Quelle: Deutschlandfunk
Auf der griechischen Insel Chios sitzen inzwischen 3.700 Flüchtlinge fest, die beiden Flüchtlingslager sind überfüllt. Die Asylverfahren gehen zu langsam voran. In der vergangenen Woche gab es massive Proteste gegen die Flüchtlingssituation. Der Bürgermeister von Chios wirft seiner Regierung und der EU vor, die griechischen Inseln im Stich zu lassen.
Von Wolfgang Landmesser
Dschafari aus Afghanistan und seinen Freund treffe ich auf dem Weg nach Chalkeió. Ende März ist er auf Chios angekommen. Seitdem lebt er im Camp Vial, zwei Kilometer oberhalb des Dorfes, und wartet auf die Entscheidung, ob er in Griechenland bleiben kann – möglichst in Athen oder einer anderen Stadt.
Das Essen im Camp sei nicht immer gut, deswegen kochen sie auch selbst – und kaufen in Chalkeió ein. Ich nehme die beiden im Auto mit zum Dorfladen.
Sie legen Paprika, Tomaten und gefrorene Hühnerbeine auf die Ladentheke. Flüchtlinge als Kunden sind alltäglich für Ladenbesitzerin Kalliópi Vavilousakis und ihre Mutter Avgoustina, aber leider hat es in den letzten Monaten auch immer wieder Einbrüche gegeben – durch Flüchtlinge aus dem Camp, sagt Avgoustina.