28. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunesien – verlängerte Werkbank · Kategorien: Deutschland, Tunesien · Tags:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/weltsozialforum-tunesien-setzt-auf-die-deutsche-wirtschaft-a-891343.html

„[…] Mit lauter Stimme prangert Mounir Hassine die Arbeitsbedingungen in der tunesischen Textilbranche an – der wichtigsten Industrie des Landes. Fast 2000 Textilfabriken gibt es derzeit in Tunesien, „185.000 Menschen arbeiten in der Branche“, sagt Hassine, „fast alle sind prekär beschäftigt“. Hassine vertritt die tunesische Arbeits- und Sozialrechtsorganisation FTDES, und er spricht auf dem Weltsozialforum über die Beschäftigungsverhältnisse von Frauen in der Textilindustrie.
Das größte Problem: Die meisten Unternehmen beschäftigen ihre Mitarbeiter nur mit Zeitverträgen, die alle paar Monate verlängert werden. Erst nach vier Jahren müssen sie ihren Angestellten eine Festanstellung geben. Dann aber firmieren viele Firmen einfach um – und das Spiel mit den Zeitverträgen beginnt von Neuem. Absolut legal, klagt Hassine, und kaum ein Mitarbeiter wehre sich, die meisten kämen aus dem Landesinneren und seien jung und ungebildet.Anders sei das bei einigen ausländischen Unternehmen, räumt Hassine ein. So produziert beispielsweise die deutsche Gonser Group gut 80 Kilometer vor der Hauptstadt Tunis seit bald zwanzig Jahren Kleidung und beschäftigt bis zu 2500 Mitarbeiter im Land. Unter den Auftraggebern des Familienunternehmens mit rund 50 Millionen Euro Jahresumsatz sind bekannte Namen wie Diesel oder Benetton.Durch die Produktion im kleinen Städtchen Korba führt der Juniorchef Florian Gonser: Hier dampfen riesige 100-Kilo-Waschmaschinen und Trockner, Maschinen zischen, Nähmaschinen rattern. Hier werden Jeans gefärbt, gewaschen, kontrolliert und vor allem bearbeitet. Die 700 Mitarbeiter am Standort geben den Hosen ihren speziellen Look, indem sie sie mit Schleifpapier bearbeiten, mit Steinen oder Ozon waschen, sie vor dem Waschen zusammenbinden oder abnähen. „Eine Jeans geht durch 30 bis 40 Hände“, sagt Gonser.

Zum Beispiel durch die von Imen Gazouini – sie knetet Falten in eine mit Harz getränkte Jeans. Anschließend wird die Hose in einem Ofen erhitzt: „3-D-Effekte“ nennt die 28-Jährige die dauerhaften Knicke in der Hose. Seit fünf Jahren arbeitet sie hier. „Ich mag meine Arbeit, die Atmosphäre ist gut, die Chefs sind freundlich“, sagt sie. Tatsächlich wirkt die Stimmung entspannt, fröhlich sogar. 70 Prozent der Belegschaft sind weiblich. Eine Arbeiterin wie Gazouini verdient rund 380 Dinar im Monat, das entspricht rund 190 Euro, und hat Anspruch auf 30 Tage Urlaub.

Roter Teppich für ausländische Firmen

„Für uns hat die Revolution eigentlich nichts geändert“, sagt der Gonser-Geschäftsführer in Tunesien, Steffen Wäger. Zwar seien die Löhne in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen, gleichzeitig habe aber der Tunesische Dinar an Wert verloren. Einen einzigen Streik habe es gegeben, der aber nach einer Dreiviertelstunde beendet war: „Wir haben mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt und eine Lösung gefunden.“

„Die deutschen Unternehmen haben einen guten Ruf hier“, glaubt Juniorchef Ganser, seine Eltern leben seit rund 15 Jahren dauerhaft in Tunesien. Das langfristige Engagement habe sich auch während der Revolutionswirren ausgezahlt: Viele Mitarbeiter seien tagelang in der Firma geblieben, hätten dort auch übernachtet, um die Werke vor möglichen Angriffen zu schützen.

Die tunesische Regierung hat ausländischen Firmen schon vor gut vierzig Jahren den roten Teppich ausgerollt. 1972 wurde die Offshore-Regelung eingeführt: Ausländische Firmen arbeiten in Tunesien, befinden sich aber faktisch im Ausland, die Vorprodukte werden zollfrei ein-, die fertigen Waren zollfrei ausgeführt. Dazu kommen großzügige Steuerermäßigungen – und es sieht nicht so aus, als ob eine neue Regierung das Modell antasten wird.

