Spiegel Online | 01.11.2017
Es begann mit einem toten Schwertfisch – und eskaliert nun in Straßenschlachten. Ein Aufstand erschüttert eine von Marokkos ärmsten Regionen. Eine Folge: Immer mehr Menschen flüchten nach Spanien.
Aus Al Hoceima, Marokko berichtet Saeed Kamali Dehghan, „The Guardian“
Es ist fast ein wenig kitschig. Ein riesiger Regenbogen spannt sich über dem Mittelmeer, sein Endpunkt trifft den Mohammed-VI-Platz in Al Hoceima, einer Küstenstadt im Norden Marokkos.
Am Boden geht es weit weniger farbenfroh zu. Polizisten in Kampfausrüstung bewachen seit Tagen den Platz. Die Behörden fürchten Ausschreitungen rund um den ersten Todestag von Mouhcine Fikri, einem Fischhändler hier aus dem Ort.
Fikri war zerquetscht worden, als er versuchte hatte, einen Schwertfisch aus einem Müllwagen zu ziehen. Das Tier war außerhalb der Saison erlegt worden – und die Polizei hatte es konfisziert und vor Fikris Augen im Müll entsorgt. Dessen Sprung in den Laster war ein tödlicher Fehler.
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