04. Dezember 2017 · Kommentare deaktiviert für Mit Bürgerasyl gegen die Charter der Schande · Kategorien: Afghanistan, Deutschland · Tags: ,

Pressemitteilung am Montag, 04.12.2017

Initiativen in Frankfurt, Darmstadt und Hanau rufen zum zivilen Ungehorsam gegen die Abschiebungen nach Afghanistan auf

Am nächsten Mittwoch, dem 6.12.2017, sollen vom Frankfurter Flughafen erneut Schutzsuchende aus Afghanistan in den Krieg zurückgeschickt werden. Es wäre der siebte Abschiebe-Charter aus Deutschland nach Kabul zu einem Zeitpunkt, an dem internationale Organisationen eine nochmal verschärfte Kriegssituation dokumentieren und selbst die Bundesregierung vor dem Anflug aller Flughäfen der afghanischen Hauptstadt warnt.

„Es macht fassungslos und wütend, wie das Bundesinnenministerium an einer unmenschlichen und völlig verfehlten Politik der Abschreckung um jeden Preis festhält“, kommentiert Hagen Kopp von kein mensch ist Illegal aus Hanau den geplanten Abschiebeflug. „Wir hatten bereits im Mai diesen Jahres die Initiative Bürgerasyl gestartet und wir werden diese nun ausweiten, um alles dafür zu tun, die Betroffenen vor Abschiebungen zu schützen.“

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29. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Lage der Flüchlinge : Winter vor Lesbos“ · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

FAZ | 28.11.2017

Eigentlich sollten die Flüchtlinge auf Lesbos die Insel schnell wieder verlassen können. Doch das ist nur Theorie. Kurz vor dem Wintereinbruch werden sie immer verzweifelter.

Franziska Grillmeier

Es ist Samstagabend. Vier Mädchen in Cocktailkleidern stolpern aus der angesagten Monkey Bar von Mytilini, Hauptstadt der ägäischen Insel Lesbos. An eine Hauswand gelehnt ziehen sie die Strumpfhosen hoch und den Lippenstift nach. Auf dem Hafenplatz vor ihnen reihen sich ein Dutzend Schlafsäcke aneinander. Eine Frau erhebt sich und schüttelt eine Decke aus. Neben ihr flattert ein Leintuch im Wind. „Open the Island“ steht darauf. Eines der Mädchen vor der Bar zündet die Kerzen einer Geburtstagstorte an. Nach kurzer Zeit steht der Kuchen in Flammen und die Gruppe läuft kreischend zurück auf die Tanzfläche. Die Frau auf dem Hafenplatz sinkt langsam zurück in den Schlafsackhaufen.

Seit achtzehn Tagen sitzt die Afghanin Adele Tajik auf einer pinken Isomatte mitten auf dem Hafenplatz von Mytilini. Dreißig weitere Flüchtlinge, darunter Familien und Kinder, protestieren mit ihr. Gegen die europäische Flüchtlingspolitik, die sie und 15.000 andere Flüchtlinge auf den ägäischen Inseln festhält. Einige haben sich Alufolie um die Füße gewickelt, andere ihren Kopf so tief in den Schlafsack gegraben, als ob sie darin eine andere Welt finden möchten. Adele Tajik streckt die Beine aus, sie gähnt, ihr Oberkörper erzittert. Sie streut ein paar Erdnüsse in ihre Hand. Es sollen die letzten für eine Weile sein. Morgen fängt der erste Tag ihres Hungerstreiks an.

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29. November 2017 · Kommentare deaktiviert für Besetzung des SYRIZA Büros in Moria · Kategorien: Europa, Griechenland, Nicht zugeordnet · Tags: , ,

Erklärung zur Besetzung | 27.11.2017

Statement of the Occupation of SYRIZA head quarters of Lesbos

Refugees and solidarity supporters of refugees occupied the SYRIZA offices in Mytilene, Lesbos, on Saturday November 25, 2017 after the anti-fascist demonstration in which refugees, members of anti-authoritarian movement, and non-parliamentary leftists participated. The final action of the occupation of SYRIZA offices is the continuation of the struggle that has been taking place for the past one and half months in Sappho square, when a group of refugees decided to leave the Moria detention centre in protest with the declaration that we will not return to Moria or any similar camp. This protest is not an attempt to demand any sort of privilege over other refugees, but solely because we do not feel nor are we safe.
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28. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Europe at Its Ugliest: The Refugee Scandal on the Island of Lesbos“ · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

Spiegel Online | 24.11.2017

As winter arrives, the situation on the Greek island of Lesbos is unsustainable. Conditions at the refugee camps are horrific and island residents are tired of being left in the lurch by Athens and the EU. A visit to ground zero of European ignominy.

