12. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Ansturm von Flüchtlingen auf den EU-Zaun Melilla, 1 Toter · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags:

Mohammed Jaabouk schreibt am 11.07.2012 auf der Website Yabiladi über die sich zuspitzende Situation am EU-Zaun von Melilla. Melilla gehört wie Ceuta zu spanischen Enklaven auf dem nordafrikanischen Festland, umgeben von Marokko. Seit Beginn der 1990er Jahre hat Spanien rund um die Enklaven mit EU-Geldern abschreckende Grenzanlagen aufgebaut.

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12. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Video Interview mit dem einzigen Überlebenden des Boots mit 56 Flüchtlingen · Kategorien: Eritrea, Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , , , , , , ,

Aussage von Abbas […] – dem einzigen Überlebenden der Boot-Tragödie mit 56 Passagieren („Testimony of Abbas Satou – Sole survivor of 56 in migrant boat tragedy“)

von Charles Heller

Interview geführt am 11.07.2012 im Krankenhaus von Zarzis,

im Rahmen der Boats4People Kampagne und des ERC-geförderten Forensic Architecture Forschungsprojekts an der Goldsmiths University, London.

Interview von Lorenzo Pezzani, organisiert von Farouk Ben Lhiba und gefilmt von Charles Heller.

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Artikel des Guardian (11.07.2012), in dem auf das Interview von Boats4People eingegangen wird:

http://www.guardian.co.uk/world/2012/jul/11/asylum-seekers-dead-mediterranean-italy

11. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Kommunique Nr. 5 · Kategorien: Eritrea, Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , , , , ,

Boats4People Kommuniqué Nr. 5

Eine Delegation trifft den einzigen Überlebenden der Schiffstragödie, die 55 Menschenleben gekostet hat

Zarzis, 11. Juli 2012

Ein Jahr und ein paar Monate nach dem Vorfall, der als „left-to-die-boat“ zu internationaler Empörung geführt hat, ist es zu einem neuen ähnlich dramatischen Vorfall gekommen. Das zeigt, dass trotz veränderter politischer Grosswetterlage weiterhin Flüchtlinge und MigrantInnen unter entsetzlichen Umständen im Mittelmeer sterben.

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10. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für 54 eritreische Boat-people nach Schiffbruch vor Italien verdurstet! · Kategorien: Eritrea, Italien, Libyen, Tunesien · Tags: , ,

Erneut grosse Schiffstragödie im Mittelmeer: 15 Tage in der am dichtesten überwachten EU-Abschottungszone ohne Rettung! Weiteres Boot mit 50 Flüchtlingen unterwegs!

Die Flüchtlinge sind in Tripolis Richtung Italien losgefahren. Der UNHCR spricht von 54 Toten. Der einzige Überlebende ist ein Eritreer, der von dem Massensterben an Bord berichtet hat.

Der UNHCR Vertreter T. Alexander Aleinikoff – stellvertretender Leiter in Tunesien – hat ihn interviewt und ist damit an die Öffentlichkeit gegangen.

Der eritreische Flüchtling hat im Laufe von 15 Tagen nach und nach seine Mitreisenden verdursten sehen. Als das Boot schliesslich unterging, hat er sich an einen leeren schwimmenden Benzinkanister klammern und weitere Tage auf See aushalten können. Der Überlebende wurde von tunesischen Fischern Montagabend gerettet und sofort dann von der tunesischen Küstenwache in das Krankenhaus von Zarzis gebracht.

Ende Juni ist er mit eritreischen und somalischen Flüchtlingen in Tripolis an Bord gegangen. Nach einem Tag hätten sie schon die italienische Küste gesehen. Aber dann haben die Winde sie zurückgetrieben, Richtung Tunesien. Nach ein paar Tagen hat das Schlauchboot Luft verloren. Das Trinkwasser war zuende gegangen. Auch Verwandte von ihm sind so allmählich verdurstet. Der UNHCR Vertreter hat darauf aufmerksam gemacht, dass das Mittelmeer eines der meistbefahrenen Meere der Welt ist und die bis in die Antike reichende Tradition der Rettung auf See respektiert wird.

Ein Boot mit 50 EritreerInnen und SomalierInnen ist immer noch auf See im Kanal von Sizilien, nachdem die Passagiere sich geweigert haben sollen, sich vom maltesischen Militär retten zu lassen.

Im Laufe des Jahres 2012 sind ca. 1.300 Boat-people aus Libyen nach Italien gelangt. Im selben Zeitraum sind ca. 1.000 Boat-people in 14 Anlandungen nach Malta gekommen.

