02. Mai 2014 · Kommentare deaktiviert für Syrien: Europäische Faschisten und das Assad-Regime · Kategorien: Hintergrund, Syrien

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Eine Interpretation der neuen europäischen rechtsradikalen Welle und die Gründe für ihre Unterstützung des syrischen Regimes

Neu­er­dings, ins­be­son­de­re mit dem Aus­bruch des re­vo­lu­tio­nä­ren Pro­zes­ses im ara­bi­schen Raum, be­gin­nen Nach­rich­ten über den Be­such von fa­schis­ti­schen und rechts­ex­tre­men Grup­pen in Sy­ri­en auf­zu­tau­chen, um So­li­da­ri­tät mit dem Re­gime zu zei­gen. Es scheint, dass das Thema Sy­ri­en einen pro­mi­nen­ten Platz in der Agen­da der eu­ro­päi­schen ex­tre­men Rech­te ein­nimmt. Folg­lich ver­steht es sich von selbst, dass die Mehr­heit der eu­ro­päi­schen Rechts­ra­di­ka­len das As­sad-​Re­gime un­ter­stützt und sich gegen die Re­vo­lu­ti­on in Sy­ri­en po­si­tio­niert.

Vor na­he­zu zwei Jahr­zehn­ten be­gan­nen meh­re­re rechts­ex­tre­me­Par­tei­en und Grup­pie­run­gen, Be­zie­hun­gen mit dem sy­ri­schen Re­gime zu knüp­fen. Seit den neun­zi­ger Jah­ren ent­stan­den Be­zie­hun­gen zwi­schen Tei­len der fran­zö­si­schen Rech­te und dem sy­ri­schen Re­gime. Da­nach folg­ten meh­re­re Be­su­che. Am be­mer­kens­wer­tes­ten war der Be­such von Fre­de­ric Cha­til­lon,Vor­sit­zen­der­der ex­tre­men Stu­den­ten­grup­pie­rung Grou­pe Union Défense, wel­cher nun Ma­ri­ne Le Pen, die ge­gen­wär­ti­ge Vor­sit­zen­de der fran­zö­si­schen Par­tei “Na­tio­na­le Front” (Front Na­tio­nal), sehr nahe steht. Wäh­rend sei­nes Be­su­ches 1994 traf er den da­ma­li­gen­sy­ri­schen Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Musta­fa Tlass.

Im ers­ten Jahr­zehnt des ge­gen­wär­ti­gen Jahr­hun­derts, ins­be­son­de­re seit 2006, er­höh­te sich die Fre­quenz der Be­su­che. Die meis­ten fan­den im Li­ba­non statt, der üb­li­che Ort für Tref­fen zwi­schen Be­su­chern und der Sy­ri­schen So­zi­al-​Na­tio­na­lis­ti­sche Par­tei, wel­che ein Ver­bün­de­ter des sy­ri­schen Re­gimes ist. Fre­de­ric Cha­til­lon und Alain Sorel sind ei­ni­ge der pro­mi­nen­tes­ten Be­su­cher. Diese Be­zie­hung war nicht auf die of­fi­zi­el­len Be­su­che und po­li­ti­sche Dis­kus­sio­nen be­schränkt, son­dern dehn­te sich auf Ge­schäfts­be­zie­hun­gen aus. Das Un­ter­neh­men Riwal, bei­spiels­wei­se, wel­ches im Be­sitz von Cha­til­lon steht, grün­de­te das (Sub-) Un­ter­neh­men Ri­wal-​Sy­ria, um ge­schäft­li­che Be­zie­hun­gen zwi­schen sy­ri­schen und fran­zö­si­schen Un­ter­neh­men im Jahr 2009 aus­zu­bau­en.

Mit Be­ginn des Auf­stan­des in Sy­ri­en im März 2011 be­gann die Ra­di­ka­le Rech­te auf un­ter­schied­li­che Weise das sy­ri­sche Re­gime zu un­ter­stüt­zen.​Frederic Cha­til­lon war der Erste, der Assad seine Un­ter­stüt­zung ge­währ­te. Seit den An­fangs­ta­gen der Re­vo­lu­ti­on be­zich­tig­te Cha­til­lon all jenen, die in den De­mons­tra­tio­nen der Op­po­si­ti­on teil­nah­men, der Zu­ge­hö­rig­keit zur zio­nis­ti­schen Lobby, wel­che die De­sta­bi­li­sie­rung Sy­ri­ens an­stre­be. Cha­til­lon ging sogar so weit im Ok­to­ber des­sel­ben Jah­res, eine De­mons­tra­ti­on zur Un­ter­stüt­zung As­sads zu­or­ga­ni­sie­ren. Sein Un­ter­neh­men “Riwal” be­harrt immer noch auf die Un­ter­stüt­zung für die Web­site Info­Sy­rie, wel­che sich für das As­sad-​Re­gime ein­setzt.

