16. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Insel Chios: Griechenland stellt zweites Registrierzentrum fertig“ · Kategorien: Griechenland · Tags:

Quelle: Spiegel Online

In sogenannten Hotspots will die EU ankommende Flüchtlinge erfassen lassen. Nun ist das zweite von fünf Zentren in Griechenland bezugsbereit. 1100 Menschen sollen dort unterkommen.

Nur sieben Kilometer trennen die griechische Insel Chios von der türkischen Küste. Auf der Flucht nach Europa riskieren hier jeden Tag hunderte Menschen ihr Leben. Künftig sollen die meisten von ihnen zunächst auf der Insel bleiben: In der Nähe des Flughafens ist das zweite griechische Registrierzentrum für Flüchtlinge fertiggestellt worden. Das teilte die halbstaatliche Sponsor-Gesellschaft Hellenic Petroleum (Helpe) mit.

In den 67 Wohncontainern sollen künftig bis zu 1100 Menschen unterkommen. Der sogenannte Hotspot befindet sich in einer ehemaligen Fabrik. Man habe die Kanalisation sowie Wasser- und Stromversorgung zusammen mit dem Militär instand gesetzt, teilte Helpe mit. Am Montag sollten Hilfsgüter an Migranten verteilt werden, die dort einziehen sollen.

Griechenland sollte eigentlich bis Ende 2015 insgesamt fünf Aufnahmezentren zur Registrierung und Verteilung Asylsuchender fertigstellen. Bislang war allerdings nur der Hotspot auf der Insel Lesbos fertig. Drei weitere Registrierzentren auf den Inseln Samos, Leros und Kos sind noch im Bau. Zudem sind zwei große Aufnahmelager für jeweils 4000 Menschen nahe Athen und Thessaloniki geplant. Unter dem Druck der EU hat Athen zugesagt, die Fertigstellung der Zentren zügig voranzutreiben.

Nach Angaben des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNCHR sind seit Anfang des Jahres mehr als 76.600 Menschen von der türkischen Küste über das Meer nach Griechenland gekommen. Darunter sind auch immer mehr Kinder. Mindestens 366 Menschen starben in den ersten Wochen des Jahres auf ihrer Flucht im Mittelmeer.

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siehe auch: Süddeutsche Zeitung

Griechenland: Vier von fünf Flüchtlings-Hotspots einsatzbereit

  • In Griechenland sind vier von fünf geplanten Hotspots zur Registrierung von Flüchtlingen einsatzbereit.
  • Die Regierung hatte angekündigt, bis Mitte Februar alle fünf Zentren auf den Inseln fertigzustellen.

Unmittelbar vor Beginn des EU-Gipfels am Donnerstag teilt die griechische Regierung mit, dass ein großer Teil der geplanten Registrierungszentren für ankommende Flüchtlinge fertiggestellt sei. Vier der fünf sogenannten Hotspots seien zur Registrierung der Ankommenden bereit, sagte Verteidigungsminister Panos Kammenos. „Es war eine eher schwierige Operation“, fügte er hinzu.

Die Zentren auf den Inseln Lesbos, Chios, Leros und Samos sollten bis Mittwoch eröffnet werden, hieß es bereits am Montag aus Regierungskreisen. Das auf der Insel Kos geplante Zentrum sei noch nicht fertig. Dort stößt der geplante Hotspot auf massiven Widerstand der Einwohner.

Die Regierung hatte angekündigt, bis Mitte Februar alle fünf Zentren auf den Inseln fertigzustellen. Über Griechenland kamen seit vergangenem Jahr mehr als eine Million Flüchtlinge in die Europäische Union.

Das Land war wiederholt in die Kritik geraten, weil es beim Aufbau der Registrierungszentren nur schleppend vorankommt. Sobald alle Hotspots voll funktionstüchtig sind, sollen dort nach Angaben der EU-Kommission pro Tag die Fingerabdrücke von 11 000 Ankommenden registriert werden können. Auch in Italien sollen sechs Hotspots entstehen.

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