26. Oktober 2016 · Kommentare deaktiviert für „Matteo Renzi: Italy cannot take in 155,000 migrants again next year“ · Kategorien: Europa, Italien

Quelle: The Guardian

Italian prime minister repeats threat to veto EU disbursement if countries refuse to help relocate thousands of African and Middle Eastern refugees

The Italian prime minister, Matteo Renzi, has said that the country cannot handle the same number of migrant arrivals next year that it has seen in 2016, calling on other European countries to do more.

In an interview with RAI state television, Renzi repeated a threat to veto the disbursement of European Union funds to countries that refuse to help Italy and Greece, who have taken in hundreds of thousands of migrants over the past three years.

“Italy cannot take another year like the one we’ve just had,” Renzi said during the recording of a talkshow. He said the flow of arrivals must be curbed by March, without saying what would happen if it was not limited.

From Friday until Sunday, Italy’s coastguard coordinated more than 6,000 sea rescues, bringing arrivals so far this year to almost 155,000, which was the total for all of 2015. In 2014, there were 170,000 arrivals.

Another 500 people were rescued from four different boats on Tuesday, the coastguard said in a statement.

For a third year, people smugglers are taking advantage of chaos in Libya to send migrants fleeing violence and poverty in Africa and the Middle East on overcrowded boats toward Italy and the EU.

More than 3,100 have died or disappeared trying to cross the the Mediterranean from north Africa this year, the International Organization for Migration estimates.

The prime minister has frequently denounced a lack of European solidarity amid the migrant crisis as Italy seeks EU approval for an expansionary budget that includes some 3.9bn euros ($4.25bn) in spending on migrants next year.

Renzi sharply rebuffed European Commission criticism of his budget for raising previously agreed deficit and debt targets.

“Instead of opening their mouths, they should open their wallets,” he said.

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siehe auch: der Standard

Flüchtlinge: Renzi droht mit Veto gegen EU-Haushalt

Italiens Regierungschef: „Wenn die Flüchtlinge nicht durchkommen, kommt das Geld auch nicht durch

Rom/Brüssel – Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi hat wegen der Weigerung anderer EU-Mitgliedstaaten zur Aufnahme von Flüchtlingen mit einem Veto gegen den EU-Haushalt gedroht. Renzi rechnete am Dienstag im Sender RAI 1 vor, sein Land zahle 20 Milliarden Euro an die EU und erhalte zwölf Milliarden zurück.

Wenn dann Staaten wie Ungarn, Tschechien und die Slowakei, die eine Umverteilung von Flüchtlingen ablehnten, „uns belehren“, komme er zu dem Schluss, dass das System „nicht funktioniert“, ergänzte Renzi. Auf die Nachfrage, ob seine Regierung notfalls ein Veto gegen den EU-Haushalt einlegen werde, antwortete Renzi: „Ja, absolut.“ Wer Mauern gegen Flüchtlinge errichte, könne „das italienische Geld vergessen“, fuhr Renzi fort. „Wenn die Flüchtlinge nicht durchkommen, kommt das Geld auch nicht durch.“

155.000 Flüchtlinge gerettet

Seit Anfang des Jahres wurden den italienischen Behörden zufolge bereits fast 155.000 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht – so viele wie im gesamten Vorjahr. Wegen der Versorgung der Flüchtlinge und wegen des Erdbebens vom August in der Region Latium, bei dem knapp 300 Menschen ums Leben kamen, hat die italienische Regierung ihre Haushaltsplanungen für das kommende Jahr korrigiert. Nunmehr wird ein öffentliches Haushaltsdefizit von 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts eingeplant, das deutlich über den zuvor an die EU gemeldeten Werten liegt.

Allein zwischen Freitag und Sonntag hat die italienische Küstenwache mehr als 6000 Menschen aus dem Meer gerettet. Vor allem von Libyen aus operierende Menschenschmuggler schicken Flüchtlinge gegen hohe Summen auf das Mittelmeer in Richtung Italien. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration starben in diesem Jahr bereits mehr als 3000 Menschen auf hoher See.

Renzi hat bereits mehrfach die Hilfe der anderen europäischen Staaten eingefordert. Auch die Kritik der EU-Kommission an dem geplanten Defizit im Staatshaushalt für 2017 wies Renzi scharf zurück. „Sie sollten ihre Brieftasche öffnen statt ihren Mund aufzureißen“, sagte er mit Blick auf die Kritik der EU-Kommission. (APA, AFP, 25.10.2016)

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