Der UNHCR schätzt die Toten im Kanal von Sizilien in diesem Jahr auf ca. 170 Personen. Grundlage dieser Einschätzung sind die bekannt gewordenen Schiffbrüche. Die tatsächliche Zahl der Toten in diesem Jahr dürfte wesentlich höher sein.

UNHCR Italien, 10.07.2012:

http://www.unhcr.it/news/dir/26/view/1262/un-superstite-racconta-di-54-morti-in-mare-nel-tentativo-di-giungere-in-italia-dalla-libia-126200.html

Times of Malta, 10.07.2012, 22:22:

http://www.timesofmalta.com/articles/view/20120710/local/54-migrants-die-trying-to-reach-italy.428026

ANSA 10.07.2012, 23:03:

http://www.ansa.it/web/notizie/rubriche/cronaca/2012/07/10/Immigrazione-Unhcr-54-morti-mare-Libia-Italia-_7170375.html

Corriere della Sera, Redazione Online 10.07. 2012, 21:06:

http://www.corriere.it/cronache/12_luglio_10/immigrazione-unchr-morti-libia_a9529a8c-cabb-11e1-bea1-faca1801aa9d.shtml

La Repubblica 10.07.2012:

http://www.repubblica.it/solidarieta/immigrazione/2012/07/10/news/54_morti_in_mare_dalla_libia_un_superstite_racconta_di_54_morti_in_mare_nel_tentativo_di_giungere_in_italia_dalla_libia-38847692/?ref=HREA-1

Blog NCC News, 11.07.2012:

http://www.blogncc.com/10194/gommone-dalla-libia-una-strage-54-morti-e-un-superstite.html

Spiegel Online11.07.2012

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/dutzende-afrikanische-fluechtlinge-verdursten-auf-dem-weg-nach-italien-a-843729.html

08. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p Kommunique Nr. 4 · Kategorien: Italien, Tunesien · Tags: , , , ,

Zur Flüchtlingstragödie vor Monastir

Boats4people Kommuniqué Nr. 4: Die Oloferne sticht wieder in See, die für die einen ein offenes Meer, für die anderen aber eine Grenze ist

08.07.2012

Palermo, 8 Uhr morgens. Das Solidaritätsschiff hisst die Segel Richtung Monastir, wo sich Boats4people am 13. Juli am internationalen Komitee des Weltsozialforums und an seinen zahlreichen Veranstaltungen beteiligen wird. Während der Hafen von Palermo entschwindet, öffnet sich vor der Crew der ruhige und flüssige Horizont des Mittelmeers. Aber die Boats4people-Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt, daran zu erinnern, dass dieser Horizont für die Bevölkerungen südlich des Mittelmeers ein Synonym für Grenze ist. Und dass dieses scheinbar ruhige Meer das Leben Tausender Flüchtlinge und MigrantInnen verschlungen hat: Nach der Zählung von Fortress Europe 13.448 Menschenleben zwischen 1988 und Mai 2012, und 6.255 allein im Kanal von Sizilien. Zu dieser furchtbaren Zahl – die sicherlich nur einen Teil der Realität darstellt – müssen mindestens 3 Tunesier hinzugezählt werden, deren kleines Boot in der Nacht des 3. Juli 2012 in der Nähe von Monastir gekentert ist. Weiterlesen »

07. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Griechenland: Reportage von der Grenze · Kategorien: Griechenland, Türkei · Tags: ,

Über den Fluss Evros in ein besseres Leben

Von Elena Panagiotidis, Orestiada

„Jeden Monat riskieren Hunderte von Migranten beim Versuch, den türkisch-griechischen Grenzfluss Evros zu überqueren, ihr Leben. Ihre Odyssee ist damit aber noch nicht beendet.- Der Traum von einem besseren Leben endet für viele am Ende der Welt. In der Nähe des Dorfes Sidiro, in den griechischen Rhodopen, unweit der Grenze zur Türkei, liegt der Friedhof für diejenigen, die beim Versuch, die Grenze von der Türkei nach Griechenland zu überschreiten, umgekommen sind. Ohne die Hilfe der Einheimischen würde man diesen Flecken staubiger Erde nicht finden. Seit ein paar Monaten ist das Grundstück umzäunt, unter den aufgeworfenen Hügeln liegen die Toten, deren Namen niemand kennt.“

Die vollständige, ausführliche Reportage in der NZZ vom 07.07.2012 unter:

http://mobile.nzz.ch/aktuell/international/ueber-den-fluss-evros-in-ein-besseres-leben-1.17327932

07. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für B4p – Bericht aus Palermo (4) · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: , , ,

Der Bericht zum Besuch im Abschiebeknast Milo (Sizilien) folgt noch. Nur in Kürze: Derzeit sind dort fast nur TunesierInnen interniert (183!).