Im Laufe der Zeit wur­den in vie­len eu­ro­päi­schen Städ­ten ver­mehrt rechts­ex­tre­me De­mons­tra­tio­nen zur Un­ter­stüt­zung des Re­gimes or­ga­ni­siert, von Rom bis War­schau und über Genf. Gleich­zei­tig wur­den meh­re­re bei­stands­be­kun­den­de Be­su­che or­ga­ni­siert, dar­un­ter ins­be­son­de­re die “fact-​fin­ding mis­si­on” im Juni 2013. Ver­schie­de­ne Ver­tre­ter der eu­ro­päi­schen­Rech­t­ex­tre­mem nah­men an die­sem Be­such teil. Dar­un­ter be­fin­den sich In­di­vi­du­en wie zum Bei­spiel Nick Grif­fin “Ab­ge­ord­ne­ter im House of Com­mons” und Phi­lip De­win­ter “Ab­ge­ord­ne­ter des flä­mi­schen Par­la­ments in Bel­gi­en”. Da­s­Aus­maß an Un­ter­stüt­zung hat in ei­ni­gen Fäl­len das Aus­mass er­reicht, nach Sy­ri­en zu rei­sen, um an der Seite der As­sad-​Streit­kräf­te zu kämp­fen, wie die grie­chi­sche Neo­na­zi-​Or­ga­ni­sa­ti­on “Schwar­ze Li­l­lie” (Mav­ros Kri­nos) er­klär­te. Es fan­den auch meh­re­re Tref­fen der ex­tre­men Rech­te statt, wo es darum ging, die sy­ri­sche Si­tua­ti­on zu dis­ku­tie­ren und um Wege der Un­ter­stüt­zung für das As­sad-​Re­gime zu fin­den. Das Be­deu­tends­te die­ser Tref­fen war das Bo­real Fes­ti­val, wel­ches in Cantù, Ita­li­en am 12. Sep­tem­ber 2013 mit der An­we­sen­heit einer gro­ßen An­zahl eu­ro­päi­scher Fa­schis­ten statt­fand. Pa­ra­do­xer­wei­se be­gann der Bür­ger­meis­ter Cantùs, Gast­ge­ber der Ver­an­stal­tung, seine Rede mit Wor­ten von Rosa Lu­xem­burg!

Warum un­ter­stützt die ex­tre­me Rech­te das sy­ri­sche Re­gime?

In ihrem um­fas­sen­den Ar­ti­kel, schreibt Leila Shrooms diese Un­ter­stüt­zung fol­gen­den Um­stän­den zu:

“An­ti­im­pe­ria­lis­ti­sche/An­ti-​Glo­ba­li­sie­rungs-​Stim­mung mit einer star­ken Fo­kus­sie­rung auf Na­tio­nal­staa­ten (sie glau­ben, dass das As­sad-​Re­gime den sy­ri­schen Staat gegen den US-​Im­pe­ria­lis­mus schützt), Is­la­mo­pho­bie (sie glau­ben, dass das As­sad-​Re­gime is­la­mi­sche Ex­tre­mis­ten be­kämpft), An­ti­se­mi­tis­mus (sie glau­ben, dass das As­sad-​Re­gime im Wi­der­stand gegen Is­ra­el han­delt).”

Ayoub: „Was den An­füh­rer der seit Som­mer 2013 ver­bo­te­nen rechts­ex­tre­men Or­ga­ni­sa­ti­on “Drit­ter Weg” (Troi­sie­me Voie) Serge Ayoub an­geht, , so or­ga­ni­sier­te er am 02. Fe­bru­ar 2013 einen Marsch zu Un­ter­stüt­zung des sy­ri­schen Re­gimes. Der Grund für seine Un­ter­stüt­zung wird in sei­ner Ant­wort zur fol­gen­den Frage deut­lich: “Warum neh­men sy­ri­sche Un­ter­stüt­zer des As­sad-​Re­gimes an die­ser De­mons­tra­ti­on teil?” Ayoub ant­wor­te­te: “Warum sind die Sy­ri­er mit uns? Selbst­ver­ständ­lich ist es un­se­re Pflicht, ihr An­lie­gen zu un­ter­stüt­zen! Sy­ri­en ist eine Na­ti­on, ein Va­ter­land, ein so­zia­lis­ti­sches Land mit na­tio­na­ler­Sou­vere­ni­tät. Sie kämp­fen für Sä­ku­la­ris­mus und sie sind Ge­gen­stand eines An­grif­fes des im­pe­ria­lis­ti­schen Ame­ri­ka‘s, die Glo­ba­li­sie­rung und ihre sala­fis­ti­schen Knech­te und ka­ta­ri­schen, sowie Sau­di-​Söld­ner. Ihr Ziel ist es den Staat zu zer­stö­ren.”

