25. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für SWR2 Interview zur aktuellen EU-Abschottung · Kategorien: Audio, Europa, FFM-Texte, Italien, Libyen · Tags: , , ,

SWR2 | 25.06.2018

Die EU und die Flüchtlingsfrage: Abwehrmechanismen

Interview am 25.6.2018 mit Helmut Dietrich

Die Hoffnung auf eine Lösung der Flüchtlingskrise durch die große Politik schwindet. „Es werden kleine Schritte von unten sein“, bewertet Helmut Dietrich von der Forschungsgesellschaft Flucht und Migration den Brüsseler „Minigipfel“ vom Sonntag. Der Experte glaubt: „Es wird darauf ankommen, wie stark die Menschen vor Ort sein werden“. Wenn eine Notlage vorliege, seien Hafenstädte gezwungen, Rettungsschiffe von Hilfsorganisationen einfahren zu lassen. Skeptisch ist Dietrich zum Vorschlag einiger EU-Staaten, Auffanglager in Nordafrika einzurichten. Die Idee übersehe die Stimmung in diesen Ländern: „Es ist unvorstellbar, dass dort Lager mit EU-Flaggen und EU-Beamten eingerichtet werden“.

 

24. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Mission Lifeline: „Gäbe es Kontingente, würde Malta uns reinlassen“ · Kategorien: Italien, Malta, Mittelmeer · Tags: , ,

Zeit Online | 24.06.2018

Axel Steier gehört zu den Gründern der Mission Lifeline. Im Interview spricht Steier über das Schiff, das keinen Hafen findet – mit mehr als 230 Flüchtlingen an Bord.

Interview: Alina Schadwinkel

Die Flucht nach Europa über das Mittelmeer ist lebensgefährlich: Immer wieder gibt es Bootsunglücke, bei denen Flüchtlinge sterben. Axel Steier ist Mitgründer der Rettungsorganisation Lifeline. Seit 2016 ist ihr Schiff im Mittelmeer im Einsatz – so auch jetzt. Mehr als 230 Flüchtlinge hat die Crew an Bord, an Land bringen aber darf sie die Menschen nicht. Im Interview spricht Steier über die Lage an Bord und Lösungsmöglichkeiten.

ZEIT ONLINE: Seit Donnerstag ist Ihr Schiff mit 234 Flüchtlingen an Bord auf dem Mittelmeer blockiert – wie ist die Situation: Gibt es ausreichend Wasser, Decken, Lebensmittel?

Axel Steier: Prinzipiell ist die Stimmung an Bord eher gut. Sie müssen wissen: Die Leute kommen aus ganz anderen Verhältnissen, waren in Keller eingesperrt, wurden vergewaltigt oder gefoltert. Nun sind sie weitestgehend in Sicherheit. Das ist das eine. Das andere ist die Versorgung: Wir sind gut vorbereitet losgefahren, für die direkte Fahrt zum Hafen hätte es gereicht. Aber für mehrere Tage auf See sind wir nicht ausgerüstet.

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24. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für OPEN ARMS geht auf Rettungskurs gegen italienische Anweisung · Kategorien: Italien, Libyen, Spanien · Tags: ,

Trotz Anweisung der italienischen Küstenwache, keine Rettungsoperationen für die derzeit mehr als 1.000 Boat-people auf sieben Booten im zentralen Mittelmeer einzuleiten, ist das Schiff der spanischen Rettungs-NGO „Open Arms“ auf Rettungskurs gegangen. Alle Entwicklungen sind in der laufenden Chronik zu verfolgen, die die Tageszeitung „El Diario“ ständig aktualisiert. Neuigkeiten können unter unten stehenden Telefonnummer durchgegeben werden.

El Diario | 24.06.2018

También puedes llamarnos al 91 368 88 62

Gabriela Sánchez

20:47

El barco Open Arms llega tarde al rescate de 7 pateras en el Mediterráneo tras las trabas de Italia y Malta

El barco español de la ONG Proactiva Open Arms ha puesto rumbo este domingo por la tarde hacia una zona de las aguas internacionales entre Libia e Italia donde, según los radares satelitales, había 7 embarcaciones con unos mil migrantes a bordo. El Open Arms ha acudido a la zona a pesar de la advertencia del gobierno italiano, que ha rechazado su ayuda y emplazaba a los guardacostas libios a que se hicieran cargo de las pateras. Y lo han hecho a pesar de las trabas que también habían sufrido antes por parte de Malta, que durante horas mantuvo bloqueado al Open Arms a no permitirle acercarse a puerto para repostar.

