19. November 2014 · Kommentare deaktiviert für Italien – Deutschland: Nichtkommerzielle Fluchthilfe kriminalisiert · Kategorien: Deutschland, Italien · Tags: , ,

Südtirol News

Hochrangiger Firmenfunktionär schmuggelt Flüchtlinge

Er verlangte 100 Euro pro Kopf

Sterzing – Die Begünstigung illegaler Einwanderung und die Ausbeutung von Einwanderern kommen auch in Südtirol immer wieder vor. Diesmal wurde die Polizei allerdings mit einem noch nie dagewesenen Fall konfrontiert.

Bei der Autobahnmautstelle in Sterzing wurde ein Pkw des Typs Lancia Voyager aufgehalten, an dessen Steuer der 50-jährige Italiener M. S. saß. Im Wagen befanden sich außerdem drei illegal eingewanderte Pakistaner, die vor rund 20 Tagen von Libyen aus die italienische Küste erreicht hatten.

Mit Überraschung stellten die Beamten fest, dass das Auto von einer multinationalen Firma aus dem Ausland, die einen Sitz in Mailand hat, geleast worden war und M. S. selbst ein hochrangiger Funktionär dieser Firma ist.

Weiters fanden die Ordnungshüter heraus, dass ausschließlich der 50-Jährige, der selbst aus der Lombardei stammt, aufgrund seiner Position den Wagen innerhalb der Firma nutzen durfte. Dadurch erweckte er auch im Ausland keinen Verdacht.

Der Mann gab selbst zu, dass er für den Transport der Flüchtlingen 50 Euro pro Kopf kassiert habe. Sobald sie in München angekommen wäre, hätte er weitere 50 Euro pro Person erhalten. Aus diesem Grund haben die Polizisten 150 Euro in bar beschlagnahmt.

Gestern wurde M. S. zu einem Jahr Haft auf Bewährung und zu einem Bußgeld von 22.000 Euro verurteilt.

Aufgrund seiner illegalen Nebeneinkunft als Schlepper riskiert der Mann nun, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Die Polizei will weitere Fahrten, die der Mann in der Vergangenheit getätigt hat, überprüfen.

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