Mehr als 250 deutsche Firmen sind vor Ort, Automobilzulieferer wie Leoni, mit 45.000 Beschäftigten der größte deutsche Arbeitgeber im Land. Steiff-Tiere werden vor Ort produziert, auch Dr. Oetker ist im Land und der Spielzeugfabrikant Schleich. Gleichzeitig sei Europa nah, die kulturelle Distanz klein, sagt die Geschäftsführerin der deutsch-tunesischen Industrie- und Handelskammer (AHK) Dagmar Ossenbrink. Seit elf Jahren ist Ossenbrink in Tunis und wäre eigentlich schon wieder weitergezogen, wäre da nicht die Revolution gewesen. „Die zweite in meinem Leben“, sagt die gebürtige Jenaerin. […]“

28. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunesische Küstenwache fängt auf dem Meer 65 Boat-people ab, die aus Libyen nach Italien flüchten wollten · Kategorien: Italien, Libyen, Tunesien · Tags:

65 immigrés clandestins de différentes nationalités sauvés au large de Médenine

28/03/2013 12:40 105 Visites

Les gardes côtes de Médenine ont réussi, ce jeudi 28 mars 2013 à sauver 65 prétendants à l’immigration clandestine de différentes nationalités,  partis de Libye en direction des côtes siciliennes.

28. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunis Weltsozialforum, Taz Berichte · Kategorien: Deutschland, Tunesien · Tags:

http://www.taz.de/!s=Weltsozialforum/

Weltsozialforum in Tunis
Religion trifft Politik
Gegen Neoliberalismus. Für Salafismus. Beim Weltsozialforum mischen sich die unterschiedlichsten politischen Gruppen.
von Christian Jakob

Auftakt des Weltsozialforums
Karneval der Protestkulturen

Mit einer Demonstration beginnt das Forum in Tunis. Unter dem Motto „Würde“ finden sich alte Revolutionäre genauso wieder wie Gewerkschaften und Islamisten.
von Christian Jakob
Pro und Contra Weltsozialforum
Brauchen wir ein Weltsozialforum?
Rund 30.000 Aktivisten werden beim Weltsozialforum sein. Aber ist das Forum der Globaliserungskritiker überhaupt noch zeitgemäß?
von T. Müller & M.
Levitin

Weltsozialforum in Tunesien
Die Revolution kriegt Besuch
Das Weltsozialforum findet erstmalig in einem arabischen Land statt. Viele glaubten, es sei zu früh. Nun gibt es einen Deal: Keine Kritik am tunesischen Regime.
von Christian Jakob

28. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunesien-Syrien: Dschihadisten strafrechtlich verfolgt · Kategorien: Syrien, Tunesien

In Tunesien hat am 25.03.2013 eine strafrechtliche Ermittlung gegen die dschihadistische Unterstützung in Syrien begonnen. Es wird geschätzt, dass 6.000-10.000 Jugendliche aus Tunesien nach Syrien aufgebrochen sind und dort unter Leitung dschihadistischer Gruppen gegen das Asad-Regime kämpfen.Die Schätzungen und Zuordnungen lassen sich nicht überprüfen.

http://magharebia.com/fr/articles/awi/features/2013/03/27/feature-02

Weiterlesen »

28. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunesien: Aufbau einer „parallelen Polizei“, mit Zentrum einer Flughafenkaserne? · Kategorien: Tunesien · Tags:

 Das renommierte oppositionelle Internetportal Nawaat berichtete am 26.03.2013 über eine detaillierte Untersuchung zum Aufbau einer „parallelen Polizei“. Der Aufbau und die Ausbildung erfolge von einer Polizeikaserne auf dem Flughafen Tunis-Carthage aus. Die Überwachung der Flüge, der Passagiere und der Flugzeuge gäben den Vorwand für das Projekt ab. Ein „Staat im Staat“ sei dort im Entstehenn. – Die tunesische Regierung dementierte den Untersuchungsbericht, ohne auf die vorgelegten Details einzugehen. Die Flughafenpolizei gäbe es schon seit den 1970er Jahren. Allerdings seien nach der tunesischen Revolution zahlreiche Umgruppierungen und Neuausrichtungen erfolgt.