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24. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für EU Gipfel: Italienischer 10-Punkte-Plan · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: ,

Die Regierungschefs aller teilnehmenden EU-Staaten haben auf dem heutigen informellen EU-Flüchtlingsgipfel in Brüssel die italienischen Forderungen (10-Punkte-Plan) zur Kenntnis genommen und zur Entscheidung auf den kommenden EU-Gipfel geschickt. Heute dürfte der EU-Schulterschluss in der gemeinsamen aktiven Rettungsverweigerung gegenüber derzeit mehr als 1.000 Boat-people im zentralen Mittelmeer erfolgt sein, mit möglichem Massentod in den kommenden Tagen. Der italienische Plan sieht neben einem schmutzigen Deal mit Libyen / Niger und einer Aufrüstung der EU-Außengrenze vor, dass die Rettung von Schiffbrüchigen im Mittelmeer in der „gemeinsamen Verantwortung der EU-Staaten“ liegt, dass „das (Dublin-)Kriterium des Erstankunftslands überwunden“ werden müsse, dass Rettung und Aufnahme in unterschiedlichen EU-Staaten erfolgen können, und dass es eine „obligatorische Aufteilung“ der neuankommenden Flüchtlinge in der EU geben muss, sanktioniert mit finanziellen Zuschusskürzungen für Verweigerungsstaaten.

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24. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Über 1.000 Boat-people ohne Rettung im zentralen Mittelmeer · Kategorien: Europa, Italien, Libyen, Malta · Tags: , ,

Nachdem das NGO-Rettungsschiff LIFELINE und ein Frachter mehrere hundert Boat-people im zentralen Mittelmeer aufgenommen haben, ihnen aber alle sicheren Häfen in Italien und Malta verweigert wurden, haben gestern und heute einige weitere Flüchtlingsboote SOS an die italienische Rettungsleitstelle gesendet. Diese benachrichtigte die Schiffe in der Umgebung der Rettungsfälle und übermittelte zugleich die klare Botschaft, dass sich die Schiffe nicht mit Koordinationsanfragen an die italienische Rettungsleitstelle, sondern an die sog. libysche Küstenwache wenden müssten. Inzwischen (Sonntag Nachmittag) treiben mehr als 1.000 Boat-people rettungs- und perspektivlos im zentralen Mittelmeer. Eine solidarische Protest-E-mail aus Italien und aller Welt hat heute Mittag die E-Post der italienischen Küstenwache lahmgelegt. Die Bürgermeisterin von Barcelona Ada Colau hat ihre Stadt als „offen“, als flüchtlingsaufnahmebereit erklärt. Zeitgleich zu diesen Meldungen zur „größten Kollektivabschiebung in der Nachkriegsgeschichte des Mittelmeers“ (Open Arms) fand in Brüssel der sog. informelle Flüchtlingsgipfel der EU statt. Es ist nicht vorstellbar, dass die massenhafte Rettungsverweigerung ohne Zustimmung der EU-Kommission und der mächtigsten EU-Staaten erfolgt. (Die tagelange Umleitung des Flüchtlingsschiffs AQUARIUS ins spanische Valencia hatte die EU-Kommission über die spanische Regierung vermittelt.) Es ist damit zu rechnen, dass die Rettungsverweigerung Italiens und der EU in den kommenden Tagen zahlreiche Menschenleben kosten wird.

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24. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Alarmphone: Italy and Malta are refusing to coordinate rescue – 96 people in severe distress · Kategorien: DT, Italien, Libyen, Malta · Tags:

Watch The Med – Alarmphone

Tonight, the Alarm Phone received a distress case from the Central Mediterranean Sea. A boat with 96 people on board, many from Eritrea, had left from Libya. When we spoke to the travellers, they confirmed that they were in an urgent distress situation and required immediate help. We are also in contact with some of their relatives who are fearing for their lives.

