03. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Mali: Aufruf zum „Weißen Marsch“ · Kategorien: Mali, Sahara · Tags:

20.000 Euro für „Weißen Marsch“ von Mopti nach Douentza

Basisinitiativen in Mali fordern dialogorientierte Lösung statt militärischer Eskalation im Norden des Landes

Die Initiative ist beeindruckend: Ende Januar oder Anfang Februar 2013 sollen rund 5.000 Menschen zu einem 4-tägigen Friedensmarsch von Mopti nach Douentza aufbrechen – also von der letzten nicht von islamistischen Milizen gehaltenen Stadt im Norden Malis zur ersten, die unter islamistischer Besatzung steht. Mit dem „Weißen Marsch“ (marche blanche), wie ihn die InitiatorInnen von der malischen Sektion von Afrique-Europe-Interact nennen, soll der vornehmlich von der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, der EU und Teilen der malischen Regierung forcierten militärischen Intervention gegen die Islamisten eine klare Absage erteilt werden. Der Marsch wird mindestens 40.000 Euro kosten (jenseits individuell getragener Ausgaben), nicht zuletzt für die aufwändige Logistik in wüstenähnlicher Umgebung sowie Verpflegung und Transport. Mindestens die Hälfte des Geldes dafür muss in Europa aufgebracht werden – deshalb rufen wir zu steuerlich abzugsfähigen Spenden auf, ob in kleinen oder großen Portionen. Denn der Weiße Marsch könnte sich für die malische Bevölkerung als echte Chance entpuppen, würde sie doch von einer kriegerischen Auseinandersetzung noch stärker in Mitleidenschaft gezogen werden, als das heute bereits der Fall ist. Und auch könnte sich das Projekt einer dialogorientierten Lösung nach zahlreichen fehlgeschlagenen Interventionen – insbesondere in Afghanistan und Somalia – als leuchtturmartige Alternative gegenüber dem bis heute insbesondere im „Westen“ als alternativlos geltenden „Krieg gegen den Terror“ erweisen.

Spendenkonto von Afrique-Europe-Interact: Name: Globale Gerechtigkeit e.V. +++ Kontonummer: 2032 237 300 +++ Bank: GLS Gemeinschaftsbank +++ BLZ: 430 609 67 +++ IBAN: DE67 4306 0967 2032 2373 00 +++ BIC: GENODEM1GLS +++ Stichwort: marche blance

Weiterlesen »

03. Januar 2013 · Kommentare deaktiviert für Besetzung der Vatikan-Vertretung in Paris und Lille · Kategorien: Frankreich · Tags:

http://www.taz.de/!108252/

„Jesus setzte sich für Fremde ein“

Mit einer spektakulären Besetzung der Vatikan-Vertretung in Paris und Lille unterstützen Aktivisten Einwanderer ohne Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung.

von Rudolf Balmer

Mehrere Dutzend Personen eines Kollektivs zur Verteidigung illegaler Immigranten haben am Montag in Paris die Botschaft des Vatikans, die Nuntiatur, vorübergehend besetzt.

An der Fassade des Gebäudes im Stadtzentrum an der sehr vornehmen Rue du Président Wilson im achten Stadtbezirk unweit der Champs-Élysées befestigten die Besetzer ein Spruchband, das den Sinn ihrer Aktion zugunsten der Einwanderer ohne Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen, der „Sans-Papiers“, erklärt und die Christen eindringlich an ihre Pflicht zu Solidarität mit den Vergessenen und Verfolgten erinnern soll: „Jesus setzte sich für Fremde ein. Was hast du für deine christlichen Mitbrüder ohne Papiere getan?“

Im Besonderen unterstützen die Aktivisten mit ihrem spektakulären Vorgehen eine Gruppe von „Sans-Papiers“, die in Lille in Nordfrankreich eine Kirche besetzt und dort vergeblich einen Hungerstreik begonnen hatten, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu fordern.