Wir fin­den in Ay­oubs Schil­de­rung alle von Leila Shrooms dar­ge­stell­ten Mo­ti­ve, mit Aus­nah­me des Wi­der­stan­des gegen Is­ra­el. Die ex­tre­me Rech­te macht kei­nen Hehl aus ihrer Ab­nei­gung ge­gen­über Is­ra­el, wie wir bei Cha­til­lon fest­ge­stellt haben. Pa­ra­do­xer­wei­se be­zeich­nen sich Ay­oubs Un­ter­stüt­zer selbst, als fran­zö­si­sche re­vo­lu­tio­nä­re Na­tio­na­lis­ten und ge­wan­nen die Un­ter­stüt­zung ver­schie­de­ner fa­schis­ti­scher, eu­ro­päi­scher Or­ga­ni­sa­tio­nen. Bei der De­mons­tra­ti­on schwank­ten diese die Fo­to­gra­fi­en von fünf Per­sön­lich­kei­ten: Bas­har al-​As­sad, da­ne­ben der rus­si­sche Prä­si­dent Putin, der weiss­rus­si­sche Prä­si­dent Lu­kas­hen­ko, der ehe­ma­li­ge ve­ne­zo­la­ni­sche Prä­si­dent Cha­vez und der ser­bi­sche Na­tio­na­list Draža Mi­hailo­vić. Viele Flag­gen wur­den hoch­ge­hal­ten, dar­un­ter die sy­ri­sche, fran­zö­si­sche, rus­si­sche, ve­ne­zo­la­ni­sche und die ku­ba­ni­sche.

Die Grün­de für die Un­ter­stüt­zung des Re­gimes, wel­che so­wohl aus den­rechts­ex­tre­men Or­ga­ni­sa­tio­nen, als auch­aus jenen Or­ga­ni­sa­tio­nen,die letz­te­re kri­ti­sie­ren, ent­springt, las­sen viele Fra­gen auf­kom­men, wie zum Bei­spiel: “Warum ver­bün­de­te sich die Rech­te nicht schon vor den Neun­zi­ger mit Sy­ri­en gegen Is­ra­el? Warum lehn­te sie die sy­ri­sche Re­vo­lu­ti­on seit ihren An­fän­gen ab, noch vor dem Auf­stieg der be­waff­ne­ten ex­tre­mis­ti­schen is­la­mi­schen Be­we­gun­gen? Und was ist die Wahr­heit hin­ter die­ser An­ti-​im­pe­ria­lis­ti­schen, An­ti-​Glo­ba­li­sie­rungs Hal­tung der Rech­te?

Um die Hin­ter­grün­de und Logik der rech­ten Po­si­ti­on im Bezug auf das was ak­tu­ell in Sy­ri­en ge­schieht zu ver­an­schau­li­chen, müs­sen wir 25 Jahre zu­rück­bli­cken, auf eine neue his­to­ri­sche Phase, wel­che mit dem Fall der Ber­li­ner Mauer be­gann.

Neu­de­fi­ni­ti­on des Fein­des: von der kom­mu­nis­ti­schen Be­dro­hung zur Be­dro­hung des ame­ri­ka­ni­schen Mo­dells.

In sei­nem Buch “Die Ana­to­mie des Fa­schis­mus”, be­merkt Pax­ton, dass fa­schis­ti­sche Be­we­gun­gen stän­dig einen Feind be­dür­fen, der die über­wäl­ti­gen­de Krise sym­bo­li­siert, wel­che die Ge­sell­schaft über­rum­pelt, und wel­che die Masse dazu drängt, sich unter der Fahne eines er­lö­sen­den Füh­rers zu ver­ei­nen. Gegen Ende des Kal­ten Krie­ges sahen die meis­ten rechts­ex­tre­men Be­we­gun­gen im Nord­eu­ro­pa die So­wjet­uni­on als die­sen Sym­bol-​Feind an, in sol­chem Maße, dass Jean Marie le Pen, der Füh­rer der fran­zö­si­schen rechts­ex­tre­men Par­tei, die Na­tio­na­le Front, be­haup­te­te dass er die Ver­mächt­nis­se von Wins­ton Church­ill, Doug­las McAr­thur und Ro­nald Regan trug[1], nicht nur in der po­li­ti­schen Arena, son­dern auch im wirt­schaft­li­chen Be­reich. Denn, bis Ende der acht­zi­ger Jahre, lob­preis­te, und ver­tei­dig­te die Na­tio­na­le Front die li­be­ra­le Wirt­schaft.

In die­sem Zu­sam­men­hang ver­ur­sach­te der Fall des Kom­mu­nis­mus nicht nur eine Krise in der Lin­ken, viel­mehr ging diese dar­über hin­aus um die ex­tre­men Rech­te zu er­rei­chen, wel­che plötz­lich ihren Haupt­feind und eines der Grund­la­gen ihrer Po­li­tik ver­lor. Die durch ei­ni­ge der Mit­glie­der der Rech­ten er­folg­tem Über­den­ken, führ­te zu der An­eig­nung der Ideen ideo­lo­gi­scher Grup­pen wie GRECE, wel­che seit den Sech­zi­gern die Theo­rie des kul­tu­rel­len Un­ter­schie­des ent­wi­ckel­ten, wel­cher Ras­sen­mi­schung ab­lehnt, weil sie eine Ge­fahr für die Iden­ti­tät der Na­tio­nen dar­stellt. Daher ver­wan­del­ten sich die Ver­ei­nig­ten Staa­ten in dem Feind – ein neues Sym­bol, aus vie­ler­lei Grün­den:

Kul­tu­rel­le und po­li­ti­sche ame­ri­ka­ni­sche Vor­macht­stel­lung stellt eine Ge­fahr für na­tio­na­le Iden­ti­tä­ten dar.