We passed the information on the distress case, including the GPS coordinates of the boat to the Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) in Rome. They told us shortly after that Malta would coordinate the rescue of the boat. When we spoke to the coordination centre in Malta, however, they seemed unaware about the distress case. Later, they told us that the ‘Libyan’ authorities would take on the case. This directly contradicts the information we had received from Rome, following which Malta had taken on the case and therewith the duty to coordinate the rescue operation.
We are still trying to force both Rome and Malta to follow their duty and engage in the rescue. The battery of the satellite phone on the boat has run out, so that they do not have any possibility to reach out for help anymore.

The cynical games European politicians are playing at the moment have these catastrophic consequences.

This is a matter over life and death, and we urge the authorities to immediately take on the responsibility to coordinate a rescue operation.

22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Malta öffnet LIFELINE keinen Hafen · Kategorien: Italien, Libyen, Malta · Tags: , ,

Malta öffnet keinen Hafen für das NGO-Rettungsschiff „Lifeline“ mit 239 Bootsflüchtlingen an Bord. Italien und anscheinend auch Frontex hatten in diese Richtung Druck entfaltet. Vielleicht hätte Spanien die Bootsflüchtlinge in der Folge übernommen. –  „Lifeline“ hatte zuvor den Flüchtlingen eines anderen Boots den 5-Meter-Aufstieg zu einem Frachter ermöglicht, das sich zu dieser Rettung bereit erklärt hatte. – Die Anschuldigungen der italienischen Regierung über falsche oder fehlende holländische Registrationspapiere haben sich als desorientierende Fehlmeldungen erwiesen.

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22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für 220 dead and counting: multiple drownings are a direct effect of the crackdown on sea rescue. Sea-Watch calls for humanitarian contingencies · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: , ,

Sea Watch | 22.06.2018

The UNHCR reports that in the last three days approximately 220 have died attempting to cross the Mediterranean Sea. This spike in death toll caused the UN agency to call for more rescue capacity at sea, while European governments, with Italy in a leading role, do everything to avoid effective sea rescue. Sea-Watch warned on Wednesday of deadly days on the horizon due to a lack of rescue capacity; these drownings are a direct effect of the current crackdown on sea rescue. Sea-Watch therefore asks European communities, at national or local level, to help in pushing for a solution, while at a minimum allowing civil rescue ships to continue their life saving work without harassment by state authorities. The Dublin regulation allows states to exceptionally issue humanitarian visa, which can be adopted as an interim solution, while structural change is needed to allow a fair share of responsibility amongst EU member states.  

If you have any questions or requests for an interview, do not hesitate to contact us: presse@sea-watch.org

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22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Italienische Regierung will LIFELINE beschlagnahmen · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Il Fatto Quotidiano | 21.06.2018

Migranti, Toninelli: “Sequestreremo nave ong Lifeline, agisce in acque libiche fuori dal diritto internazionale”

“È notizia di queste ore che la nave Ong Lifeline sta agendo in acque libiche fuori da ogni regola, fuori dal diritto internazionale. Hanno imbarcato circa 250 naufraghi senza avere i mezzi tecnici per poter garantire l’incolumità degli stessi naufraghi e dell’equipaggio”. Così in un post su Facebook e poi in una diretta video il ministro dei Trasporti e delle Infrastrutture Danilo Toninelli ha annunciato di aver chiesto alla Guardia Costiera italiana di avviare un’indagine.

22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Niederlande entzieht NGO-Rettungsschiffen Schutzstatus · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

Sea Eye | 21.06.2018

Macht Italien Jagd auf Rettungsschiff Seefuchs?

  • Deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye im Visier der neuen italienischen Regierung
  • Niederlande entzieht bisherigen seerechtlichen Schutzstatus
  • Rettungsschiff bricht aktuelle Mission ab

Regensburg/Rom/Valletta (21.6.2018) – Dramatische Lage auf dem Rettungsschiff Seefuchs der Hilfsorganisation Sea-Eye: Nachdem Sea-Eye seit 2016 im Mittelmeer mehr als 14.000 Menschen aus Seenot rettete, hat gestern das niederländische Verkehrsministerium per Mail dem Rettungsschiff Seefuchs den seerechtlichen Schutzstatus entzogen. Die Seefuchs befand sich zu diesem Zeitpunkt in den internationalen Gewässern vor der libyschen Küste, um in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten. Die Crew – ausschließlich Freiwillige – hatte aufgrund dieser neuen Situation keine andere Wahl, als die Rettungsmission abzubrechen und die Rückfahrt nach Valletta anzutreten. Weiterlesen »