01. August 2018 · Kommentare deaktiviert für Marseille: Aquarius sticht wieder in See · Kategorien: Frankreich, Italien, Libyen · Tags: ,

Das Schiff der NGO SOS Mediterranee Aquarius, das nach der Schließung der italienischen Häfen für private Rettungsboote in Marseille gelandet war und dort mehrere Wochen gelegen hat, nimmt seine Rettungsmission ab heute wieder auf. Unklar ist, wohin gerettete Boat People gebracht werden, nach Libyen jedenfalls auf keinen Fall. ‚Bis jetzt kann Libyen nicht als sicherer Hafen angesehen werden.‘ An Bord befinden sich Ärzte von MSF.

La Repubblica | 01.08.2018

Aquarius torna in mare. „Non riporteremo migranti in Libia“

Partenza oggi dal porto di Marsiglia dove la nave di Sos Mediterranee era approdata dopo la chiusura dei porti italiani alle navi umanitarie.“Fino a quando non potra‘ essere considerato un porto sicuro, mai sbarchi sul loro territorio libico“ dice la Ong, una risposta ai 101 migranti soccorsi e li riportati ieri in violazione delle leggi internazionali

di Alessandra Ziniti

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30. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Aufstand der Unterrepräsentierten · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

taz | 30.07.2018

Die Seebrücken-Bewegung für eine andere Flüchtlingspolitik ist öffentlich brutal unterrepräsentiert. Doch es gibt Anzeichen eines Umdenkens.

Malene Gürgen

Hannover, Kassel, Paderborn, Lörrach, Dinslaken, Trier: Eine kleine Auswahl von Orten, an denen am Wochenende gegen das Sterben im Mittelmeer, für die Entkriminalisierung der Seenotrettung und für eine andere Flüchtlingspolitik demonstriert wurde. Die Liste ließe sich noch lange weiterführen. Seebrücke nennt sich die Bewegung, die vor einem Monat mit einer Demonstration in Berlin startete, aber längst an allen möglichen Orten in Deutschland stattfindet. Viele ihrer Mitglieder vernetzen sich über Facebook, Rettungswestenorange ist die gemeinsame Farbe.

Bewegung? Ja. Wenn ein Wochenende nach dem anderen Tausende Menschen unter einem gemeinsamen Banner auf die Straße gehen, dann kann man von einer Bewegung sprechen, die hier gerade entsteht. Es ist eine Bewegung, die – mindestens – eine rote Linie ziehen will. Die rote Linie heißt: Nein, wir lassen keine Menschen im Mittelmeer ertrinken. Nein, Abschiebungen nach Afghanistan sind kein Geburtstagsgeschenk. Nein, Seenotrettung ist kein Gegenstand für ein Pro und Contra. Ein liberal-humanistischer Minimalkonsens quasi, der hier verteidigt wird.

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29. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Seenotrettung: „Wir werden sie niemals zurück in diese Hölle bringen“ · Kategorien: Hintergrund, Italien, Lesetipps, Libyen · Tags: , ,

Zeit Online | 29.07.2018

Italien hat die Koordination der Seenotrettung auf dem Mittelmeer an die libysche Küstenwache abgegeben. Das bringt Retter in einen juristischen und moralischen Konflikt.

Von Simone Gaul und Annika Joeres, Marseille

Der Boden ist geschrubbt, die Vorräte aufgefüllt. Hunderte Pappkartons stapeln sich im Schiffsbauch bis zur Decke. Darin ist je ein Erste-Hilfe-Set für die Geretteten: ein Handtuch, ein T-Shirt, eine Unterhose, eine Hose, Socken, eine Flasche Wasser, ein Energieriegel. Wenn die Besatzung der Aquarius Flüchtlinge aus dem Meer zieht, müssen sie ihre alten Kleidungsstücke ausziehen, denn meistens sind die voller Benzin und Urin. Die Mischung verätzt die Haut.

Die Aquarius ist derzeit das größte private Seenotrettungsschiff auf dem Mittelmeer, seit Februar 2016 hat die Besatzung mehr als 29.000 Menschen aus den Gewässern vor Libyen gezogen. Sechs Babys wurden an Bord geboren, sieben Kinder wiederbelebt. Doch zurzeit liegt das ehemalige Fischereischutzboot fest vertäut am Betonarm 2C im Hafen von Marseille. Es ist das abgelegenste Dock, nur eine holprige Kopfsteinpflasterstraße führt hierhin. Seit vier Wochen hat die Aquarius keine Flüchtlinge mehr gerettet. Das Schifft macht Zwangspause.

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29. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Tag der Seenotretter: Tausende gegen das Sterben im Meer · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

taz | 29.07.2018

Interessierte können sich am Sonntag über die Arbeit der Seenotretter informieren. In vielen Städten wird zudem für eine humanitäre Flüchtlingspolitik demonstriert.

