Der Tagesspiegel | 06.08.2018
Mehrere Hundert Afrikaner landen jeden Tag in Andalusien. Die Bewohner sind arm und können den Flüchtlingen nur ein Brötchen und einen Pfirsich am Tag geben. Ein Bericht aus Los Barrios.
Marcel Grzanna
Die 15-jährige Claudia steht auf dem Kirchplatz von Los Barrios und schmiert Brötchen. Es sind Ferien in Spanien, und seit ein paar Tagen schon kommt die Schülerin hierher, um gemeinsam mit anderen Freiwilligen anzupacken. Die Verwaltung des kleinen Städtchens unweit der Meerenge von Gibraltar im Süden des Landes hat ihre Bürger um Hilfe gebeten. Jede Hand wird benötigt. Seit vergangener Woche sind 600 Menschen auf dem nahe gelegenen Sportgelände Andres Mateo untergebracht. Menschen, die von Afrika herüberkamen. Sie haben nichts zu essen, nichts zu trinken, keine Zahnpasta, kein Toilettenpapier oder frische Kleidung. Es sind viele Kinder dabei und Frauen, manche von ihnen schwanger.
Weiterlesen »