19. September 2017 · Kommentare deaktiviert für „Italien und libysche Milizen: Flüchtlingsdeal zerplatzt“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

taz | 19.09.2017

Der libysche Warlord Dabashi ließ sich von Italien kaufen und wurde vom Schmuggler zum Schmuggelgegner. Jetzt zerbröckelt dieses Arrangement wieder.

Mirco Keilberth

TUNIS taz | Im westlibyschen Küstenort Sabratha kämpfen Soldaten der libyschen Armee und Milizen des berüchtigten ehemaligen „Schmugglerkönigs“ Ahmed Dabashi seit Sonntag um strategische Punkte im Stadtzentrum. Damit stehen die Bemühungen von italienischer Seite, durch Zusammenarbeit mit Dabashi ein Ende der Fluchtbewegungen über das Mittelmeer zu erreichen, wieder vor dem Aus. Nachdem im Sommer die Zahl der afrikanischen Migranten im Mittelmeer deutlich zurückgegangen war, steigen die Zahlen inzwischen wieder: Vergangene Woche brachten Seenotretter rund 2.000 Flüchtlinge aus dem Meer nach Italien, 3.000 wurden von Libyens Küstenwache abgefangen und zurückgebracht, davon allein 1.047 am vergangenen Samstag.

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19. September 2017 · Kommentare deaktiviert für „Jugend Rettet: Flüchtlingshelfer wehren sich gegen Schlepper-Vorwurf“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Spiegel Online | 19.09.2017

Arbeitet die Organisation Jugend Rettet mit Kriminellen zusammen? Im sizilianischen Trapani versuchen die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer, die Vorwürfe eines italienischen Staatsanwalts zu entkräften.

Von Martin Knobbe

Das Bild ist verschwommen, doch die Szene ist klar zu erkennen: Zwei Menschen in einem Schlauchboot ziehen an einem Seil ein leeres, blau-rotes Holzboot hinter sich her. Das Foto hat ein verdeckter Ermittler der italienischen Polizei geschossen. Es zeigt nur einen Ausschnitt einer größeren Rettungsaktion, die sich am frühen Morgen des 18. Juni 2017 rund 30 Kilometer vor der libyschen Küste abspielte.

Das Rettungsschiff „Iuventa“ der deutschen Nichtregierungsorganisation (NGO) Jugend Rettet nimmt Dutzende Flüchtlinge an Bord, die sich in drei Holzbooten von Libyen nach Europa aufgemacht hatten. Anschließend wechseln sie mit Schlauchbooten auf ein größeres Schiff der Hilfsorganisation Save The Children, das sie schließlich nach Italien bringt.

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19. September 2017 · Kommentare deaktiviert für „Hetze gegen Seenotrettung“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags:

ak 630 | 19.09.2017

Über die Schließung der Fluchtrouten im zentralen Mittelmeer und den Ausbau der »Festung Europa« in Afrika

Britta Rabe

Die Zahl der Geflüchteten, die von Libyen aus den Weg über das Mittelmeer nach Italien nehmen, ist seit August 2016 innerhalb eines Jahres um mehr als die Hälfte gesunken. Dafür sind mehrere Faktoren verantwortlich: Der wichtigste Startpunkt der Route, die libysche Hafenstadt Sabrata, wird derzeit von bewaffneten Einheiten kontrolliert, die die Menschen von ihrer Flucht abhalten und sie in Auffanglager bringen. Italien zahlte fünf Millionen Dollar an lokale Milizen, um die Abfahrten vom Küstenstreifen rund um die Stadt az-Zawiya im Nordwesten Libyens für einen einzigen Monat zu verhindern. Die Regierung in Rom streitet dies jedoch ab – offiziell unterstützt Italien libysche Kommunen lediglich beim wirtschaftlichen Aufbau. Eine eigenmächtige »libysche Küstenwache«, die selbst im Schleppergeschäft aktiv ist und von der EU ausgebildet wurde, zeigt vor der Küste verstärkte Präsenz. Libyen wird inzwischen von zwei italienischen Schiffen unterstützt, die bis in nationale Gewässer hinein agieren. Da Italien rechtlich dazu verpflichtet ist, Gerettete nicht an Staaten auszuliefern, wo schwere Menschenrechtsverletzungen begangen werden, lässt es dies nun einfach durch Libyen selbst erledigen.

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19. September 2017 · Kommentare deaktiviert für „Libysche Küstenwache ruft um Hilfe“ · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , , ,

Handelsblatt | 18.09.2017

Das Rettungsschiff „Aquarius“ nimmt zahlreiche Flüchtlinge auf, die auf dem Mittelmeer unterwegs sind. Unsere Reporterin ist mit an Bord – und berichtet von einem überraschenden Hilferuf der libyschen Küstenwache.