Das ame­ri­ka­ni­sche Mo­dell bil­det die Prä­senz und die Mi­schung zwi­schen ver­schie­de­ne Ras­sen und Kul­tu­ren ab, un­ab­hän­gig vom Ras­sis­mus und Un­gleich­heit, die in die­sem Mo­dell ver­wur­zelt sind.

Die Neu­de­fi­ni­ti­on des Fein­des hat diese rechts-​au­ßen Kräf­te ge­zwun­gen, viele ihrer po­li­ti­schen und öko­no­mi­schen Hal­tun­gen zu über­den­ken, ummit ihrer neuen ideo­lo­gi­schen Po­si­ti­on zu über­ein­stim­men. An die­ser Stel­le sei daran er­in­nert, dass die ex­tre­me Rech­te und die wich­tigs­ten fa­schis­ti­schen Par­tei­en prag­ma­ti­sche Par­tei­en sind, die nicht daran zö­gern, ihre Haupt­po­si­tio­nen neu zu de­fi­nie­ren (ins­be­son­de­re im Bezug auf die Wirt­schaft, weil sie in die­sem Be­reich nicht auf einer fest­ge­setz­ten Linie bauen, viel­mehr pen­deln sie gemäß der po­li­ti­schen Va­ria­blen)[3] um ihrem Ziel zu er­rei­chen: Er­folg und Macht.[4] Darum hat diese Rech­te die Mess­lat­te für ihre Feind­se­lig­keit ge­gen­über den USA höher ge­stellt – und der neuen po­li­ti­schen Ord­nung, dem wirt­schaft­li­chen Neo­li­be­ra­lis­mus und Glo­ba­li­sie­rung – und knüpf­te Be­zie­hun­gen mit den­je­ni­gen, die sie als Fein­de die­ser po­li­ti­scher Ord­nung an­se­hen. Bei­spiels­wei­se, Jean Marie le Pen ist ein Ver­bün­de­ter der li­ba­ne­si­schen rechts­ex­tre­men Phal­an­ge-​Par­tei seit Mitte der Sieb­zi­ger­jah­re, und in sei­nem Be­such in Bei­rut 2002, ver­such­te er ohne Er­folg Aya­tul­lah Fad­l­al­lah zu tref­fen, der enge Be­zie­hun­gen mit His­bol­lah hat. Die­Neu­de­fi­ni­ti­on des Fein­des ist was die An­nä­he­rung zwi­schen His­bol­lah und das sy­ri­sche Re­gime er­klärt, wel­cher in den Neun­zi­gern auf einer schüch­ter­nen Art und Weise be­gann, so­li­der und ver­schanz­ter im Laufe der letz­ten zehn Jah­ren zu wer­den.

Die neue ex­tre­me Rech­te: “Links­ge­rich­tet in ihre Ar­beit, Rechts­ge­rich­tet in ihre Werte”!?

Die Wand­lung der Rech­te auf­grund ihrer Neu­de­fi­ni­ti­on des Fein­des ei­ner­seits und er­neu­te Prio­ri­tä­ten­set­zung an­de­rer­seits, hat zu der An­eig­nung und Über­ho­lung man­cher Linke Ideen ge­führt, mit dem Ziel, diese neue in­tel­lek­tu­el­le Ori­en­tie­rung zu stär­ken. Wir sehen etwa, dass Ma­ri­ne le Pens Kam­pa­gne für die fran­zö­si­schen Prä­si­dent­schafts­wah­len 2012 auf so­zia­le und öko­no­mi­sche Fra­gen be­ruh­te. In einem sol­chen Aus­maß, dass diese es bei­na­he ver­säum­te, die Lieb­lings­the­men der Rechts­ra­di­ka­len, wie etwa das Mi­gran­ten­ver­bot, zu er­wäh­nen. Die rechts­ra­di­ka­le An­eig­nung man­cher links­ge­rich­te­ten und mar­xis­ti­schen Rhe­to­rik ist nicht neu; Dies ist seit der Ent­ste­hung des Fa­schis­mus ein­deu­tig, als Mus­so­li­ni das Pro­le­ta­ri­at und die Fa­schis­ten glei­cher­ma­ßen mit sei­nem ra­di­ka­len, na­tio­na­lis­ti­schen und an­ti­ka­pi­ta­lis­ti­schen Reden an­zu­spre­chen pfleg­te. Na­tür­lich war dies zum gro­ßen Teil ein se­lek­ti­ves und ma­ni­pu­la­ti­ves Ma­nö­ver, denn der Feind war der aus­län­di­sche, und nicht der na­tio­na­le Ka­pi­ta­lis­mus, wobei eines der Ziele die­ser Reden war, die Ver­söh­nung zwi­schen den Ar­beits­kräf­ten und den na­tio­na­lis­ti­schen Un­ter­neh­mens­ei­gen­tü­mer.

