Sea Watch | Mai 2017
Geschäftsführer verteidigt die Arbeit der Seenotrettung vor dem italienischen Parlament
Anhörung über den Beitrag des italienischen Militärs zur Kontrolle der Migration im Mittelmeer und den Einfluss von NGO Aktivitäten: – Senat der Republik Italien – 10. Mai 2017
Axel Grafmanns: Ich bin in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik aufgewachsen, darum weiß ich genau, was es heißt, an einer tödlichen Grenze zu leben. Das ist einer der Gründe die dazu führen, mich für die humanitäre Mission von Sea-Watch zu engagieren. Papst Franziskus, der hier in Rom im Vatikan seinen Sitz hat, sagte am 27. November des Jahres 2014: „Wir dürfen nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem riesigen Friedhof wird.“ Zu diesem Zeitpunkt lief die Operation „Mare Nostrum“ aus und in diesem Zeitraum wurde Sea-Watch gegründet.
Unser Verein wurde also von drei Familien gegründet, die dem Sterben im Mittelmeer nicht länger tatenlos zusehen wollten. Also entschlossen sie sich, etwas zu unternehmen. Viele haben uns anfangs ausgelacht. Es klang verrückt, mit einem alten Krabbenkutter in das Mittelmeer zu fahren und Search and Rescue zu betreiben. Wir hatten von Anfang auch die Idee des „Watch“ – die Bilder des Elends nach Europa und Deutschland zu bringen. Mittlerweile rettet Sea-Watch e.V. viele Menschenleben.