By Giorgos Christides and Katrin Kuntz

Those wishing to visit ground zero of European ignominy must simply drive up an olive tree-covered hill on the island of Lesbos until the high cement walls of Camp Moria come into view. „Welcome to prison,“ someone has spray-painted on the walls. The dreadful stench of urine and garbage greets visitors and the ground is covered with hundreds of plastic bags. It is raining, and filthy water has collected ankle-deep on the road. The migrants who come out of the camp are covered with thin plastic capes and many of them are wearing only flipflops on their feet as they walk through the soup. Children are crying as men jostle their way through the crowd.

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26. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Proteste gegen Sklaverei in libyschen Flüchtlingslagern“ · Kategorien: Frankreich, Italien, Libyen · Tags: , , , , ,

Der Tagesspiegel | 25.11.2017

In europäischen Städten wird gegen Versklavung und Menschenhandel in Libyen demonstriert, im Mittelmeer ertrinken Flüchtlinge von dort.

In mehreren europäischen Städten wie Lyon, Marseille und Paris in Frankreich, in Genf in der Schweiz und in der belgischen Hauptstadt Brüssel demonstrierten am Samstag teilweise tausende Menschen gegen mutmaßliche Versklavung von Schwarzafrikanern und Sklavenhandel in Libyen.

Vor kurzem zeigte ein CNN-Video eine mutmaßlichen Sklavenauktion von schwarzafrikanischen Migranten in Libyen. Die international unterstützte Einheitsregierung des Landes kündigte nach der Verbreitung der Aufnahmen die Einrichtung einer Ermittlungskommission an und versprach, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Gleichzeitig aber wies sie daraufhin, dass ihr seit dem Sturz von Machthaber Muammar Gaddafi im Chaos versinkendes Land „Opfer der illegalen Immigration“ sei und nicht deren „Quelle“. Nach libyschen Angaben befinden sich in den Lagern derzeit 19.900 Menschen. Im September waren es erst 7.000.

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23. November 2017 · Kommentare deaktiviert für Öffnet die Inseln – Proteste für Bewegungsfreiheit auf Lesbos · Kategorien: Griechenland · Tags: , ,

Zuerst erschienen in ak 632 vom 14.11.2017

von Valeria Hänsel

Die beschauliche Hafenstadt Mytilene auf der griechischen Insel Lesbos ist ein bekanntes Touristenziel. Direkt an der Küste, im Zentrum des Ortes liegt der Saphous Platz, umringt von Palmen und Cafés, in denen Menschen ein und ausgehen.

Doch seit zwei Wochen hat sich das Bild verändert: Der zentrale Platz ist besetzt worden. Über fünfzig Menschen harren dort aus, unter ihnen viele Kinder, die auf dem Platz umhertoben. Sie trotzen dem nun einsetzenden Herbstwetter, das die Insel mit Stürmen und Regen heimsucht und schlafen mit dünnen Decken auf nacktem Steinboden. Die Menschen weigern sich, am Rande Europas unsichtbar zu bleiben. Sie kämpfen dagegen, nur wenige Kilometer von der Stadt Mytilene entfernt im Flüchtlingslager Moria hinter Stacheldraht interniert zu werden, fernab von jeglicher Öffentlichkeit.

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22. November 2017 · Kommentare deaktiviert für Tension breaks out in Lesvos public square over protesting Afghans · Kategorien: Afghanistan, Griechenland · Tags:

Ekathimerini | 22.11.2017

Fresh tension broke out in the capital of Lesvos on Wednesday after a small group of Afghan asylum seekers attempted to set up camp on one of the island’s public squares in demand that they be transferred to the Greek mainland.