Gegen ihre polizeiliche Vertreibung aus dem Gotteshaus vor zehn Tagen demonstrierten in Lille und Paris bereits mehrere hundert Personen. Wegen der drohenden Repression riefen in Paris die Besetzer der Botschaft des Heiligen Stuhls den Passanten aus den Fenstern zu: „Papiere statt Polizisten!“ Ihre frommen Wünsche wurden nicht erhört. Ohne Zwischenfälle wurde die Nuntiatur im Verlauf des Nachmittags von einem großen Polizeiaufgebot geräumt.

Weniger strikte Bedingungen

Unter Präsident Nicolas Sarkozy sind die Einreisebestimmungen verschärft und damit die Schwierigkeiten der klandestinen Mitbewohner in Frankreich verschlimmert worden.

Der Innenminister der neuen Regierung, Manuel Valls, hat neue und weniger strikte Bedingungen für die reguläre Aufnahme von bisher illegalen Einwanderern angekündigt, er schließt eine massive kollektive Legalisierung aber aus.

Bereits im August 1998 hatte eine Gruppe von „Sans-Papiers“ gewaltlos die Nuntiatur in der französischen Hauptstadt während zwei Tagen und Nächten besetzt und so schließlich erreicht, dass sich der Vatikan bei den Pariser Behörden für sie einsetzte. Die Besetzung von Kirchen durch illegale Einwanderer und Flüchtlinge hat eine lange Tradition.

Im August 1996 machten rund 300 Malier in Paris aus der Kirche Saint-Bernard das Hauptquartier einer Bewegung zugunsten der Immigranten.

Seither beanspruchten immer wieder Eingewanderte, die in Frankreich leben und arbeiten, aber aufgrund irgendwelcher Bestimmungen oder Hindernisse keine gültigen Papiere (mehr) haben, auf diese Weise das Kirchenasyl. Moralischen und politischen Druck auf die Kirche machte kürzlich auch die grüne Wohnungsministerin Cécile Duflot.

Sie mahnte die Bischöfe zu mehr Solidarität mit den Obdachlosen und drohte mit dem Requirieren leerstehender Klöster und Immobilien der Kirche. Der Erzbischof von Paris hat sich aber solche Belehrungen in Sachen Brüderlichkeit verbeten. Aufgabe des päpstlichen Nuntius ist es jetzt, die Botschaft der Besetzer nach Rom weiterzuleiten.

30. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Amsterdam – Flüchtlingsprotest · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: ,

http://www.taz.de/Kirche-als-Unterschlupf-fuer-Asylbewerber-/!107861/

taz 21.12.2012

Kirche als Unterschlupf für Asylbewerber
13 Zimmer, Kirche, Bad
Rund einhundert Menschen haben in der niederländischen Josefkirche eine Bleibe gefunden. Es ist fast wie ein Weihnachtsmärchen

von Tobias Müller

Eine unerwartete Welle der Hilfsbereitschaft erreicht die Asylbewerber in der Josefkirche
„Die Nachbarn sind gut“, sagt Josèphe, in der Hand eine pralle weiße Plastiktüte voll frischen Brots. Er läuft die paar Stufen hoch, dorthin, wo einmal der Altar war. Die Nachbarn sind gut, dafür hat Josèphe, ein kleiner Mann mit kurzen Dreadlocks, schwerwiegende Argumente: nicht nur das Brot, das sie ihm eben draußen in die Hand drückten und das er jetzt an der Seite des ovalen Raums in ein gut bestücktes Regal legt.

Weiterlesen »

29. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Rom – Salaam Palace, Ort der afrikanischen Flüchtlinge · Kategorien: Eritrea, Italien · Tags: , ,

„New York Times“, 26 décembre 2012

THE ITALIAN PARADOX ON REFUGEES

by Elisabetta Povoledo

„ROM  – Das verlassene Gebäude in einem Vorort von Rom, einfach bekannt unter dem Namen Salaam Palace,war einst eine wenig genutzte Auffangstelle für Neuankommende aus Afria – auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und wirtschaftlicher Misere – , die das Gebäude besetzt hatten, um dort ihr eigenes Refugium aufzubauen. r own refuge.“
Weiter heisst es im Artikel: „Over the years, scattered mattresses were joined by sloppily plastered plywood walls, slapdash doors and scavenged furniture. Today an irregular warren of cubbyholes includes a small restaurant and a common room. On a recent cold afternoon, a hammer clinked as a bathroom was added to a one-room home where an oven door was left open for heat.