Auch wenn die dortigen Aufstände und auch unsere Aktionen bei der Bevölkerung auf wenig Zuspruch zu stoßen scheinen, so gibt es doch immer wieder für uns hier intensive Momente oder Begegnungen. Heute 1 kam zum Beispiel jemand aus Ghana an der Meer-Promenade (wo die B4p-Aktion zum Gedenken an die toten oder verschwundenen Harraga lief) und textete ins Mikrofon. Etliche MigrantInnen blieben stehen oder waren schon da: Eine rumänische Getränkeverkäuferin mit Söhnen in Deutschland, ein Senegalese, seit 20 Jahren in Italien, der eine echt gute politische Rede hielt, ein Ghanaer, der vom Joggen vorbeikam und ein total passendes Lied sang, einige Leute aus Bangladesh(?) und etliche Maghrebiner (kann sein, dass es noch viel mehr waren, aber die hab ich wahrgenommen). Und sie blieben stehen, weil wir mit Nennung von Namen und Geschichten der Toten im Meer gedachten, Kerzen anzündeten und parallel zu solchen auf den Booten ans Ufer brachten. Auch italienische Leute blieben stehen oder saßen eh am Ufer und genossen den schönen Sommerabend mit orangem Mondaufgang. Und dann hatten wir noch ein nettes Abschiedsessen und -trinken mit fast allen b4p-Reisenden und den AktivistInnen von borderline europe und zogen eben mit unserer mobilen Anlage mit Musik zurück zu unsern Unterkünften.

  1. 07.2012
05. Juli 2012 · Kommentare deaktiviert für Presse-Erkärung WatchTheMed · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeerroute, Tunesien · Tags: , , , , , , ,

04.07.2012

WatchTheMed

Eine Landkarte als Plattform, um an den Seegrenzen der EU ein Monitoring zu Verletzungen von MigrantInnenrechten aufzubauen

Während das Schiff Oloferne von Boats4People auf See ist, beteiligen sich viele Andere an der Kampagne zu Land, in Afrika, Europa und selbst in den USA. Unter ihnen sind Forscher desForensic Oceanography Forschungsprojekts an der Goldsmiths University in London, die im Rahmen der B4p-Kampagne eine neue Online-Mapping-Plattform erstellt haben, mit deren Hilfe zeitnah der drohende Tod von MigrantInnen und Verletzungen von deren Rechten an den EU-Seegrenzen öffentlich gemacht werden kann. Weiterlesen »

30. Juni 2012 · Kommentare deaktiviert für UN-Folterkomitee gegen Spanien: Flüchtling ins Meer geworfen · Kategorien: Spanien · Tags: ,

Das UN-Antifolterkomitee hat eine Entscheidung gegen Spanien getroffen. Seit November 2011 läuft die Untersuchung unter der Bezeichnung Sonko v. Spain: Die Schwester des Senegalesen Lauding Sonko hatte den Fall angestrengt. Lauding Sonko war 2007 gestorben, als er mit anderen Boat-people die spanische Küste erreichte. In der Nacht des 26.09.2007 gelangte er mit drei weiteren Flüchtlingen fast auf das Gebiet von Ceuta, eine spanische Enklave, umgeben von marokkanischem Staatsterritorium. Um 05:05 Uhr brachte ein Schiff der Guardia Civil das Flüchtlingsboot auf, nahm die Boat-people an Bord und zerstach deren Boot. Dann warfen die Polizeisten der Guardia Civil die Flüchtlinge ins Wasser, das dort so tief war, dass Lauding Sonko ertrank. Auf seine Hilferufe reagierte die Guardia Civil nicht. Die spanische juristische Aufarbeitung wurde verschleppt und bezog die Angehörigen von Lauding Sonko nicht ein.

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29. Juni 2012 · Kommentare deaktiviert für Abu Kurke unterstützt B4p! · Kategorien: Frankreich, Italien, Libyen · Tags: , , , ,

Siehe Video-Botschaft:

http://youtu.be/1VNQIdygAZQ

Abu Kurke gehört zu den Überlebenden eines Flüchtlingsboots (2011) und hat mitrecherchiert, welche vorbeifahrenden Kriegsschiffe und überfliegenden Hubschrauber nicht geholfen haben. FFM hatte mehrmals berichtet, siehe:
https://archiv.ffm-online.org/2012/03/30/uberlebender-der-schiffstragodie-mai-2011-festgenommen/