21. Oktober 2016 · Kommentare deaktiviert für Libyan: CG attack on Sea-Watch rescue operation causes multiple dead · Kategorien: Libyen · Tags: ,

Breaking news October 21st 2016

An intervention by a speedboat, labelled as Libyan Coast Guard, during one of today’s rescue operation caused several deaths today in the Central Med, 14nm off Libya. During our first-aid delivery for a rubber boat with approximately 150 migrants on board, a Libyan Coast Guard vessel arrived and attacked the refugees, entering the rubber boat and hitting them with sticks. Our two speed boats were furthermore beset aggressively, preventing our crew from further providing life vests and medical aid to the people in need. The violent intervention of the Libyan Coast Guard caused a situation of mass panic on board the rubber boat in distress, in the cause one tube of the rubber boat collapsed, causing the majority of the 150 people to slip into the water. Our crew immediately tried to rescue as many as possible but a binary number of people could not be saved. 4 bodies were recovered onto the Sea-Watch 2, another 4 unconscious people are currently receiving medical treatment. 120 refugees could be rescued aboard our vessel.

This latest incident of alleged Libyan official units endangered not only the crew of rescue volunteers but moreover caused the death of many migrants. By now it is very unclear why Libyan Coast Guard engaged the way it did. Sea-Watch calls for an immediate and detailed solution of this violation of humanitarian law.

The crew of the Sea-Watch 2 is presently still engaged in rescue operations of multiple refugee boats in distress, all staff is working at capacity. Additional information is being assessed and will be provided in the cause of the day.

:::::

Quelle: Sea Watch

EILMELDUNG: Viele Tote nach Überfall der Libyschen Küstenwache auf Sea-Watch Rettungseinsatz

Ein Boot der Libyschen Küstenwache hat heute während eines Rettungseinsatzes ein vollbesetztes Schlauchboot geentert, die Migranten mit Stöcken geschlagen und unsere Crew davon abgehalten, Rettungswesten zu verteilen und mit unserer Versorgung fortzufahren. Durch das brutale Vorgehen der vermeintlichen Libyschen Küstenwache brach an Bord eine Massenpanik aus; alle 150 Insassen fielen ins Meer, eine zweistellige Zahl an Menschen ertrank. Unsere Crew konnte 4 Leichen bergen; 4 weiteren Menschen werden bewusstlos auf der Sea-Watch 2 behandelt. 120 Migranten konnten auf unser Schiff gerettet werden.

Das Vorgehen der Libyschen Küstenwache hat zu dem Tod von vielen Flüchtenden geführt. Wir wissen nicht, warum so gehandelt wurde. Sea-Watch fordert umgehend eine detaillierte Aufklärung dieser immensen Menschenrechtsverletzung.

:::::

siehe auch: Spiegel Online

Vor der libyschen Küste: Bewaffnete sollen Bootsflüchtlinge im Mittelmeer getötet haben

Mehrere Tote, mehr als ein Dutzend Vermisste: Nach Angaben der Hilfsorganisation Sea-Watch haben bewaffnete Angreifer vor der Küste Libyens Bootsflüchtlinge angegriffen – während einer Rettungsaktion.

Bei einem bewaffneten Angriff auf ein Flüchtlingsboot vor der Küste Libyens sind nach Angaben einer deutschen Hilfsorganisation mindestens vier Menschen getötet worden. 15 bis 25 weitere würden noch vermisst, sagte ein Sprecher der Organisation Sea-Watch.

Demnach kamen die Angreifer mit einem Schiff mit Abzeichen der libyschen Küstenwache in der Nacht zum Freitag zu dem Flüchtlingsboot, von dem die Helfer gerade versuchten, die Insassen zu retten. Die Angreifer seien auf das Boot gekommen und hätten mit Knüppeln auf die Flüchtlinge eingeschlagen. Insgesamt sollen sich 150 Migranten auf dem Boot befunden haben.

Die beiden Schnellboote von Sea-Watch wurden während der Attacke demnach von den Angreifern bedrängt, sodass die Helfer die Flüchtlinge weder mit medizinischer Ausrüstung noch mit Rettungswesten versorgen konnten. Daraufhin sei auf dem Boot eine Massenpanik ausgebrochen, ein Teil des Schlauchboots sei geplatzt – woraufhin fast alle Insassen ins Wasser gerutscht seien. Etliche seien ertrunken.

Das deutsche Rettungsschiff „Sea-Watch 2“ einer privaten Hilfsinitiative, das im Mittelmeer zur Rettung von Flüchtlingen unterwegs ist, war demnach von der italienischen Küstenwache zu Hilfe gerufen worden. Es ging nach Angaben von Sea-Watch um ein völlig überladenes Schlauchboot, das sich vor der Küste Libyens in internationalen Gewässern befunden habe. Ein von der Küstenwache umgeleiteter Öltanker habe die Rettungsaktion abgesichert.

Die Besatzungen der beiden Sea-Watch-Boote hätten 120 der 150 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer retten können, teilte die Organisation weiter mit. Eine zweistellige Zahl von Menschen sei bislang nicht geborgen worden, vier seien ohne Bewusstsein und befänden sich in medizinischer Behandlung.

Wer hinter dem mutmaßlichen Angriff steht, ist noch völlig offen. Die Angreifer hätten nervös gewirkt und ausschließlich arabisch gesprochen, sagte ein Sprecher von Sea-Watch. Sie hätten unter anderem versucht, den Motor des Flüchtlingsboots zu stehlen.

Der Vorfall ereignete sich demnach 14 Seemeilen vor der nordafrikanischen Küste. Eine offizielle Bestätigung vonseiten libyscher Behörden gibt es bislang nicht. Die italienische Küstenwache bestätigte lediglich die Rettung von 120 Flüchtlingen in der Nacht, äußerte sich über die Umstände aber nicht. Sea-Watch kündigte an, im Laufe des Tages weitere Informationen über den Vorfall zu veröffentlichen.

Kommentare geschlossen.