http://nawaat.org/portail/2013/03/26/%D8%AA%D8%AD%D9%82%D9%8A%D9%82-%D8%A7%D8%B3%D8%AA%D9%82%D8%B5%D8%A7%D8%A6%D9%8A-%D9%85%D8%B7%D8%A7%D8%B1-%D8%AA%D9%88%D9%86%D8%B3-%D9%82%D8%B1%D8%B7%D8%A7%D8%AC-%D8%AB%D9%83%D9%86%D8%A9-%D8%A7/

تحقيق استقصائي : مطار تونس قرطاج ..”ثكنة” الأمن الموازي Weiterlesen »

28. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunesien, Choucha: Protestcamp vor dem UNHCR, Hungerstreik in Choucha · Kategorien: Tunesien · Tags:
Des manifestations altermondialistes et des acteurs de la révolution tunisienne ont défilé mardi à l’occasion de l’ouverture du Forum social mondial, tandis que des réfugiés ont établi un campement devant le HCR de Tunis.

Plusieurs dizaines de réfugiés africains campaient mercredi à Tunis et douze Palestiniens poursuivaient une grève de la faim dans le sud pour demander à quitter le pays, qui ne protège par les demandeurs d’asile, ont annoncé leurs porte-parole.

Selon Imad Mohamed, les 41 protestataires africains – dont huit femmes et cinq enfants – venus du Soudan, du Tchad, d’Ethiopie et d’Erythrée, ont participé mardi à la marche d’ouverture du Forum social mondial (FSM), avant de passer leur première nuit devant le siège du Haut commissariat pour les réfugiés des Nations Unies (HCR) à Tunis.

Grève de la faim dans le camp de Choucha

Dans le sud, des réfugiés palestiniens poursuivaient mercredi dans le camp de Choucha (sud) leur grève de la faim entamée il y a douze jours, selon Jamel Hammour, coordinateur de ce groupe de familles ayant vécu 25 ans en Libye, jusqu’à la chute du régime de Mouammar Kadhafi en août 2011.

La représentante du HCR à Tunis a assuré que des médecins suivaient l’état de santé des grévistes de la faim, et expliqué que les pays d’accueil considéraient les Palestiniens comme les plus à même de „s’intégrer en Tunisie“, dont ils partagent la langue et la culture.

afp/lgr

28. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunesien: Aufbau eines neuen Antiterrorismus-Dispositivs · Kategorien: Tunesien · Tags: , ,
Am 27.03.2013 gab der tunesische Innenminister bekannt, dass die tunesische Regierung antiterroristische Kampfeinheiten unter dem Namen „antitterroristische Krisenzellen“ aufbaut, unter der Kontrolle des „Conseil supérieur de la sécurité“. Das Nachrichten-Internetportal weist darauf hin, dass die Ankündigung nach Besuch des amerikanischen Generals Carter Ham (Africom) in Tunis erfolgt. Zeitgleich zur Ankündigung begann das Weltsozialforum in Tunis. Der soziale Unmut steigt in Tunesien an. Aber der neue Antiterrorismus soll sich, laut Innenministerium, gegen die Dschihadisten und gegen AQMI – die nordafrikanische Al Quaida – richten.- Der Meldung des Nachrichten-Internetportals Tunisie numériqe (siehe weiter unten) ist zu entnehmen, dass der Aufbau der tunesischen polizeilich-militärischen Antiterrorismus-Einheiten und ihrer Ausrichtung unter US-militärischer Leitung erfolgt.
28. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunesien: Polizei schiesst mit Schrotkugeln auf Demonstranten · Kategorien: Tunesien

Demonstranten in Mdhilla, im Gafsa-Becken, wurden am 27.03.2013 laut Fathi Ditai, Mitglied der Tunesischen Menschenrechtsliga (LTDH) von der Polizei mit Schrotschüssen angegriffen, es gab zahlreiche Verletzte, 17 Demonstranten wurden verhaftet. Die Jungendlichen protestieren gegen die korrupte Einstellungspraxis des Phosphatkonzerns.

http://www.tixup.com/societe/27469-tunisie-la-police-tire-a-la-chevrotine-sur-les-manifestants-a-gafsa.html

http://www.tunisienumerique.com/tunisie-mdhilla-la-police-tire-a-la-chevrotine-sur-des-manifestants/171030

28. März 2013 · Kommentare deaktiviert für Tunesien: Streik auf Erdölfeldern um Tataouine vom 29.-31.03.2013 · Kategorien: Tunesien · Tags:

http://www.tap.info.tn/fr/index.php/regions/9807-tataouine-greve-generale-dans-tous-les-champs-petroliers-avec-arret-de-la-production-du-29-au-31-mars