Mediendienst Integration | 05.05.2017
Die zivile Seenotrettung auf dem Mittelmeer ist seit mehreren Wochen mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Hilfsorganisationen würden angeblich mit Schleusern kooperieren, so die Kritik. Was ist dran an den Behauptungen? Und was ist über die Arbeit der Organisationen bekannt, die Migranten in Seenot retten?
Seit Ende 2016 ermittelt die Staatsanwaltschaft in Catania (Sizilien) gegen Nichtregierungs-Organisationen (NGO), die im Mittelmeer schiffbrüchige Migranten retten. Beweise konnte die Staatsanwaltschaft bislang nicht vorbringen. Zudem warf der Chef der EU-Grenzschutzagentur „Frontex“, Fabrice Leggeri, den Hilfsorganisationen vor, indirekt das Geschäft der Schleuser zu unterstützen, indem sie Migranten in der Nähe der libyschen Küste aufgreifen.
Welche gesicherten Erkenntnisse gibt es zur Seenotrettung? Stimmen ältere Behauptungen, wonach sie ein „Pull-Faktor“ ist – Migranten also dazu veranlasst, in Boote zu steigen, weil sie wissen, dass sie auf jeden Fall gerettet und nach Europa werden?