http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=8811
„Der Fisch täuscht sich, wenn er glaubt, dass der Fischer ihn ernähren will“
Karamoko Bamba
(Nko-Bewegung)
„Wir wollen nicht mehr, dass keiner weiß,
dass wir unter unseren bunten Kopftüchern nicht nur die ungezähmten Schlangen unserer schwarzen oder weißen Haarflechten, sondern auch Gedanken mit flinker Geste verschwinden lassen.“
Aus: „Verstümmeltes Afrika“
Aminata TRAORÉ und Nathalie M’DELA-MOUNIER
Taama-Verlag (2012)
Aus der dramatischen Lage Malis geht eine furchtbare Realität hervor, die in anderen Konfliktländern bestätigt wird: die Instrumentalisierung der Gewalttätigkeiten gegen Frauen zur Rechtfertigung der Einmischung und der aus Gier auf die Reichtümer ihrer Heimatländer geführten Kriege. Das müssen die afrikanischen Frauen wissen – und weitergeben.
Ebenso wie es aus menschlichem Standpunkt nicht anzunehmen ist, dass Mali um die Zwei-Drittel seiner Territoriums gekürzt wird und die Scharia der Bevölkerung der besetzten Gegenden aufgezwungen wird, ist die Instrumentalisierung dieser Lage – darunter das Los der Frauen – moralisch unhaltbar und politisch unzumutbar.
Deswegen fällt uns Frauen aus dem Mali eine epochale Rolle zu, hier und jetzt, zur Verteidigung unserer Menschenrechte gegen drei Arten Fundamentalismus: der religiöse, über einen radikalen Islam; den wirtschaftlichen über die totale Vermarktung; den politischen über die nur noch förmliche, korrupte und korrumpierende Demokratie.
Wir fordern all jene auf, die sich in unserer Heimat, in Afrika oder sonst wo von unserer Befreiung aus diesen drei Fundamentalismen angegangen fühlen, zusammen mit uns „Nein“ zum Stellvertreterkrieg zu sagen, der uns aus der Ferne droht. Dieses „Nein“ rechtfertigen wir mit folgenden Argumenten.
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