15. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Mali: 30.000 Menschen auf der Flucht, Mauretanien und Algerien haben Grenzen abgeriegelt · Kategorien: Algerien, Frankreich, Mali, Mauretanien, Sahara · Tags:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/krieg-in-mali-30-000-menschen-laut-uno-auf-der-flucht-a-877521.html

„30.000 Menschen sind nach Uno-Angaben bereits auf der Flucht. Doch die Nachbarländer Mauretanien und Algerien haben ihre Grenzen abgeriegelt.

New York/Bamako – Die Lage in Mali spitzt sich zu: Die blutigen Kämpfe zwischen den Regierungstruppen, unterstützt durch Frankreichs Soldaten und Luftwaffe, und den Islamisten, dauern an. Etwa 30.000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen auf der Flucht. Die Flüchtlinge wollten das Konfliktgebiet in Zentral- und Nordmali Richtung Süden verlassen, sagte der stellvertretende Uno-Sprecher Eduardo del Buey. [..]

Nachbarländer schließen Grenze

[…] Tausende Menschen aus Mali seien auf dem Weg zur Grenze, erklärte das westliche Nachbarland Mauretanien. Die Regierung in Nouakchott beorderte deshalb Soldaten an die Grenze, um diese abzuriegeln, heißt es Militärkreisen in der mauretanischen Hauptstadt. Auch der nördliche Nachbar Algerien schloss seine Grenze, das bestätigte ein Sprecher des Außenministeriums in Algier. […]“

14. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Algerien schließt Grenze zu Mali, 14.01.2013 · Kategorien: Algerien, Frankreich, Mali, Mauretanien, Sahara · Tags: ,

Am 14.01.2013 geben ein Sprecher des algerischen Außenministeriums und ein Abgeordneter aus Südalgerien bekannt, dass Algerien seine Landgrenze zu Mali geschlossen hat.

Zuvor hatte bereits Libyen seine Südgrenze geschlossen und das Grenzgebiet zur militärischen Sperrzone erklärt, ffm-online berichtete.

Die Grenzaufrüstungen mit Elektronik und Kriegstechnik sind im vollen Gange. Im Laufe des Tages wurde berichtet, dass die viele Menschen vor den Bombardierungen durch die französischen Kampfflugzeuge  Richtung Mauretanien und Algerien fliehen.

http://www.algeriedz.info/2013/01/14/mali-lalgerie-a-ferme-ses-frontieres/

14. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für 35.000 algerische Soldaten seit Okt. 2012 an der Südgrenze aufgezogen · Kategorien: Algerien, Frankreich, Mali

Während sich die algerische Regierung nach wie vor lieber in Schweigen hüllt, gibt der französische Außenminister Einzelheiten zu den französisch-algerischen Absprachen bekannt. Dazu gehört die Öffnung des algerischen Luftraums für französische Kampfflieger wie auch die Militarisierung und mögliche Schließung der algerischen Südgrenze. 35.000 algerische Militärs sind an der algerischen Südgrenze seit Oktober 2012 stationiert.

http://www.elwatan.com/international/l-algerie-autorise-le-survol-des-avions-francais-14-01-2013-199416_112.php

14. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Mali: Der Kollaps der US-Militärausbildung · Kategorien: Mali, Sahara · Tags:

The New York Times, 14.01.2013

http://www.nytimes.com/2013/01/14/world/africa/french-jets-strike-deep-inside-islamist-held-mali.html?hp&_r=1&

„[…] Over the last four years, the United States has spent between $520 million and $600 million in a sweeping effort to combat Islamist militancy in the region without fighting the kind of wars it has waged in the Middle East. The program stretched from Morocco to Nigeria, and American officials heralded the Malian military as an exemplary partner. American Special Forces trained its troops in marksmanship, border patrol, ambush drills and other counterterrorism skills. But all that deliberate planning collapsed […]“

14. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Kommentar zur Militärintervention in Mali · Kategorien: FFM-Texte, Mali

