22. September 2016 · Kommentare deaktiviert für „EU unterstützt Serbien mit Wärmebildkameras bei Grenzüberwachung“ · Kategorien: Balkanroute, Europa, Serbien · Tags: ,

Quelle: DW

In der Flüchtlingskrise gibt die EU Geld für Spezialtechnik und Personal zur Grenzsicherung auf der Westbalkanroute. Serbien hat die Kontrollen verstärkt und setzt dabei auch die Armee ein.

Die EU-Vertretung in Belgrad berichtete jetzt über einen Vertrag im Gesamtvolumen von einer Million Euro mit den serbischen Behörden. Das umfangreiche Hilfspaket sei zusammen mit der Internationalen Organisation für Migration (IOM) auf den Weg gebracht worden und sehe auch Spezialausrüstung wie zum Beispiel Wärmebildkameras vor, um Bewegungen an den Grenzen erfassen zu können.

Für Überwachungstechnik, Kommunikationsmittel und Ausbildung der Serben seien davon etwa 350.000 Euro vorgesehen. Finanziert werden soll im Rahmen dieses Programms auch die Entsendung von bis zu 50 Offizieren aus EU-Ländern nach Serbien.

Serbien liegt auf der Westbalkanroute, über die bis Anfang dieses Jahres von Griechenland aus hunderttausende Flüchtlinge Richtung Deutschland und Nordeuropa gelangt waren. Seitdem Mazedonien im März seine Grenze geschlossen hat, ist die Route weitgehend blockiert. Ungeachtet dessen versuchen weiterhin einige hundert Flüchtlinge pro Tag, die Kontrollen zu umgehen.

Der Belgrader Ministerpräsident Aleksandar Vucic hatte erst kürzlich angekündigt, dass sich auch die Armee an der Grenzsicherung beteiligen werde. Serbien wolle nicht zum „Parkplatz“ für Flüchtlinge werden. Seit Jahresbeginn habe man 102.000 Migranten registriert. Die meisten kämen aus Afghanistan und Pakistan. Auch an Grenzzäune sei gedacht, hieß es aus der Regierung.

Die EU-Botschaft erklärte, man wolle gemeinsam mit Serbien für kontrollierte Migrantenbewegungen sorgen. Angekündigt wurde auch weitere Unterstützung bei der Unterbringung und Versorgung der etwa 6.000 Flüchtlinge in den Lagern. Helfer hatten insbesondere die teils unzureichenden sanitäre Bedingungen in den Unterkünften kritisiert.

Ähnliche Hilfestellungen sind laut der Belgrader Mitteilung der EU auch für das benachbarte Bulgarien vorgesehen.

SC/uh (afpe )

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