BÜSUM/HANNOVER/LÜNEBURG dpa/epd | Der „Tag der Seenotretter“ ist ein buntes Spektakel um eine ernste Sache: Am Sonntag stellt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger DGzRS in Häfen an Nord- und Ostsee sowie auf einigen Inseln Schleswig-Holsteins die Besatzungen der Rettungskreuzer und ihre Arbeit vor. An zwölf Stationen werden die Männer und Frauen der DGzRS ihr Können demonstrieren. Die Helfer sind überwiegend Freiwillige. Sie sind das ganze Jahr bei jedem Wetter rund um die Uhr einsatzbereit. Im vergangenen Jahr retteten sie nach eigenen Angaben bei 2065 Einsätzen 490 Menschen.

Außerdem nutzen politische Aktivisten den „Tag der Seenotretter“, um auf das Flüchtlingssterben im Mittelmeer aufmerksam zu machen. Das Bündnis „Seebrücke“ mobilisiert für Sonntag in Dresden, Koblenz und Hamburg zu Demonstrationen, am Montag wird in Hannover und Marburg demonstriert.

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27. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Privates Schiff „Sarost V“: Flüchtlinge sitzen vor Tunesien fest · Kategorien: Italien, Libyen, Malta, Tunesien · Tags: ,

taz | 27.07.2018

Am 14. Juli wurde das private Schiff „Sarost V“ mit 40 aus Seenot Geretteten zum Hafen Zarzis geschickt. Doch Tunesien will niemanden an Land lassen.

Christian Jakob

Ohne dass die europäische Öffentlichkeit Notiz davon nehmen würde, sitzen weiter 40 aus Seenot gerettete Flüchtlinge auf einem Schiff vor der tunesischen Küste fest. Sie waren am 8. Juli in Libyen in See gestochen, fünf Tage später hatte ihr Boot einen Motorschaden.

Der Unfall geschah in internationalen Gewässern, für die Seerettung in dem Gebiet ist Malta zuständig. Nach einer Rettungsaktion am 14. Juli wies die maltesische Leitstelle die „Sarost V“, ein Versorgungsschiff für Ölplattformen, an, die Menschen an Bord zu nehmen. Malta und Italien weigerten sich, sie aufzunehmen, Maltas Rettungsleitstelle schickte die „Sarost V“ zum Hafen von Zarzis, im Süden Tunesiens.

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27. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Seenotrettung vor dem Aus: Die Todesrate im Mittelmeer steigt schon · Kategorien: Italien, Mittelmeer · Tags: ,

ntv | 27.07.2018

Italien macht Ernst. Das Land droht mit dem Boykott der organisierten Seenotrettung im Mittelmeer. Und ein Plan B der EU ist nicht bekannt. Dabei ist das Mittelmeer schon jetzt so tödlich wie seit Jahren nicht mehr.

Von Issio Ehrich

Der organisierten Seenotrettung im Mittelmeer droht in einer paradoxen Situation das Aus. Die Migrationsrouten zwischen dem Norden Afrikas und dem Süden Europas zählen ohnehin zu den gefährlichsten der Welt. Doch derzeit sind die Todesraten so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Das geht aus Zahlen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen hervor. 54.566 Menschen überlebten in diesem Jahr den Versuch der Überfahrt, 1477 starben. Die Todesrate liegt damit bei 2,7 Prozent. Besonders verheerend ist diese Bilanz, weil es eigentlich immer weniger Menschen zu retten gibt.

Von 2015 bis 2017 sank die Zahl erfolgreicher Überfahrten pro Jahr von 1.015.078 über 362.753 auf 172.301 Menschen. Die Todesrate stieg von 0,4 über 1,4 auf 1,8 Prozent. 2018 ist die Zahl der geglückten Überfahrten nun noch niedriger und die der Toten im Verhältnis dazu noch höher. Statistiken der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind zwar nicht identisch, untermauern aber diese drastische Entwicklung.

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27. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Offener Brief an die Bundeskanzlerin: NRW-Städte für Seenotrettung · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

taz | 27.06.2018

Die BürgermeisterInnen von Köln, Bonn und Düsseldorf würden gerettete Flüchtlinge aufnehmen. Die Bundesregierung ignoriert das Angebot.

Annett Selle

In einem gemeinsamen Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel bieten die Städte Düsseldorf, Köln und Bonn der Bundesregierung an, Geflüchtete aufzunehmen. Außerdem fordern die OberbürgermeisterInnen Henriette Reker (Köln, parteilos), Thomas Geisel (Düsseldorf, SPD) und Ashok Sridharan (Bonn, CDU), die Seenotrettung im Mittelmeer wieder zu ermöglichen. „Wir wollen ein Signal für Humanität, für das Recht auf Asyl und für die Integration Geflüchteter setzen“, schreiben sie.