Die französische Militärintervention in Mali kam nicht unerwartet. Frankreich hat diese Option seit vielen Monaten vorangetrieben. Diese Rolle eines Vorreiters mag den Uraninteressen Frankreichs in Nordmali und gewissen neokolonialen Traditionen geschuldet sein – die militärische Option liegt aber nicht minder im Interesse der in der ECOWAS verbundenen Regimes der afrikanischen Nachbarstaaten, der EU und der USA. Offenbar ist es Hollande nun gelungen, nun auch das algerische Regime, das sich in den Zeiten der Arabellion durch geschicktes Changieren an der Macht halten konnte, mit ins Boot zu holen.

Als Gründe der Intervention werden als erstes die Angst vor einem „Sahelistan“ genannt, sodann der Schmuggel von Waffen, Drogen und Menschen. Was „Sahelistan“ angeht, so beschreibt Human Rights Watch die Brutalität der islamistischen Kampfgruppen. Indes ist das Leid der Bevölkerung noch niemals ein Kriegsgrund gewesen. Der Import von Kämpfern und Waffen hat mit der von Europa und den USA verursachten Militarisierung der Revolution in Libyen zu tun, die Kenntnisse über den Drogenhandel beruhen auf unsicheren Quellen. Die Unterbrechung der Migrationsrouten, die Vorverlagerung der Barriere Mittelmeer in die Wüste hinein, ist für Europa neben der Sicherung der Bodenschätze wahrscheinlich das wichtigste Kriegsziel.1

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14. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für MNLA (Nord-Mali) fordert Schutz der Zivilbevölkerung und Respektierung der Grenze zu Azawad · Kategorien: Mali, Sahara · Tags: , ,

http://www.mnlamov.net/

COMMUNIQUE N-46

Dimanche, 13 Janvier 2013 19:24

Protection des victimes civiles et respect de la frontière entre l’Azawad et Mali

Le Mouvement National de Libération de l’Azawad (MNLA) attire l’attention de la communauté internationale que l’intervention armée étrangère contre les groupes terroristes ne doit pas permettre à l’armée malienne de franchir la ligne de démarcation entre l’Azawad et le Mali avant le règlement politique du conflit qui nous oppose. C’est dans ce cadre que le MNLA s’impliquera pour le succès des opérations de  contre le terrorisme et cela minimisera les risques des victimes civiles innocentes. Nous demandons à ce que la population civile de l’Azawad ne soit victime de l’intervention armée et qu’il n’y ait pas d’amalgame entre elle et les terroristes.

Nous rappelons que le MNLA a toujours respecté ses engagements notamment la cessation des hostilités entre le MNLA et l’armée malienne et reste disponible aux négociations.

Tinzawatane (Azawad), le 12 janvier 2013

Pour le MNLA,
Bilal Ag Achérif
Président du Conseil
Transitoire de l’Azawad (CTEA)

14. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Algerien, die Touareg und die drohende „Besetzung Nord-Malis“ · Kategorien: Algerien, Frankreich, Mali, Sahara · Tags:

Nach tagelangem Schweigen und der Öffnung des algerischen Luftraums für die französische Luftwaffe äußern algerische Medien vorsichtige offiziöse Überlegungen zum französischen Kriegsbeginn in Mali. In der Zeitung „Le Quotiidien d’Oran“ wird hervorgehoben, dass die französischen Kriegsziele unklar sind. Geht es um einen Angriff auf die Dschihadisten? Oder ist die Eroberung Nord-Malis das eigentliche Kriegsziel?

