Liebe AbonnentInnen des Newsletters, liebe Syrien-Interessierte,
die letzte Woche hat Syrien wieder einmal abrupt in die Schlagzeilen katapultiert. Staaten wie Großbritannien, Frankreich und Israel, Medien und NGOs werfen Syriens Regierung vor, bereits mehrfach Chemiewaffen gegen die Bevölkerung und Rebellen eingesetzt zu haben; u.a. das Nervengift Sarin, das für Menschen einen qualvollen Tod bedeutet. Die USA schlingern bislang in der Frage, ob und durch wen in Syrien Chemiewaffen bzw. Giftgas zum Einsatz gekommen sein könnten. Der Grund hierfür ist Obamas Einstufung: Den Einsatz von Chemiewaffen durch Assad und die syrischen Truppen bezeichnete er als „rote Linie“, bei der die internationale Gemeinschaft zum Handeln gezwungen wäre. Seit Mitte letzter Woche wird nun über die Hintergründe des Chemiewaffeneinsatzes und das Überschreiten der „roten Linie“ debattiert; dabei diskutieren mit: USA, EU, UN, Israel, Türkei etc. Russland mahnt derweil vor überstürzten und fingierten Militäreinsätzen. Außer Frage steht wohl: Chemiewaffen kamen in Syrien zum Einsatz. Bereits letzte Woche hatte der SPIEGEL argumentiert, dass die syrische Armee schrittweise Chemiewaffen ausprobiert und so scheibchenweise die Reaktion der internationalen Gemeinschaft testet. Abwegig ist diese Idee nicht, verfuhr die Armee mit Panzern, Hubschraubern, Militärjets, Flächenbombardierungen, Streu- und Phosphorbomben bereits genauso. Andere Beobachter ziehen in Betracht, dass Obamas „rote Linie“ Nicht-Regierungskräfte ermuntert hat, die USA und NATO in den Konflikt vor Ort hineinzuziehen. Das Kapitulieren der Welt und v.a. Obamas in der Chemiewaffenfrage zeigen die Revolutionsberichterstatter im syrischen Kafranbel auf: