18. Februar 2013 · Kommentare deaktiviert für Syrien, Libanon: Flüchtlinge · Kategorien: Syrien

NZZ 16.02.13

„KLARE FORDERUNGEN DER MÉDECINS SANS FRONTIÈRES mri.

Genf · Die humanitäre Hilfe für syrische Flüchtlinge in Libanon ist laut der Organisation Médecins sans frontières (MSF) unzureichend. Das Registrierungsverfahren von zwei bis drei Monaten sei zu langsam und die Unterkünfte sowie die medizinische Versorgung seien unangemessen, sagte der MSF-Direktor Bruno Jochum unlängst in Genf. […] Laut einer MSF-Untersuchung vom Dezember erhielten zwei Drittel der noch nicht als Flüchtlinge registrierten Personen keinerlei Unterstützung. MSF fordert, die Registrierung dürfe keine Voraussetzung für die humanitäre Hilfe sein. In einer Krisensituation müssten alle Neuankömmlinge unverzüglich versorgt werden, betonte Jochum. Ende Januar waren in Libanon 40 Prozent der gegen 300 000 Flüchtlinge aus Syrien noch nicht beim UNHCR registriert. MSF begrüsste, dass Libanon die Grenzen offen hält […] Vor ihrer Registrierung durch das UNHCR müssen Flüchtlinge 100 Prozent der Gesundheitskosten bezahlen, danach noch 15 Prozent. Die Hälfte der Flüchtlinge mit chronischen Krankheiten wie Kreislaufleiden kann sich keine Behandlung leisten. Zwei von drei werdenden Müttern erhalten keine Schwangerenvorsorge, und für viele sind die Geburts-Kosten zu hoch. MSF fordert von der Regierung und dem UNHCR, mittellose syrische Patienten gratis zu behandeln. Geld dürfe kein Hindernis für die Gesundheitsversorgung von Kriegsflüchtlingen sein.“

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