Die Bundesregierung hat bisher nicht reagiert. „Stand Freitagvormittag ist der Brief noch nicht eingegangen“, sagte eine Regierungssprecherin der taz. Und selbst wenn: „Offene Briefe kommentieren wir grundsätzlich nicht.“

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26. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Call for Action / Aufruf: 40 Boat-people nach Malta! – „Sarost 5“ · Kategorien: Libyen, Malta, Tunesien · Tags: , ,

Seit zwei Wochen müssen die 40 Menschen schon an Bord von Sarost 5 auf dem Mittelmeer ausharren. Der tunesische Rote Halbmond besuchte das Schiff und berichtete, dass zwei schwangere Frauen dringend ärztliche Hilfe brauchen und sofort von Bord gehen müssten. Aber Malta blockiert weiter und kommt seiner völkerrechtlichen Verpflichtung nicht nach, einen sicheren Hafen auf Malta zu bieten, da es keinen anderen sicheren Hafen gibt.

Deshalb fordern wir euch auf, folgendes zu tun:

1. Schreibt an Abgeordnete und bittet sie, sofort zu handeln und eine sofortige Lösung zu fordern. http://www.europarl.europa.eu/meps/de/full-list.html

2. Schreibt an eure Journalist*innenkontakte und bittet sie, über die Situation zu schreiben.

3. Retweetet und tweetet an Journalist*innen, über den Fall zu berichten: https://twitter.com/alarm_phone

4. Schreibt eine E-Mail an Herr Cochetel, den Zuständigen des UNHCR für das Zentrale Mittelmeer, und fordert den UNHCR auf, sich für Flüchtlingsrechte einzusetzen und eine sofortige Lösung der 40 Menschen auf der Sarost5 zu finden. E-Mail: cochetel@unhcr.org, Twitter: @cochetel 5.

Schreibt E-Mails an die Maltesische Regierung und erinnert sie daran, dass sie seit 2 Wochen keinen sicheren Hafen gefunden haben und rechtlich und moralisch gegen die Verpflichtung verstoßen, einen wirklich sicheren Hafen für die Menschen zu bieten, wo diese Asyl beantragen können. Wir rufen euch auf, an dieser Aktion teilzunehmen, um das Leiden der 40 Menschen an Bord der Sarost endlich zu beenden.

Videos und Berichte der Menschen an Bord der Sarost5 hier: https://goo.gl/rdeFh2

Das Alarm Phone tut alles, um die Stimmen der Menschen zur Öffentlichkeit zu verhelfen. Folgt unseren Updates via Facebook: https://goo.gl/CvJko4  und twitter: https://twitter.com/alarm_phone

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24. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für Abbandonati in mare · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Internazionale | 24.07.2018

Annalisa Camilli

Le voci dei guardacoste libici gracchiano nella radio del ponte di comando dell’Astral, si confondono con le conversazioni dei pescatori siciliani che parlano in dialetto stretto. È da poco passata l’ora di pranzo, è il 16 luglio e la nave veleggia al largo di Malta, al timone c’è Riccardo Gatti, portavoce dell’ong spagnola Proactiva Open Arms. La nave è diretta nella zona di ricerca e soccorso (Sar) al largo della Libia, è partita da Barcellona tre giorni prima con il mare agitato e qualche goccia di pioggia e ora, appena superata Malta, sta rallentando.

A bordo del veliero lungo trenta metri e vecchio quasi cinquant’anni deve salire Marc Gasol, un giocatore di basket spagnolo molto famoso. Come altri sportivi il cestista dei Memphis Grizzlies da qualche anno sostiene economicamente l’organizzazione e ha deciso di testimoniare di persona cosa succede lungo la rotta migratoria più pericolosa del mondo. A Malta Gasol ha affittato un motoscafo per farsi portare al largo e raggiungere l’Astral, che a sua volta sta scortando la nave di soccorso Open Arms. Infatti da quando l’Italia ha deciso di chiudere i porti alle navi delle ong anche Malta è diventata ostile e non dà più l’autorizzazione alle navi umanitarie per fare scalo o rifornimenti nel porto della Valletta.

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24. Juli 2018 · Kommentare deaktiviert für EU-Flüchtlingspolitik: Irrfahrt auf dem Mittelmeer · Kategorien: Deutschland, Italien, Malta, Österreich · Tags:

Spiegel Online | 24.07.2018

Italien setzt alle Regeln außer Kraft: Keiner weiß mehr, wer wen retten und wohin bringen darf. Eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik fordern viele, realistisch ist sie momentan nicht.

Von Hans-Jürgen Schlamp

Die „Sarost 5“ ankert seit fast zwei Wochen vor der tunesischen Küste. Das Versorgungsschiff für Gas-Bohrinseln im Mittelmeer hat etwa 40 Flüchtlinge von einem Holzboot gerettet, das mit defektem Motor, ohne Wasser- und Nahrungsreserven auf hoher See trieb. Tunesien, Malta und Italien verweigern die Anlandung. Auch Frankreich hat eine Anfrage wohl negativ beschieden.

Die „Open Arms“, ein Schiff der spanischen Hilfsorganisation Proaktiva, hat vergangene Woche eine entkräftete, dehydrierte Frau und zwei Leichen, eine Frau und ein Kleinkind, aus einem Bootswrack gezogen. Italien wollte die Kranke aufnehmen, nicht aber die Leichen. Also fuhr die „Open Arms“ bis ins ferne Spanien.

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