In die­sem Zu­sam­men­hang ist die Be­ru­fung der neuen Rech­te auf linke Ideen nichts an­de­res als jener po­pu­lis­ti­scher na­tio­na­ler Kom­mu­nis­mus. In an­de­ren Wor­ten, es han­delt sich um eine Rück­kehr zum klas­si­schen fa­schis­ti­schen Dis­kurs wie sich der in den Zwan­zi­ger Jah­ren ab­spiel­te, in einem der wich­tigs­ten eu­ro­päi­schen ka­pi­ta­lis­ti­schen Kri­sen zu jener Zeit. Diese Rück­kehr wird in der An­eig­nung des Slo­gans “Keine Rech­te und keine Linke” sei­tens der Na­tio­na­len Front of­fen­sicht­lich, in einer deut­li­chen Wie­der­ho­lung des­sen, was der Be­grün­der der fa­schis­ti­schen Spa­ni­sche Phal­an­ge Par­tei (Faln­ge Española de las JONS), Jose An­to­nio Primo de Ri­vera, sagte, und zwar, dass seine Be­we­gung weder dem rech­ten noch den lin­ken Flü­gel an­ge­hö­ren würde.

Je­doch un­ter­schei­det sich die ge­gen­wär­ti­ge Rhe­to­rik und Ori­en­tie­rung die­ser Rech­te von ihrem 80 Jahre alten Vor­läu­fer in vie­len De­tails. Diese Rech­te ist nicht an der An­eig­nung lin­ker Pa­ro­len und Schlag­wor­ten zu stop­pen, sie über­nimmt teil­wei­se auch von der Ideo­lo­gie, um es an ihrem Erbe an­zu­hef­ten. Wir sehen Ma­ri­ne le Pen in ihrem Buch “Auf dass Frank­reich lebe” (Pour que vive la Fran­ce)[6], sich auf Zi­ta­te vie­ler Den­ker, Po­li­ti­ker, Au­to­ren und an­de­re von der Lin­ken be­ru­hen, von Ge­or­ge Aurel zu Ber­tolt Brecht und selbst Karl Marx, wobei sie die An­fän­ge die­ser Linke lob­preis­te, wel­che ihrer Auf­fas­sung nach ihre Prin­zi­pi­en ver­ra­ten haben, und dar­auf be­harr­te, dass die Na­tio­na­le Front es nun ist, die diese Ziele ver­folgt. Ei­ni­ge rechts­ex­tre­me Den­ker wie Alain Soral sind sogar ein Schritt wei­ter ge­gan­gen, an­statt die Linke und die Rech­te ab­zu­leh­nen, ver­su­chen sie diese zu­sam­men­zu­brin­gen. Soral, das ehe­ma­li­ge Mit­glied der fran­zö­si­schen kom­mu­nis­ti­schen Par­tei, wie auch die Na­tio­na­le Front, zielt auf einem Bünd­nis zwi­schen die ethi­sche Rech­te und die wirt­schaft­lich so­zia­le Linke und gegen die un­ethi­sche Linke ab, wel­che die öko­no­mi­sche Rech­te be­glück­wünscht. Im Kon­kre­ten: in sei­ner po­li­ti­schen Grup­pe On­line Ega­li­te et Re­con­ci­lia­ti­on, Soral fügt die Bil­der zu­sam­men von Che Gue­va­ra, Gad­da­fi, Mah­mood Ah­ma­di Najad, Vla­di­mir Putin und vom rechts­ex­tre­men fran­zö­si­schen Ikone Jean­ne d’Arc. Alain Soral greift das glo­ba­le po­li­ti­sche Sys­tem, das von den USA und Is­ra­el ver­tre­ten wird, und spricht von so­zia­ler Ge­rech­tig­keit und die Aus­beu­tung so­zia­ler Klas­sen. Er ver­ur­teilt den Im­pe­ria­lis­mus und for­dert eine echte Linke.

Im Kon­text: Er schlägt nichts Neues vor, außer der Ver­söh­nung zwi­schen Ar­bei­tern und Un­ter­neh­mens­ei­gen­tü­mer, mit vol­lem Nach­druck auf die kon­ser­va­ti­ven Prin­zi­pi­en und Werte, wel­che zur Er­lö­sung der fran­zö­si­schen Na­ti­on führ­ten.

Soral mag wie ein En­ter­tai­ner er­schei­nen, wenn er Wirt­schafts­theo­lo­gie mit Ver­schwö­rungs­theo­rie mischt, aber seine Seite ziehn viele Be­su­cher und An­hän­ger an, vor allem junge Leute. Die Ideen, für die die Leute wie Soral wer­ben, wer­den auf der Stra­ße um­ge­setzt, wie zum Bei­spiel, wenn Mit­glie­der des “Drit­ten Weges” Bil­der von Cha­rak­te­ren und Fah­nen schwen­ken, wie oben er­wähnt. Dies kann manch­mal als eine Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ko­ali­ti­on zwi­schen Rech­te und manch eine ex­tre­me na­tio­na­lis­ti­sche linke Be­we­gung, wie die pol­ni­sche fa­schis­ti­sche Or­ga­ni­sa­ti­on Fa­lan­ga, wel­che dabei ist, Ver­bin­dun­gen mit den Maui und den Na­tio­nal­bol­sche­wis­ten auf­zu­bau­en.

