02. Juni 2014 · Kommentare deaktiviert für Nord-Mali/Azawad und Arabellion: „Unliebsamer Aufstand?“ (H. Dietrich) · Kategorien: Hintergrund, Lesetipps, Mali, Sahara · Tags:

http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/

Helmut Dietrich

Unliebsamer Aufstand?

Zur Diskussion über Azawad und Arabellion

[In: Sozial.Geschichte Online, Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts, Heft 13 (2014), S. 68-73]

NoLager Bremen hat meinen Aufsatz „Nord-Mali / Azawad im Kontext der Arabellion“ (Heft 10 / 2013) in Heft 11 / 2013 kritisch besprochen. Meine These zur Entwicklung der dortigen Unruhen lautete: Dem Aufstandsbeginn in Nord-Mali liegen lokale und regionale Sozialrevolten im Jahr 2010 zugrunde, die in ihrer Erscheinungsweise der Arabellion gleichen. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass sie sich in einer Hungerzone entwickeln und kein Gehör im Norden finden, weder bei den Aufständen in Nordafrika, noch bei den europäischen und US-amerikanischen Occupy-Protesten.

Das transnationale soziale Subjekt dieser Revolten steht in meinem Aufsatz im Mittelpunkt:1 Seit dem Aufstand im Jahr 2010 machen sich auch in Nord-Mali die Armen, Ausgebeuteten und Entrechteten in einer neuen historischen Formierung bemerkbar. Auf den Plan treten Jugendliche, die von der durch neoliberale Wirtschaftspolitiken bedingten Landflucht der letzten zwei Jahrzehnte und von der Bildungsexpansion geprägt wurden. Sie sind in der Dorf- und Stadtteilarmut verankert, aber regional wie transnational hochmobil, mehrsprachig und gewandt, was die Nutzung technischer Kommunikationsmittel angeht. Ihre Argumentationsmuster sind globalisiert. Sie berufen sich auf Menschenrechte und dokumentieren entscheidende Ereignisse, um sie in die Öffentlichkeit zu bringen. Zugleich verstehen sie es, wie undokumentierte Flüchtlinge und MigrantInnen wieder gänzlich von der Bühne der Sichtbarkeit zu verschwinden.

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02. Juni 2014 · Kommentare deaktiviert für Melilla, EU-Zaun: „Wahrzeichen des Unrechts“ – SZ · Kategorien: Marokko, Spanien

http://www.sueddeutsche.de/politik/fluechtlingspolitik

„Flüchtlingspolitik in Europa

Ein Zaun als Wahrzeichen des Unrechts

Im spanischen Melilla schützt sich Europa mit einem scharfkantigen Zaun vor den Flüchtlingen Afrikas. Doch er hält die Migranten nicht ab, er erhöht nur die Zahl der Toten und Verwundeten. Die Abschreckung am Südrand Europas funktioniert nicht mehr, höchste Zeit, nach neuen Wegen im Umgang mit den Flüchtlingen zu suchen.

Ein Kommentar von Stefan Klein

[…] Eine Bankrotterklärung stellt auch der fast zwölf Kilometer lange Zaun um die spanische Exklave Melilla dar. Er besagt nichts anderes, als dass dem angeblich so zivilisierten Europa im Umgang mit Afrika und seinen Menschen nichts anderes eingefallen ist, als ihnen ein abschreckendes und mit messerscharfen Klingen gespicktes Hindernis in den Weg zu stellen. Ein Ding, das Körper blutig schreddert, sobald man versucht, es kletternd zu überwinden, und so wie es aussieht, wird man demnächst versuchen, es sogar noch ein Stück abschreckender und noch gefährlicher zu machen.Denn am Mittwoch dieser Woche haben es zum zweiten Mal in diesem Jahr mehrere hundert afrikanische Migranten geschafft, zerschunden, aber glücklich über den Zaun nach Melilla und damit ins gelobte Europa zu gelangen. Die Antwort darauf wird vermutlich eine Metallwarenfabrik glücklich machen. Noch mehr Hardware, noch höher das Hindernis; man hatte ohnehin schon damit begonnen, den gewöhnlichen Maschendraht durch einen engmaschigeren Draht zu ersetzen. Der ist so eng, dass menschliche Finger daran keinen Halt mehr finden. Immer mehr Technik. Wie wäre es, wenn man es stattdessen mit dem Gehirn versuchen würde?

