Spaniens Exklave Melilla
Von Hans-Günter Kellner
Melilla steht beispielhaft für den Strom afrikanischer Flüchtlinge, die nach Europa einreisen wollen. Spanien hat seine Exklave in Nordafrika mit meterhohen Grenzzäunen eingefriedet. Damit sollen die Flüchtlinge schon auf der anderen Seite des Meeres abgewehrt werden.
Angel Castro ist stolz auf Melilla. Nicht auf die täglichen Tragödien an den sechs Meter hohen Grenzzäunen. Sondern stolz auf die Gründerzeit. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts flüchteten Juden aus vielen Teilen Nordafrikas vor Pogromen – nach Melilla. Sie hinterließen ein beeindruckendes architektonisches Erbe, sagt Angel Castro beim Spaziergang durch die Stadt. Der Historiker bleibt vor einem fünfgeschossigen Haus mit einer großen, in eiserne Schmiedearbeiten gefassten Glasfassade stehen.