisierung entspricht der dritten Phase des Imperialismus als Wesensfigur der kapitalistischen Produktionsweise, wie bereits Lenin mit seinem Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus erkannte.

Ursprünglich gab es die dominante Form des merkantilen Imperialismus im 17. und 18. Jahrhundert. Er zeichnete sich durch den Dreieckshandel der Sklaven zwischen Europa, Afrika und Amerika aus. Dann kam der von Lenin analysierte Imperialismus stricto sensu des 19. und 20. Jahrhunderts. Sklaven wurden nun direkt in ihren Heimatländern ausgebeutet, die zu Kolonien des expansionistischen Westens herabgesetzt wurden. In der heutigen Phase schließlich zwängt sich als neue Form des Imperialismus die Globalisierung als logische, weltweite Erweiterung des Marktes und seiner Anthropologie auf, was zur Folge den Abbau all dessen hat, was nicht mit ihm konform geht.

Die Sklaven werden nun durch Massendeportationsprozesse und Zwangsmigration der Völker erhalten, deren Regierungen vom Westen durch ethische Bombardierungen, humanitäre Interventionen, Farbrevolutionen und arabische Frühlinge destabilisiert werden.

Auf Booten und allen möglichen Fahrzeugen kommen die Migranten in den Westen, der sich gastfreundlich gibt, während er die Ankunft einer immensen Arbeitskraft, einer neuen industriellen Reservearmee, bejubelt, die ausgebeutet und erpresst werden kann. Von wegen Integration! Von wegen Aufnahme! Das nennt sich Klassenkampf. Und das Kapital ist dabei, ihn zu gewinnen, ohne von den Unterdrückten eine Antwort zu erhalten, die zu sehr damit beschäftigt sind, einander zu bekriegen.

Übersetzung Jenny Perelli


* Diego Fusaro, 1983 in Turin geboren, lehrt Philosophie an der Mailänder Universität. Als unabhängiger Freidenker, intellektueller Dissident, der politisch weder rechts noch links anzusetzen ist, verblüfft er seit geraumer Zeit ganz Italien mit seiner eigenwilligen, neoidealistischen Auslegung des Marxschen Gedanken. Von ihm behauptet die Medienwelt, er sei zur Zeit einer der brillantesten Denker Italiens. Mit eleganter Begeisterung belebt er längst begraben geglaubte Begriffe wie Klassenkampf, Klassenbewusstsein, Proletariat u.ä. und füllt dank seines Charismas die Säle mit einer bunt gemixten Zuhörerschaft, die buchstäblich an seinen Lippen hängt. Er bezeichnet sich als unabhängigen Schüler von Hegel und Marx und ist von der Notwendigkeit einer Fortsetzung des politischen und kulturellen Kampfes überzeugt, den Karl Marx und Antonio Gramsci begonnen haben. In seinen Büchern beschreibt er die Widersprüche des Systems und des Lebens des postmodernen Menschen. Fusari betreibt die Website filosofico.net.

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