Shopkeepers on Mytilini’s Sapphous Square, who had prompted the evacuation of the same Afghan protesters on Tuesday after they had been camped on the square for around 20 days, called the police and asked that they be removed again. The shopkeepers were shortly after joined by local supporters of far-right supporters who started hurling insults at the migrants, shoving reporters covering the story and nearly coming to blows with pro-migrant activists.

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20. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Generalstreik auf Ägäisinsel: Lesbos ruft nach Hilfe“ · Kategorien: Europa, Griechenland · Tags:

Handelsblatt | 19.11.2017

Von Gerd Höhler

Rund 8400 Flüchtlinge hausen auf der Insel Lesbos zusammengepfercht in Unterkünften, die nur Platz für 3244 Menschen bieten. Jetzt machen die Inselbewohner mit einem Generalstreik auf die dramatische Lage aufmerksam.

Athen„Niemand hört uns zu“, klagt Spyros Galinos. Wieder und wieder habe er an die Regierung in Athen appelliert, endlich zu handeln, sagte der Bürgermeister der griechischen Ägäisinsel Lesbos. Aber das Chaos in den Flüchtlingslagern werde jeden Tag schlimmer. Für diesen Montag hat der Kommunalpolitiker zu einem Generalstreik aufgerufen. Alle Behörden, Betriebe und Geschäfte sollen geschlossen bleiben. So hofft Galinos, die Politiker im fernen Athen endlich zum Handeln zu bewegen.

Rund 32.000 Bewohner hat Lesbos. Sie beherbergen auf ihrer Insel fast 8400 Kriegsflüchtlinge und Migranten – unter menschenunwürdigen Bedingungen. Das Auffanglager Moria, in dem die Ankömmlinge registriert werden, hat eine Kapazität von 2330 Bewohnern; tatsächlich sind hier aber fast 6500 Menschen untergebracht. Rund 40 Prozent von ihnen sind Kinder. Außerdem leben in dem Lager mehrere hundert unbegleitete Minderjährige. Mehr als 1000 Flüchtlinge, unter ihnen hunderte kleine Kinder, hausen in Campingzelten in der Umgebung, weil sie keine Unterkunft im Lager finden.

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16. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlingspolitik der EU: Die Hungernden von Athen“ · Kategorien: Deutschland, Griechenland · Tags: ,

taz | 15.11.2017

Flüchtlinge in Griechenland haben bis Dienstag mit einem Hungerstreik protestiert – gegen die Verzögerung des Familiennachzugs.

Theodora Mavropoulos

Einfache Zelte stehen aneinandergereiht auf dem Syntagmaplatz, schräg gegenüber dem griechischen Parlament. Über die Zelte sind Planen gelegt worden – stundenlang hat es gestürmt und geregnet. Passanten rufen den Streikenden Mut zu. Einige bleiben stehen. „Hungerstreik – Vereint unsere Familien“, steht mit weißen Lettern auf einem schwarzen Banner geschrieben, der über den Zelten angebracht ist. Es geht hier um Familie – das scheint fast jeder nachempfinden zu können.

Samira Asman und ihre acht- und zehnjährigen Töchter blinzeln aus ihrem Zelt heraus. „Aufgeben? Das ist keine Option“, sagt die Frau aus Syrien. Sie ist eine der insgesamt 14 syrischen Flüchtlinge, die seit zwei Wochen mit einem Hungerstreik gegen die Verzögerung der EU-Politik in Sachen Familienzusammenführung protestieren.

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16. November 2017 · Kommentare deaktiviert für „Greek police block migrants’ march to border with Macedonia“ · Kategorien: Griechenland, Mazedonien · Tags:

Washington Post | 15.11.2017

By Costas Kantouris

Police blocked some 200 migrants and asylum-seekers Wednesday from leaving a city in northern Greece for the Macedonian border in hopes of traveling on to other European Union countries.

Dozens of officers in riot gear used shields to push back the migrants near the center of Thessaloniki and blocked the road with police buses. The marchers, who included families with young children, refused to leave and sat down in the street. No one was hurt in the brief confrontation.

The migrants, most of them from Syria, Iraq and Somalia, had gathered throughout the day in Thessaloniki. Many said they were responding to a campaign on social media for a march to the Greece-Macedonia border to protest their inability to relocate to other European countries.

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