Die­ser ideo­lo­gi­sche Wan­del, auch wenn er nur an die in­ter­nen na­tio­na­len In­ter­es­sen ge­rich­tet ist, trägt in sei­nem In­ne­ren die Un­ter­stüt­zung des sy­ri­schen Re­gimes. Theo­re­ti­ker wie Soral, be­trach­ten Bas­har al-​As­sad als eines der Cha­rak­te­re, die das glo­ba­le Sys­tem kon­fron­tie­ren. Unter Be­to­nung, dass die­ses Sys­tem nicht auf Eu­ro­pa über­trag­bar ist, son­dern ehr ge­eig­net für “die po­li­ti­schen Ei­gen­hei­ten des Nahen Os­tens, wo es wich­tig ist, einen star­ken Füh­rer zu haben, der den eth­nisch-​kon­fes­sio­nel­len Zu­sam­men­halt mit einer fes­ten Hand kon­trol­liert, und der in der Regel von allen Klans ak­zep­tiert wird… Wie es in der Ver­gan­gen­heit [in Eu­ro­pa] der Fall war”

Die Gren­zen des Has­ses der ex­tre­men Rech­te auf den “Aus­län­der”

Zu­sätz­lich zum Vor­wand der “aku­ten Aus­län­der-​Ge­fahr”, brau­chen die rechts­ex­tre­men Par­tei­en einen in­ter­nen Feind, der den aus­wir­ken­den Fak­tor im Un­ter­gang der Masse sein kann, und dass Er­rei­chen einer um­fas­sen­de­ren und stär­ke­ren Ge­sell­schaft ver­hin­dert.[7] Unter den in­ter­nen Fein­den die­ser Rech­te ist der “Aus­län­der”, die in Eu­ro­pa in den Augen der Rechts­ra­di­ka­len haupt­säch­lich die Juden und neu­er­dings die Mus­li­me. Doch der An­ti­se­mi­tis­mus die­ser Rech­te wird nicht immer in Feind­se­lig­keit ge­gen­über Is­ra­el über­setzt. Zur Zeit des Kal­ten Krie­ges sah die Mehr­heit der Rechts­ex­tre­men La­gers Is­ra­el als die Fes­tung des Wes­tens ge­gen­über der So­wjet­uni­on. Doch diese An­nä­he­rung war immer be­hin­dert von der Po­si­ti­on der Rechts­ra­di­ka­len in Bezug auf den Ho­lo­caust. Mit dem Ende des Kal­ten Krie­ges, und die Neu­de­fi­ni­ti­on des Fein­des, rück­te Is­ra­el von der un­durch­läs­si­gen Fes­tung, wel­che die kom­mu­nis­ti­sche Ge­fahr ent­ge­gen­trat, zum stärks­ten Part­ner des neuen ame­ri­ka­ni­schen Fein­des. Diese Ent­wick­lung war von einem Wan­del in deren Wahr­neh­mung man­cher eu­ro­päi­schen Grup­pen be­glei­tet, in einen Zug ei­ni­ge For­scher das Auf­tau­chen einer neuen Ge­fahr zu­schrei­ben, näm­lich die Mus­li­me.

Die­ser Ver­gleich bleibt ir­gend­wie zu sim­pel, denn ob­wohl Is­la­mo­pho­bie einen An­reiz für diese An­nä­he­rung dar­stel­len kann, er­klärt es den ra­di­ka­len Wan­del in der Wahr­neh­mung der Aus­län­der des rechts­ex­tre­men La­gers nicht. Wir sehen, dass vor ein Paar Jahr­zehn­ten ei­ni­ge der pro­mi­nen­ten Ge­sich­ter der ex­tre­men Rech­ten Jü­disch oder jü­di­scher Ab­stam­mung waren. Eines der be­rühm­tes­ten Bei­spie­le ist der Vi­ze­prä­si­dent der Na­tio­na­len Front und Le­bens­part­ner von Ma­ri­ne Le Pen, Louis Aliot, der jü­disch-​al­ge­ri­sche Wur­zeln hat. Dar­über hin­aus, in den fran­zö­si­schen Par­la­ments­wah­len 2012, die Na­tio­na­le Front no­mi­nier­te den jü­di­schen Mi­chel Toris für einen der Sitze in Paris. Au­ßer­dem, jü­di­sche rechts­ex­tre­me Or­ga­ni­sa­tio­nen wie die Je­wish De­fence Le­ague, stan­den schon immer der ex­tre­men Rech­te nahe, zu­erst zur Bloc Iden­ti­taire und dann zur Na­tio­na­len Front. Wenn wir zu­rück in der Zeit zu dem frü­hen zwan­zi­ger Jahre gehen, fin­den wir, dass die fa­schis­ti­sche Par­tei Mus­so­li­nis viele Juden ein­ge­schlos­sen hatte.[8] Daher sehen wir, dass die ex­tre­me Rech­te den “Aus­län­der” ent­ge­gen­wirkt, wel­cher an sei­nen Ei­gen­hei­ten und Ei­gen­schaf­ten fest­hält, und den “Aus­län­der” ak­zep­tiert, wel­cher die Werte und Prin­zi­pi­en die­ser Rech­te über­nimmt – oder, in an­de­ren Wor­ten, wel­cher na­tio­nal, ent­spre­chend der fa­schis­ti­schen Miene, ver­schmilzt – dann wird die­ser Aus­län­der Teil der Rech­te, in jenem Fall kann er Füh­rungs­po­si­tio­nen über­neh­men wie Serge Ayoub, der li­ba­ne­si­scher Ab­stam­mung ist. Des­halb wird es nicht über­ra­schend sein, Mus­li­me unter den Wahl­lis­ten ei­ni­ger der rechts­ex­tre­men Par­tei­en in Eu­ro­pa, und das wird in der nahen Zu­kunft sein.

