Seit einem Jahr, d.h. seit den Aufrufen zu einer internationalen Militärintervention in Mali, finden sich in den Medien keine Hinweise mehr auf die doppeldeutige Geschichte islamistischer Warlords in Nordmali. Zuvor berichteten nicht nur engagierte Kenner der Region, sondern auch die grossen Medien ab und zu über die Verbindungen der dortigen Islamisten mit dem algerischen Militär und mit algerischen wie französischen Geheimdiensten.
Die Vorgeschichte verlief im algerischen Bürgerkrieg der 1990er Jahre. Bei Untersuchung der Massaker kamen ungewöhnliche Umstände heraus. Oftmals fanden Massaker auf dem Land in unmittelbarer Nähe von Militärkasernen statt, ohne dass die dortigen Militärs eingriffen. Erkannte Anführer der Islamisten wurden freigelassen; Gerichte konnten sie nicht belangen, auch wenn sie sich zeitweilig in Haft befunden haben sollen. Geflohene Militärangehörige berichteten über die Beteiligung der Armee an Massakern. Umgekehrt verkleideten sich mordende Warlords als Militärs. Weitere Recherchen nährten die Vermutung, dass auch französische Geheimdienste auf beiden Seiten der Kriegsparteien operierten.
Als der Bürgerkrieg im letzten Jahrzehnt abebbte, setzten sich algerische Warlords nach Nordmali ab. Immer wieder wurde in den Massenmedien weltweit über die Doppelgeschichte dieser Warlords unter dem Stichwort „Wer tötet wen?“ berichtet.
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung findet sich am 13.01.2013 unter der Überschrift „Unheilige Allianz“ folgender Artikel-Passus:
Welche Verbindungen pflegt Algeriens Armee zu Aqim?
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