Quelle: UNO-Flüchtlingshilfe
Immer mehr Flüchtlinge kommen an den Stränden griechischer Inseln an. Momentan sind es etwa 1.000 pro Tag. Dies bringt die aufnehmenden Gemeinden in der Ägäis in eine Notsituation.
Griechische Inseln überlastet – Hilfe dringend benötigt
Die humanitäre Situation auf den Inseln verschärft sich von Tag zu Tag. Die Behörden der kleinen Inseln schaffen es trotz aller Bemühungen nicht mehr, die immer größer werdende Zahl von Schutzsuchenden aus eigener Kraft zu versorgen. Umfassende und schnelle Hilfe ist gefragt, damit die Lage nicht noch dramatischer wird.
Auf der Ägäis-Insel Lesbos zum Beispiel ist das Aufnahmezentrum völlig überlastet. 3.000 Menschen leben dort in provisorischen Unterkünften. 1.000 weitere leben ganz außerhalb der Einrichtung. Die Umstände sind äußerst prekär: Fließendes Wasser, Unterkünfte und medizinische Versorgung sind kaum vorhanden. UNHCR sorgt sich insbesondere um das Wohlergehen von Schwangeren und Kindern. Viele der Neuankömmlinge müssen lange, strapaziöse Strecken von den Landestränden bis zu den Aufnahmestätten in der Hauptstadt der Insel zurücklegen.
Initiative gegen die Not
UNHCR tut sein Möglichstes, um die humanitäre Situation zu entschärfen. So sind zusätzliche Mitarbeiter auf fünf Inseln eingesetzt worden, die zum Beispiel dabei helfen, Dolmetscher zu organisieren oder zusammen mit Partnerorganisationen die Flüchtlinge mit Trinkwasser und Energie-Riegeln versorgen.
Starker Anstieg der Asylanträge in Balkanländern
Ein Großteil der Flüchtlinge, die in Griechenland ankommen, versucht von dort weiterzureisen. So ist allein im Juni die Zahl der Flüchtlinge, die von Griechenland nach Mazedonien und Serbien eingereist sind, von 200 auf 1.000 angestiegen. Bisher haben in diesem Jahr in der Region etwa 45.000 Menschen um Asyl gebeten. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet dies fast eine Verneunfachung der Asylanträge.
Dies stellt jedoch nur einen Teil der Flüchtlinge dar, die sich in den beiden Ländern aufhalten. Es wird vermutet, dass die Hälfte der Flüchtlinge, die diese Region durchqueren, sich bei den Behörden nicht registrieren lassen und dadurch vermehrt Gewalt und Missbrauch ausgesetzt sind.