Anna Gauto

Trapani/Sizilien Die Sonne brennt auf den Hafen der sizilianischen Küstenstadt Trapani. Vor Anker liegt das Rettungsschiff „Aquarius“, auf dem SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen gemeinsam auf Mission gehen. An Bord wuselt alles durcheinander. Polizisten, Journalisten, Flüchtlinge, Mitarbeiter des italienischen Roten Kreuzes und anderer Hilfsorganisationen. Menschen in weißen Overalls und Mundschutz im Gesicht desinfizieren das Schiff auf dem es nach Fäkalien riecht.

An diesem Tag bringt die „Aquarius“ 371 Migranten mit. Die meisten von ihnen haben die Organisationen unweit der libyschen Küste, westlich der Hauptstadt Tripolis, aus Schlauchboten geborgen. Darunter sind 56 Frauen, sieben Kinder unter fünf Jahren und 48 unbegleitete Flüchtlinge. Laut SOS Mediterranee hat die libysche Küstenwache, die die Bergung durchführen sollte, ausdrücklich um den Einsatz der „Aquarius“ gebeten. Ein Boot der Küstenwache habe sich zwar in unmittelbarer Nähe befunden, sei aber nicht groß genug gewesen, um die Menschen aufzunehmen.

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18. September 2017 · Kommentare deaktiviert für „Italy, Going It Alone, Stalls the Flow of Migrants. But at What Cost?“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

The New York Times | 17.09.2017

By DECLAN WALSH and JASON HOROWITZ

CAIRO — As they scrambled to curb the flow of migrants, Europe’s leaders wrestled with a vexing question: How to stop the ruthless Libyan militias that control the human-trafficking trade from dispatching countless boats across the Mediterranean?

Now Italy, after striking out on its own, appears to have found a solution — one that, though wildly successful for the moment, is provoking questions about its methods and the humanitarian costs.

Arrivals of migrants in Italy have plunged in recent months. In August alone, they fell 85 percent, leading some to charge that Italy was paying off Libya’s most rapacious warlords at the risk of further destabilizing the fractured North African country, while condemning migrants to misery.

Human rights activists liken the grimy conditions at militant-run detention centers inside Libya to concentration camps, while the top United Nations human rights official, Zeid Ra’ad al-Hussein, recently warned that the Italian-led tactics were “very thin on the protection of the human rights of migrants inside Libya and on the boats.”

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18. September 2017 · Kommentare deaktiviert für Die Einladung von Haftar irritiert Sabratha, die Milizen reagieren. · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

Auf Einladung des italienischen Verteidigungsministeriums wird General Haftar am 26. September nach Rom fahren. Das verärgert den Militärrat von Sabratha, der die Festnahme von dessen Anhängern wegen Kriegsverbrechen fordert. Seit Freitag steigt die Zahl der Boote wieder, die von der libyschen Küste ablegen – eine Antwort der Anas al-Dabbashi Miliz auf das Vorgehen Italiens.

La Stampa | 18.09.2017

L’invito a Haftar irrita Sabratha. Le milizie inondano il mare di barconi

La risposta del clan Dabbashi alla mossa italiana

francesco semprini

Sabratha non ci sta e i barconi riprendono il mare. Il consiglio militare della città della Tripolitania condanna l’invito dell’Italia a Khalifa Haftar, per il quale il generale è atteso a Roma il 26 settembre per incontrare il ministro della Difesa Roberta Pinotti, e alcuni alti ufficiali dello Stato maggiore. «Denunciamo l’invito giunto specie perché la Corte penale internazionale ha chiesto ripetutamente l’arresto degli affiliati (del generale) colpevoli di aver commesso crimini di guerra», spiega in una nota il Consiglio militare di Sabratha. Questa la reazione ufficiale di Sabratha. Venerdì intanto, il Mediterraneo centrale si affollava di gommoni come non accadeva da tempo: 15 interventi di salvataggio in poche ore, cui si devono aggiungere alcuni del giorno precedente e altri di ieri: circa 1800 persone salvate nel fine settimana, con l’aiuto delle navi militari e di quelle delle poche Ong rimaste davanti al mare della Libia e il coordinamento della Guardia costiera italiana. Oltre agli «sbarchi fantasma».

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18. September 2017 · Kommentare deaktiviert für Die heimliche Route italienischer Schlepper: „Mit ihnen riskiert man nicht zu ertrinken“ · Kategorien: Afrika, Italien, Tunesien · Tags: ,

Der Tunesier Sari berichtet über die Überfahrt von Tunesien nach Sizilien, eine Route, die schon von italienischen Zigarettenschmugglern genutzt wurde und nun auch Migrant*innen für ca. 2.400,00 € angeboten wird.