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02. Juni 2014 · Kommentare deaktiviert für EU Innenminister Luxemburg: Task Force Mediterranean – Dokument · Kategorien: Europa, Mittelmeerroute · Tags: , ,

EU Dokument

COMMISSION STAFF WORKING DOCUMENT

Implementation of the Communication on the Work of the Task Force Mediterranean

TFM

Die EU-Innenminister werden in dieser Woche zu diesem Dokument beraten, das das zentrale Mittelmeer (zwischen Libyen und Italien) zum Schwerpunkt hat: EUBAM, Frontex, EUROSUR, IOM, ICMPD und Mare Nostrum sind in Stellung gegangen, um eine militarisierte Flüchtlingspolitik der EU im Mittelmeer und in Nordafrika durchzusetzen. Das libysche Restmilitär hat in den Task Force Mediterranean Plänen eine Pilotfunktion inne, während sich die anderen nordafrikanischen Staaten zögerlich und widersprüchlich verhalten. – Zeitgleich zu den EU-Beratungen zu diesem Dokument wird der March for Freedom in Luxemburg sein.

02. Juni 2014 · Kommentare deaktiviert für Schengen: March for freedom – Fotos u. Kurzbericht vom 01.06.2014 · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: ,

In the same place, where the Schengen agreement was signed 1985 and 1990  and the abolishing of internal borders for EU-Citizens is celebrated with monuments and in a museum, the march of refugees and sans papieres presented yesterday the reality and consequences of the treaty and its socalled „compensatory measures“: suffering, death and deportations through a tight visa-regime, the Schengen Information system, the fenced and deathly external borders including Frontex ( which are presented with propaganda films in the museum).

Find first pictures attached from the boats-bordercrossing, from the reality decoration of the monuments and from the protest including a roof ocupation at the Schengen museum…, about 200 persons participated.
Great actions from the march for freedom!

Join the march, next days in Luxembourg, and come to Brussels in the week between 20th and 28th of June…

Foto1

Foto2

Foto3

02. Juni 2014 · Kommentare deaktiviert für Frankfurt: Demonstration gegen „Dublin“ – 07.06.2014 · Kategorien: Deutschland · Tags:

„refugees for change – refugees in hessen against dublin-regulation“:

DEMONSTRATION Samstag 7. Juni 14:30 Uhr Roßmarkt Frankfurt

Refugees 4 Change: Wir sind hier um zu bleiben!

RE4CH ruft auf:

Wie lange müssen wir noch für unsere Rechte kämpfen? Gibt es keine Gerechtigkeit für uns? Wann werden unsere Rufe endlich gehört werden? Wir sind schon lange müde, aber wir demonstrieren trotzdem weiter für Gerechtigkeit. Warum werden wir immer noch marginalisiert und diskriminiert? Was genau bedeutet Demokratie eigentlich? Damals in unseren Herkunftsländern dachten wir, dass wir den Unterschied zwischen einer Demokratie und einer Diktatur genau kennen. Wenn wir heute aber das Verhalten der Europäischen Union gegenüber Flüchtlingen analysieren, ist uns vieles nicht mehr so klar. Wir hoffen, dass unser Leid bald ein Ende findet. Weil wir daran glauben, dass hilflose Flüchtlinge in demokratischen Staaten nicht verfolgt oder bestraft werden sollten. Wir fordern einen umgehenden Stopp aller Abschiebungen in die gesetzlosen Länder in Europa und ein sofortiges Ende der rassistischen Dublin-Verordnungen.*
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