Zur Ursache der Schiffskatastrophe, die sich am letzten Wochenende 550 km südöstlich von Malta ereignet hat, die ca. 400 Flüchtlingen das Leben gekostet und die die IOM als Massenmord qualifiziert hat, gibt es unterschiedliche Angaben. Überlebende hatten zunächst von dem Zusammenstoß zweier Flüchtlingsboote gesprochen. Die IOM hat dann die Version in Umlauf gesetzt, dass kommerzielle Fluchthelfer das Flüchtlingsboot versenkt hätten. Laut der italienischen Tageszeitung erarbeitet die ermittelnde Polizei von Ragusa (Sizilien) derzeit eine Version des Katastrophenhergangs, nach dem ein Streit zwischen kommerziellen Fluchthelfern zum Zusammenstoß von zwei Booten geführt haben soll.
Die Ermittlungen werden unter strengster Isolierung der Überlebenden geführt. Derzeit ist nicht einmal bekannt, ob es 9 oder vielleicht sogar 20 Überlebende gibt (in Polizeigewahrsam in Griechenland, auf Malta und in Italien). Die geborgenen Toten wurden begraben, ohne dass sie zuvor fotografiert wurden. Aus Gaza, von wo viele der Bootsflüchtlinge stammen, kommen zahlreiche Anfragen nach der Identität der Überlebenden und aufgefundenen Toten. Die italienischen Behörden beantworten sie nicht.
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