11. Oktober 2016 · Kommentare deaktiviert für „Was Europa von Ugandas Flüchtlingspolitik lernen kann“ · Kategorien: Afrika · Tags:

Quelle: Süddeutsche Zeitung

Uganda gehört zu den zehn Ländern, die mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit aufnehmen. Besuch in einem Land, das Neuankömmlinge willkommen heißt und wirtschaftlich von ihnen profitiert.

Von Tobias Zick, Adjumani

Nach einer provisorischen Existenz sieht das nicht aus: eine kleine Schreinerwerkstatt, gut ausgestattet mit Hobelbank, Sägen und Hämmern; ein paar Meter weiter die ebenso solide gezimmerte Hütte für die Familie. Im Garten wachsen Tomaten und Okraschoten, und in einem kleinen Holzverschlag wuseln Meerschweinchen, die züchtet und verkauft er in der Nachbarschaft; ein kleines Zubrot zu dem, was er mit den Türen und Bettgestellen aus seiner Werkstatt verdient. Samuel Manyuon, 45, ist Flüchtling; vor zwei Jahren ist er vor dem Bürgerkrieg im Südsudan geflohen, jetzt hat er hier, in Uganda, ein Zuhause gefunden, das mit den überfüllten Zeltstädten, die man in Kenia oder im Ostkongo sieht, wenig gemein hat.

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11. Oktober 2016 · Kommentare deaktiviert für Afrika: Schwerer Kampf gegen Fluchtursachen · Kategorien: Europa, Mali, Sahara

n-tv 10.10.16

Kriege, Umweltkatastrophen, bittere Armut: Es gibt viele Gründe, um aus Afrika nach Europa zu fliehen. Zehntausende Flüchtlinge werden in diesem Jahr erwartet – und die Zahlen könnten in Zukunft rapide steigen.

Ein Ziel der Reise von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Afrika ist es, auszuloten, wie man afrikanischen Ländern bei der Eindämmung der illegalen Migration helfen kann – auch im Eigeninteresse. Denn in diesem Jahr werden 130.000 bis 140.000 Migranten und Flüchtlinge erwartet, die über Nordafrika und das Mittelmeer in die EU kommen. Das klingt angesichts der Zahlen des Jahres 2015 gering. Aber im Hintergrund steht ein enormer Bevölkerungszuwachs auf dem afrikanischen Kontinent in den kommenden Jahren – bis zu 2,6 Milliarden Menschen im Jahr 2050.
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11. Oktober 2016 · Kommentare deaktiviert für Calais: Mauerbau und Abriss des Migrantencamps · Kategorien: Europa, Großbritannien

Telepolis

von Bernard Schmid

Frankreich: Wegen der geplanten Umverteilung der Camp-Bewohner ab dem 17. Oktober häufen sich Kampagnen und rassistische Proteste gegen Migranten

Kommt sie, kommt sie nicht, die Mauer? Auch in Frankreich – wo man noch im vergangenen Jahr die stacheldrahtbewehrte Grenzsicherung im Ungarn Viktor Orbans scharf kritisierte – ist das Mauerbauen in Mode gekommen, wenn es um die Abwehr von Migranten geht. Allerdings handelt es sich im vorliegenden Falle nicht darum, Migranten an der Einreise zu hindern, sondern an der Ausreise nach Großbritannien.

Infolge der französisch-britischen Vereinbarung von Le Touquet (2003) wurden die Grenzkontrolle des Vereinigten Königreichs auf das Südufer des Ärmelkanals vorverlagert. Dort „stauen“ sich nun auf französischer Seite Migrantinnen und Migranten, deren Traum darin besteht, auf die britischen Inseln überzusetzen.

Neben den bereits bestehenden Sperranlagen und Zäunen rund um das Hafengebiet von Calais soll nunmehr bis zum Jahreswechsel 2016/17 zusätzlich eine vier Meter hohe und einen Kilometer lange Mauer errichtet werden, die mit Überwachungskameras und Scheinwerfern ausgestattet sein wird. Sie soll das Betreten der Zufahrtsstraße zum Hafengelände verhindern, weil die Migranten sich ebendort an Bord von LKWs oder Fähren zu schmuggeln versuchen. Die Kosten dafür in Höhe von 2,7 Millionen Euro werden von der britischen Regierung übernommen.
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