La Repubblica | 17.09.2017

La rotta segreta degli scafisti italiani: „Con loro non rischi di affondare

Sari racconta il suo viaggio verso la Sicilia: „Le bande di trafficanti in Tunisia sono molte“

di FABIO TONACCI

ROMA. Gli scafisti italiani sono una garanzia. „Con loro non rischi di affondare in mezzo al mare „. Gli scafisti italiani puntano sulla qualità. „Il gommone è nuovo, dentro è fatto di legno e ha un motore potente“. Gli scafisti italiani viaggiano con un coltello lungo un braccio, e si sono messi in affari con criminali tunisini a cui non frega niente di chi portano in Sicilia. „Se fossi un jihadista“, osserva Sari, involontariamente lanciando un monito a chi si occupa di Antiterrorismo, „userei questa rotta per penetrare in Europa“.

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18. September 2017 · Kommentare deaktiviert für „Mittelmeer: Mehr als 5000 Flüchtlinge binnen einer Woche aufgegriffen“ · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , ,

Spiegel Online | 17.09.2017

Kaum ein Land ist so sehr von der Flüchtlingskrise betroffen wie Italien. Wegen der Abschottungspolitik des EU-Landes kamen zuletzt deutlich weniger Menschen über das Mittelmeer – doch nun steigen die Zahlen wieder an.

Innerhalb einer Woche haben die libysche und die italienische Küstenwache mehr als 5000 Flüchtlinge im Mittelmeer aufgegriffen. Der Sprecher der libyschen Marine, Ajub Kacem, erklärte, die libysche Küstenwache habe zwischen Montag und Freitag 2082 Menschen gerettet, von denen eine Frau gestorben sei, am Samstag seien es weitere 1047 Menschen gewesen.

Aus Italien gab es Berichte von Nichtregierungsorganisationen und Medien, in denen von insgesamt fast 2000 geretteten Flüchtlingen die Rede war. Die Zeitung „La Stampa“ berichtete, auf Sizilien seien 589 Migranten eingetroffen, die von einem Schiff der Hilfsorganisation „Save the Children“ gerettet worden seien.

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17. September 2017 · Kommentare deaktiviert für „Italy denies building military base in south Libya“ · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

The Libya Observer | 16.09.2017

The Italian Interior Ministry said Friday it signed an agreement with the UN-proposed Presidential Council about a European Union-funded Italian project to help Tripoli authorities control the Libyan southern borders in order to stem illegal immigrants’ influx.

The Italian news agency Aki said Friday that the agreement will aim to send a mission in order to build a logistic basis for the activities of Libya’s border guards and to allow secured UN organizations presence in the region.

The Italian Interior Minister Marco Minniti and defense, interior and foreign ministries’ delegates from Libya were present in the signing ceremony, Aki added, saying the agreement is based on the Libyan-Italian MoU.

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17. September 2017 · Kommentare deaktiviert für Zentrales Mittelmeer: 15 Einsätze innerhalb weniger Stunden, 1800 Migrant*innen gerettet · Kategorien: Italien, Libyen, Mittelmeer · Tags: , , ,

NGOs haben über 1.000 Boat People 30 bis 50 Meilen vor der libyschen Küste gerettet und nach Sizilien gebracht. Auch Schiffe der Marine waren im Rahmen der Operation Sophia an den Einsätzen beteiligt. Die Migrant*innen kamen vor allem aus Marokko, Nigeria, Kamerun, Gambia, Senegal, Sierra Leone, Guinea, Mali und Syrien. Sie berichteten von Folter und Misshandlungen in Libyen.

La Stampa |17.09.2017

In poche ore salvati 1800 profughi. Ricominciano gli sbarchi in Sicilia

Quindici interventi di Ong e Guardia costiera. Msf: In Libia violenze e soprusi

fabio albanese

Le prime avvisaglie c’erano già state nei primi giorni di settembre. Poi, venerdì, il Mediterraneo centrale si è nuovamente affollato di gommoni e barchini come non accadeva da tempo: 15 interventi di salvataggio in poche ore, cui si devono aggiungere alcuni del giorno precedente e altri di ieri: circa 1800 persone salvate nel fine settimana, con l’aiuto delle navi militari e di quelle delle poche Ong rimaste davanti al mare della Libia e il coordinamento della Guardia costiera italiana. A questi, si devono aggiungere i migranti degli «sbarchi fantasma» sulle coste dell’Agrigentino e pure a Lampedusa, poco meno di duecento solo negli ultimi giorni.

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