Im ersten Fall müssten die algerisch-malischen Grenzen vollständig geschlossen werden. Im zweiten Fall wird andiskutiert, ob Algerien dann ebenfalls in den Krieg nach Nordmali ziehen müsste. Da bei der französisch-malischen Kriegsführung die „Touareg-Frage“ missachtet werde, würde sich eine französisch-malische Eroberung Nord-Malis in eine „Besatzung“ verwandeln. Algerien würde in dieser Perspektive dann die Rolle des (militärischen?) Anwalts der Touaregs einnehmen.

http://www.lequotidien-oran.com/index.php?news=5177943
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13. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Charlotte Wiedemann: Die Krise in Mali · Kategorien: Lesetipps, Mali · Tags:

Die Krise in Mali

Demokratie für wen? Krieg gegen wen? Die Rolle der Zivilgesellschaft, die Verursacher der Krise und die Bedeutung religiöser Akteure

Charlotte Wiedemann

Berlin (Heinrich Böll Stiftung), Dezember 2012

INHALTSVERZEICHNIS:
1. Wo steht die Zivilgesellschaft im aktuellen Konflikt? 4
2. Der Blick auf die Schuldigen: Verhandeln mit wem, Krieg gegen wen? 9
3. Ist Malis Laizität bedroht? Die Rolle der Religion und der religiösen Akteure 15

C. Wiedemann, Krise in Mali

12. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Transall-Transporter der deutschen Luftwaffe nach Mali? · Kategorien: Deutschland, Frankreich, Mali, Sahara · Tags:

FAZ 12.01.2013:

„Angesichts der sich dramatisch zuspitzenden Situation soll die afrikanische Eingreiftruppe der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) nun doch schnell in Mali stationiert werden. Der turnusmäßige Vorsitzende der Ecowas, der ivorische Präsident Alassane Ouattara, ordnete am Freitagabend die sofortige Entsendung der Truppe an, doch dafür fehlen ihm Transportflugzeuge, Treibstoff, Fahrzeuge und Munition. In der kommenden Woche wird Ouattara zu Gesprächen mit Bundeskanzlerin Merkel in Berlin erwartet. Was er von ihr will, ist unter afrikanischen Diplomaten kein Geheimnis: die Transall-Transporter der Luftwaffe. Ob er sie bekommt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Amerika und Großbritannien haben logistische Hilfe zugesagt, doch bis sie anläuft, vergehen vermutlich noch Wochen.“

http://m.faz.net/;s=rXNO4NNAZ0eAcZYS0nban36/aktuell/politik/ausland/militaereinsatz-in-mali-hollandes-alleingang-12023022.html

12. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Zur Geschichte des algerisch-französischen Einflusses auf die Warlords in Mali · Kategorien: Algerien, Frankreich, Mali · Tags: ,

Seit einem Jahr, d.h. seit den Aufrufen zu einer internationalen Militärintervention in Mali, finden sich in den Medien keine Hinweise mehr auf die doppeldeutige Geschichte islamistischer Warlords in Nordmali. Zuvor berichteten nicht nur engagierte Kenner der Region, sondern auch die grossen Medien ab und zu über die Verbindungen der dortigen Islamisten mit dem algerischen Militär und mit algerischen wie französischen Geheimdiensten.

Die Vorgeschichte verlief im algerischen Bürgerkrieg der 1990er Jahre. Bei Untersuchung der Massaker kamen ungewöhnliche Umstände heraus. Oftmals fanden Massaker auf dem Land in unmittelbarer Nähe von Militärkasernen statt, ohne dass die dortigen Militärs eingriffen. Erkannte Anführer der Islamisten wurden freigelassen; Gerichte konnten sie nicht belangen, auch wenn sie sich zeitweilig in Haft befunden haben sollen. Geflohene Militärangehörige berichteten über die Beteiligung der Armee an Massakern. Umgekehrt verkleideten sich mordende Warlords als Militärs. Weitere Recherchen nährten die Vermutung, dass auch französische Geheimdienste auf beiden Seiten der Kriegsparteien operierten.

Als der Bürgerkrieg im letzten Jahrzehnt abebbte, setzten sich algerische Warlords nach Nordmali ab. Immer wieder wurde in den Massenmedien weltweit über die Doppelgeschichte dieser Warlords unter dem Stichwort „Wer tötet wen?“ berichtet.

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung findet sich am 13.01.2013 unter der Überschrift „Unheilige Allianz“ folgender Artikel-Passus:

Welche Verbindungen pflegt Algeriens Armee zu Aqim?

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