Quelle: Frankfurter Rundschau | 14.11.2016
Das Mittelmeer kann für afrikanische Flüchtlinge der Weg in ein neues Leben sein. Oder in den Tod. Ein Bericht von Bord des Rettungsschiffs „Sea Eye“ vor der libyschen Küste.
Die „Sea Eye“ liegt im Hafen von Malta. In einem riesigen Trockendock gleich nebenan wird gerade der Schiffskörper der „Martha Ann“ aufgefrischt. Größer kann der Kontrast kaum sein, anschaulicher ist der Zustand der Welt kaum abzubilden. Hier ein rostiger ehemaliger 26-Meter-Fischkutter, der jetzt als Flüchtlingsretter vor der libyschen Küste kreuzt; daneben die tiefblaue luxuriöse Charter-Jacht mit schneeweißen Aufbauten, 70 Meter lang, jeder Meter kostet eine Million Dollar.