SOLIDARITÄT MIT DEN VON NAZIS ANGEGRIFFENEN ASYLSUCHENDEN IM LAGER WAßMANSDORF
Samstag, 27. Oktober 2012 // S-BHF Schönefeld // 12.00 Uhr
In Deutschland werden Asylsuchende in Lager gesteckt, schönredend „Heim“ genannt. Am Stadtrand von Berlin steht ein solches am Randes des kleinen Ortes Waßmannsdorf. Dort leben die Menschen in zwei heruntergekommenen Plattenbauten, in kleinen Zimmern mit einer Toilette für ein Haus, Küche und Dusche auf einem Flur, warmem Wasser nur am Morgen. Diese Häuser und ihre Bewohner_innen wurden zuletzt am 9.10.12 von Nazis angegriffen, die Steine und Flaschen in die Fenster warfen, Türen beschädigten und die Parole „Rostock ist überall“ hinterließen. Fünf Tage später trat der neue Fahrplan in Kraft, dank dessen die Haltestelle an dem Lager in den Abendstunden nicht angefahren wird. Dann, wenn es dunkel ist, sind die Bewohner_innen gezwungen, durch den verlassenen Ort zu laufen, um zu dem „Heim“ zu gelangen. So gehen ein Jahr nachdem der NSU (Nationalsozialistischer Untergrund) „entdeckt“ wurde, Nazis und Landkreis Hand in Hand.
In Deutschland gehört es zur alltäglichen Politik, Asylsuchende in ihnen feindlichen Umgebungen zu isolieren. Die Menschen werden entweder sofort in die bedrohlichen Lebensbedingungen abgeschoben, aus denen sie geflohen sind, oder bis dahin an Orten ausgelagert, an denen ein sicheres Leben und freie Bewegung verhindert werden. Den Frauen, Männern und Kindern wird verboten, sich eine Wohnung an einem sicheren Ort zu suchen. Stattdessen tragen in Waßmannsdorf die Verkehrsbetriebe ihren Teil zur Bedrohung durch Ausländerbehörde, Polizei und Nazis bei, indem abends die einzige Verbindung dorthin ausgesetzt wird. Während es zum guten Ton gehört, sich von den Nazis zu distanzieren, werden Migrant_innen ihnen ausgeliefert. Auch 20 Jahre nach dem Pogrom in Rostock-Lichtenhagen funktioniert der Angriff auf das Leben der Menschen, deren Leben für illegal erklärt wird, reibungslos. Dazu gehören statt Gesundheit, Wohnungswahl und Bildung die Ausgrenzung, das Verbot jeder Tätigkeit und Gefahr für Leib und Leben. Dass deren Leben und Sicherheit in Deutschland schlicht egal sind, gehört zu ihrer Isolierung in Waßmannsdorf.
WIR FORDERN:
— Sicherheit für das Leben der Asylsuchenden
— Freie Wohnungswahl
— Zugang zu Gesundheit, Bildung und Arbeit
ALS TEIL DER PROTESTBEWEBUNG DER FLÜCHTLINGE IN DEUTSCHLAND FORDERN WIR:
1. Den Stopp aller Abschiebungen
2. Die anerkennung aller Asysuchenden als politische Flüchtlinge
3. Die Aufhebung der Residenzpflicht
4. Die Schließung aller Isolationslager
Kommt zum Flüchtlings-Protest-Camp am Oranienplatz in Berlin/ Kreuzberg
Solidarisiert Euch mit den hungerstreikenden Flüchtlingen am Brandenburger Tor
www.asylstrikeberlin.wordpresse.com www.refugeetentaction.net