Das ist in Bezug auf den in­ter­nen Aus­län­der, also was ist mit den ex­ter­nen? Von der in­sta­bi­len Be­zie­hung zwi­schen die ex­tre­men Rech­te und die Juden und Is­ra­el, und trotz des jüngs­ten Ant­ago­nis­mus mit Is­ra­el, ein Teil die­ser Rech­te, wie die Na­tio­na­le Front, ver­sucht ge­gen­wär­tig das, was aus wahl­tak­ti­schen Grün­den durch­trennt wurde, wie­der­her­zu­stel­len. In die­sem Zu­sam­men­hang hat Ma­ri­ne Le Pen der Zei­tung Haa­retz in 2011 er­klärt dass “Die Na­tio­na­le Front ein kon­stan­ter Un­ter­stüt­zer der zio­nis­ti­schen Be­we­gung und ein kon­stan­ter Ver­tei­di­ger des Exis­tenz­rechts Is­raels.”

Doch wür­den wir uns irren, wenn wir diese Rede als eine bloße Wahl­kam­pa­gne an­se­hen wür­den. Sie muss sorg­fäl­tig und ernst­haft unter die Lupe ge­nom­men wer­den. Das Exis­tenz­recht Is­raels zu ver­tei­di­gen heißt nicht un­be­dingt, Is­ra­el zu un­ter­stüt­zen. Die Un­ter­stüt­zung geht an die zio­nis­ti­sche Be­we­gung, d. h. an die rechts­ex­tre­me, na­tio­na­lis­ti­sche Ideo­lo­gie, wel­che be­schlos­sen hat, eine En­ti­tät au­ßer­halb der eu­ro­päi­schen na­tio­na­lis­ti­schen Be­we­gun­gen zu kre­ieren. Die rechts­ex­tre­men Par­tei­en, wäh­rend sie den Aus­län­dern das Recht ver­wei­gern, sich in­ner­halb ihrer na­tio­na­len und geo­gra­fi­schen Gren­zen auf­zu­hal­ten, ver­wei­gern sie ihnen nicht das Recht, in­ner­halb ihrer ei­ge­nen geo­gra­fi­schen Gren­zen zu exis­tie­ren, so­lan­ge sie nicht mit deren Sphä­re kol­li­die­ren. Dies er­klärt die in­ter­na­tio­na­le Ko­ope­ra­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen rechts­ex­tre­men Par­tei­en.

Dies klärt das ur­sprüng­li­che, schein­ba­re Pa­ra­do­xon auf. Es gibt kei­nen Wi­der­spruch in der rechts­ex­tre­men Un­ter­stüt­zung des sy­ri­schen Re­gimes und ihre Feind­se­lig­keit ge­gen­über den Flücht­lin­gen in deren Län­dern, selbst wenn sie Pro-​Re­gime waren. Dar­über hin­aus ver­wan­delt sich die Feind­se­lig­keit ge­gen­über dem Islam in einen se­kun­dä­ren Grund, Assad zu un­ter­stüt­zen. Wir dür­fen nicht ver­ges­sen, wie selbst von der Or­ga­niza­t­i­on “Schwar­ze Tulpe” de­kla­riert, dass diese Rech­te dafür plä­diert, sich ja sogar damit rühmt, an der Seite einer is­la­mi­schen Par­tei – His­bol­lah – zu kämp­fen. Man kann auch deut­lich die zen­tra­le Rolle er­ken­nen, die diese rechts­ex­tre­men, mit dem As­sad-​Re­gime ver­bün­de­te Par­tei­en in der Bil­dung und Stär­kung die­ser Be­zie­hung und was sie mit sich bringt, ein­neh­men. Dies er­klärt die re­gel­mä­ßi­gen Be­su­che der eu­ro­päi­schen Rech­te in Bei­rut, um Par­tei­en wie die Sy­ri­sche So­zia­le Na­tio­na­lis­ti­sche Par­tei zu tref­fen. Die Rolle die­ser be­stimm­ten Par­tei und ihr Netz­werk mit der eu­ro­päi­schen ex­tre­men Rech­te, ge­bührt eine tie­fe­re Be­trach­tung um ein um­fas­sen­de­res Ver­ständ­nis der The­ma­tik zu er­lan­gen.

