Quelle: nzz
In Budapest wurde die Blockade des Ostbahnhofs aufgehoben, ausreisen aber dürfen die Flüchtlinge nicht
In Ungarn herrscht derzeit komplette Verwirrung, wie dem Flüchtlingsstrom begegnet werden soll. Die Behörden versagen um den Ostbahnhof, das Dilemma Budapests ist aber auch kaum lösbar.
Meret Baumann, Budapest
Plötzlich, so unvermittelt wie bereits am Montag, hat die Polizei am Donnerstagmorgen die Sperrung des Budapester Ostbahnhofs (Keleti) für die hier gestrandeten Flüchtlinge aufgehoben. Es schien, als hätten die Behörden dem durch die unhaltbare Situation der rund 3000 Migranten entstandenen Druck nachgegeben, als stehe das Tor nach Deutschland, für das diese den Bahnhof halten, weit offen. Jubelnd strömten Hunderte in die Halle und auf die Perrons, doch gleichzeitig erfolgte die Durchsage, dass alle internationalen Züge in Richtung Westen ausfallen würden. Am wichtigsten Bahnhof der ungarischen Hauptstadt verkehrten nur noch Regionalzüge, für die die internationalen Tickets immerhin Gültigkeit hätten, wie es auf den Anzeigetafeln hiess.