Today more than 800 refugees inhabit Salaam Palace, and its dilapidation and seeming permanence have become a vivid reminder of what its residents and others say is Italy’s failure to assist and integrate those who have qualified for asylum under its laws.

Weiterlesen »

17. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Griechenland, Thessaloniki: Sozialklinik · Kategorien: Griechenland · Tags:

„[…] Sozialklinik von Thessaloniki. Gegründet wurde sie vor sieben Jahren von linken Ärzten, die sich um kranke Migranten ohne Papiere kümmerten. Die Krise machte diese bescheidene private Institution zu einer wichtigen Anlaufstelle für alle, die keinen Zugang mehr zu den staatlichen Krankenhäusern haben: legale Migranten, einheimische Arbeitslose ohne Krankenversicherung, viele Rentner. Seit einem Jahr machen immer mehr Freiwillige mit. Fast 150 Ärzte, Zahnärzte und Krankenschwestern leisten ein- bis zweimal die Woche eine volle Schicht. Ausgebildete Ingenieure, die keine Bauaufträge mehr bekommen, halten das Sekretariat zwanzig Stunden am Tag geöffnet. Die Fanklubs der Fußballvereine Paok und Iraklis sammeln Medikamente für die Apotheke der Sozialklinik; eine krebskranke Zahnärztin hat der dentistischen Abteilung ihre ganze klinische Ausrüstung überlassen.

Die Sozialklinik erfährt so viel Unterstützung, dass sie das Projekt der ganzen Stadt zu sein scheint. An einem Montagabend im Olympion, dem größten Kinosaal der Stadt, geben vier alte Rocker um die 60 ein Solidaritätskonzert. Die Band nennt sich The Presidents und besteht aus gestandenen Professoren, die alle mal Rektoren ihrer Fakultät waren. Sie mimen Jimi Hendrix und spielen Led Zeppelin, der Saal ist voll, eine Mischung aus akademischer Nomenklatura, Studenten, Schülern und ganz normalen Fans von Rockmusik. Die Akustik ist lausig, aber die vier spielen wirklich gut. Und das Beste kommt zum Schluss: „Always look at the bright side of life“. Ein Schuss Optimismus – das, was hier jeder braucht. Sogar ältere Leute im Anzug summen mit, der ganze Saal lächelt. Und die Kasse stimmt. Fast 4 000 Euro haben The Presidents am Schluss gesammelt und auch noch ein paar Freiwillige rekrutiert, die in der Sozialklinik mitarbeiten wollen. .[..]“

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/12/14.mondeText1.artikel,a0013.idx,3

10. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Griechenland: Erstes Willkommens-Center auf Lebos · Kategorien: Griechenland · Tags:

http://lesvos.w2eu.net/2012/12/08/civilians-initiative-the-village-of-all-together-opening-of-pikpa/Welcome 2 Lesvos

Just another Welcome To Europe site

Civilians’ Initiative: “The village of all-together” / Opening of PIKPA

Within the last days the drama of hundreds of fellow citizens, which is already touching the limits to a humanitarian crisis once more evolves in Lesvos in front of the eyes of thousands of fellow citizens. Two months ago approx. active inhabitants of Levos, collectivities and NGOs, decided to build a network, to unite their powers and co-ordinate their actions with the aim to offer help to the ones really in need, when they recognised in time the catastrophic consequences of the crisis for all fellow citizens – migrants and non-migrants. In this way the «Village of all-together» was born. Our first demand towards the authorities was a few months ago to grant a place of shelter for the homeless migrants who until then were either wandering around our city desperately or being stuffed into overcrowded unsuitable places of detention. This demand was never answered at that time.
Weiterlesen »

09. Dezember 2012 · Kommentare deaktiviert für Kliniken der Solidarität gegen die Auswirkungen der Krise in Griechenland · Kategorien: Griechenland · Tags:

http://infomobile.w2eu.net/resistance/other-campaigns/
(Material auf englisch plus ganz unten auf der Seite auch PDF-Versionen auf deutsch)