FazitDie­ser Ar­ti­kel hat verucht, einen Blick in die ex­tre­men Rech­te im All­ge­mei­nen zu wer­fen, wobei sie in Wirk­lich­keit di­ver­se Ideo­lo­gi­en auf Lager hat. Diese Man­ni­fal­tig­keit nimmt je nach Typ und Größe die­ser Grup­pen ver­schie­de­ne For­men an, von grö­ße­ren zu prag­ma­ti­sche­ren Par­tei­en, bis hin zu in­tel­lek­tue­len Krei­se und ra­di­ka­le­ren pa­ra­mi­li­tä­ri­schen Grup­pen. Nichts­des­to­trotz sind die ge­ne­rel­len Prin­zi­pi­en die glei­chen und auch wenn die Un­ter­schie­de in Form dras­tisch er­schei­nen, blei­ben sie we­ni­ger wich­tig. Wie wir in die­sem Ar­ti­kel ge­se­hen haben, muss jed­we­de In­ter­pre­ta­ti­on oder Ana­ly­se der Po­si­ton der Rech­ten be­rück­sich­ti­gen, dass die Ideo­lo­gie, die diese Rech­te ver­kör­pert, stän­dig im Wan­del ist. Eines der wich­ti­gen Werk­zeu­ge für die Anyl­se und An­näh­rung ist die Grund­la­ge, die Pax­ton ab­lei­te­te, und zwar die er­drü­cken­de Last zu füh­len, die nicht auf tra­di­tio­nel­ler Art und Weise ge­löst wer­den kann, der Vor­rang der Grup­pe über das In­di­vi­du­um in An­be­tracht der Masse als Opfer und die Angst vor ihrem Un­ter­gang. Es sei die Not­wen­dig­keit einer enger ge­bun­de­nen, rei­ne­ren Ge­sell­schaft etc…

Es stellt sich die Frage, warum die ex­tre­me Rech­te das sy­ri­sche Re­gime un­ter­stützt. Der Haupt­grund ist, dass die ideo­lo­gi­sche Kreu­zung zwi­schen der Rech­ten und was sie re­prä­sen­tiert, und was das sy­ri­sche Re­gime re­prä­sen­tiert, in die­sem his­to­ri­schen Mo­ment statt fand. Für diese Rech­te, steht es für eines der As­pek­te ihrer Pro­pa­gan­da­kam­pa­gne gegen den Feind – das neue Sym­bol. Diese Un­ter­stüt­zung re­prä­sen­tiert auch ihren Un­ter­schied mit den an­de­ren eu­ro­päi­schen po­li­ti­schen Par­tei­en und Be­we­gun­gen, denen sie vor­wirft, ein Spiel­zeug in der Hand die­ses Fein­des. Ob­wohl diese Rech­te weißt, dass es auf­grund des schlech­ten Rufes und Ge­walt des sy­ri­schen Re­gimes, nicht mög­lich ist, diese Un­ter­stüt­zung in­tern aus­zu­nut­zen, er­laubt die Ent­wick­lung der Ge­sche­he­nis­se in Syria es ihr, die eu­ro­päi­sche öf­fent­li­che Mei­nung aus­zu­nut­zen, indem sie zum Bei­spiel mit der Si­tua­ti­on der Chris­ten im Osten sym­pa­thi­siert, oder durch das Thema der eu­ro­päi­schen Ji­ha­dis­ten in Syria. Diese An­ge­le­gen­heit be­darf wei­te­rer Un­ter­su­chung, um das Aus­maß der Ver­zwei­gung die­ser Be­zie­hun­gen zu of­fen­ba­ren.

Das Wich­tigs­te ist, dass eines der Haupt­mo­ti­va­tio­nen hin­ter die­sen Grün­den, der in­hä­ren­te Op­por­tu­nis­mus der rechts­ex­tre­men Ideo­lo­gie ist, wel­che nicht daran zö­gern wird, wel­che Hal­tung auch immer ein­zu­neh­men oder was auch immer zu tun, um gar ein klei­nes biss­chen näher zur Macht zu ge­lan­gen.

[1] Aria­ne Che­bel d’Ap­po­lo­nia, L’Extrême droi­te en Fran­ce. De Mau­rras à Le Pen, Bru­xel­les: Edi­ti­ons Com­ple­xe et PUF, 1987.
[2] Syl­vain Crépon, La nou­vel­le extrême droi­te: Enquête sur les jeu­nes mi­li­tants du front Na­tio­nal, Paris: L’Har­mat­tan, 2006.
[3] Local ex­am­ples for this: the rappro­che­ment of the Na­tio­nal So­ci­al Sy­ri­an Party in Le­ba­non to the Mar­xist pro­po­si­ti­ons in the six­ties, after a fai­led coup on New Year’s Eve 1962.
[4] Ro­bert Pax­ton, the Ana­to­my of Fa­scism, New York: Knopf, 2004.
[5] Pax­ton, 2004
[6] Ma­ri­ne Le Pen, Pour que vive la Farn­ce, Paris: Gran­cher, 2012
[7] Pax­ton, 2004
[8] Pax­ton, 2004

Die­ser Bei­trag von Hisam Ash­kar er­schien zu­erst auf ara­bisch und wurde dann von Leila Attar und Ubiy­dah Mo­ba­rak ins eng­li­sche über­tra­gen. Die obige, etwas holp­ri­ge Wei­ter­über­set­zung vom eng­li­schen ins deut­sche er­schien auf aN­ti­Do­Te

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