Beim neuen Sparpaket wurden Anfang November unter großem Protest weitere Einschnitten in der Gesundheitsversorgung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro beschlossen. Davon betroffen sind zehntausende PatientInnen, die sich entweder keine Krankenversicherung oder auch die teuren Zuzahlungen nicht leisten können. Die vielen tragischen Geschichten von Krebskranken oder MS-PatientInnen z.B. denen die Behandlung verwehrt wird und die inzwischen alltäglich sind in Griechenland, gehen meistens unter in der Berichterstattung der ausländischen Medien über internationale Rettungspakete, geforderte Reformen und korrupte Politiker.

Wir sind seit längerem mit dem Infomobil (http://infomobile.w2eu.net/)  in Griechenland aktiv und haben nun begonnen uns neben Information und Unterstützung von mit und für Flüchtlingen auch mit Projekten zu beschäftigen, die Alltagssolidarität gegen das „Krisenmanagement“ in Stellung bringen.
Weiterlesen »

28. November 2012 · Kommentare deaktiviert für Kompass – AntiRa – Newsletter Nr. 10 – Dezember 2012 · Kategorien: Deutschland · Tags:
siehe auch als besser lesbare doc-Datei
Kompass-Newsletter-Dezember-2012
+++ Demonstrationen in Bitterfeld, in Hannover und gegen die IMK in Rostock +++ Veranstaltung und Treffen gewerkschaftlicher Anlaufstellen in München +++ Protestkult(o)ur/SOS nach Brüssel +++ Internationale Konferenz in Oldenburg +++ Boats4People-Veranstaltungen in Frankfurt, Berlin, Hamburg +++ Oury Jalloh-Prozess +++ Transnationale Hinweise +++ Weitere (über)regionale und transnationale Termine +++

Weiterlesen »

19. November 2012 · Kommentare deaktiviert für transborder map · Kategorien: Mittelmeerroute · Tags: ,

English/French
http://www.noborder.org/images/transborder_map_front.jpg

About the trans-border map
The participants came from Copenhagen to Bamako and from Tangier to Uzhgorod: in March 2012 about sixty activists from fourteen countries met in Istanbul to exchange and discuss the experiences gained in their projects and campaigns at the external borders of the EU.
The map is an outcome of this transborder conference and mainly features the attending groups and organisations, their network connections and their common activities. Additionally it includes some  key-incidents of struggles from the last five years against the background of the repressive European migration regime and its continuous externalisation to the east and south. This regime is sketched – very briefly – on the back side of the map.
Of course this map does not claim to cover the full picture of resistance against the EU-border regime, but it gives an overview of an increasing number of simultaneous initiatives all over Europe and beyond. Hopefully the list of contacts will inspire more people and groups to join and interconnect, or to participate with their own projects.
Thus we propose to use this map as yet another tool and as a kind of platform to be completed and updated, in order to foster the transnational approach and the understanding of the struggles for freedom of movement.
the mapping team
Weiterlesen »

15. November 2012 · Kommentare deaktiviert für Thessaloniki: Soziale Krankenstation der Solidarität · Kategorien: Griechenland · Tags:

Die Soziale Krankenstation der Solidarität Thessaloníki braucht finanzielle Unterstützung

Anfang November 2011 eröffnete die Soziale Krankenstation der Solidarität Thessaloníkis (SKS). Das Projekt kümmert sich um die gesundheitliche Grundversorgung des wachsenden Teils der Bevölkerung Thessaloníkis, die auf Grund der kapitalistischen Kahlschlagpolitik keinen Zugang zu Krankenhäusern und Gesundheitszentren mehr haben. Ein Interview mit Serafía Kalamítsou, 37, Kinderärztin, Anarchistin und von Beginn an im SKS aktiv. (Spendenkonto am Ende, Interview und Übersetzung Ralf Dreis, als gekürzte Fassung in GWR 373 erschienen).

RD: Hallo Serafía, kannst du als erstes etwas zur Situation in Griechenland sagen und dann erklären von wem die Idee des Aufbaus der SKS ausging und wie sie umgesetzt wurde.

Weiterlesen »