14. Januar 2017 · Kommentare deaktiviert für „Die Systemfrage stellen“ · Kategorien: Deutschland · Tags: ,

Quelle: Jungle World | 12.01.2017

Nach dem jüngsten Silvesterfest in Köln wird öffentlich über eine Polizeipraxis geredet, die schon längst gängig ist. Die Debatte über »racial profiling« zeigt, dass ein liberales Verständis der Polizei eine Illusion ist.

VON FELIX KLOPOTEK

Noch in der Silvesternacht wurde als Tatsache behauptet, dass 2 000 Nordafrikaner auf dem Weg zur Domplatte in Köln seien. Das konnte nur eine Machtprobe sein, das musste straff organisiert und geplant gewesen sein, das war also ein Vorgeschmack auf die Unterwanderung unserer Gesellschaft durch fremde, dunkelhäutige Männer. Aber nicht wenige Journalisten haben ihre Hausaufgaben gemacht und die kursierenden Zahlen genauer unter die Lupe genommen. »Die Zahl 2 000 stammt von der Bundespolizei. Sie bezieht sich (…) nicht alleine auf Nord­afrikaner, sondern auch auf Syrer, Afghanen, Pakistaner und deutsche Männer«, hat Zeit Online recherchiert. Die Bundespolizei erfasste »170 Personen wegen festgestellter oder schon regis­trierte Straftaten oder gefahrenabwehrender Maßnahmen (…) Diese Menschen hatten jedoch 23 verschiedene Staatsangehörigkeiten, unter ihnen waren 56 Deutsche, 23 Syrer, 22 Algerier und 17 Marokkaner«. Die für den Kölner Hauptbahnhof ausgesprochenen 900 Platzverweise können (noch) nicht einer Hauptgruppe von Verhaltensauffälligen zugeordnet werden. Um es kurz zu machen: Weil nicht bekannt ist (Stand 9. Januar), wer genau sich auf den Weg nach Köln machte und warum, beruhen die aus den Zahlen gewonnen politischen Schlussfolgerungen auf Spekulation. Und die verrät mehr über den, der spekuliert, als über den Sachverhalt.

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07. Dezember 2016 · Kommentare deaktiviert für Wie „besorgte Bürger“ Massenkriminalität von Ausländern belegen wollen · Kategorien: Deutschland, Medien · Tags: ,

Quelle: Telepolis | 07.12.2016

Mit einer Deutschlandkarte sollen von Politik und Medien angeblich nur als Einzelfälle thematisierte Vergehen von Flüchtlingen und Migranten dokumentiert werden, Sputniknews macht dafür Werbung

Florian Rötzer

Im Januar 2016 nach dem Gewaltausbruch während der Silvesternacht in Köln wurde das unappetitliche Projekt XYEinzelfall auf Twitter und Facebook gestartet mitsamt einer so genannten Einzelfall-Map oder der „Refugee/Migrant Crime Map of Germany 2016“. Es dürfte sich um „besorgte Bürger“ handeln, die sich – selbstredend anonym, auch wenn von FAZ-Blogger Don Alphonso lobend gegenüber den Gutmenschen hervorgehoben – aufgerufen fühlen, die angebliche Einseitigkeit der Berichterstattung über Flüchtlinge „gerade“ zu rücken und bedeutsam mit dem Finger zu zeigen: „So nicht!“

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19. Oktober 2016 · Kommentare deaktiviert für „BKA-Bericht: Fast 800 Angriffe auf Asylunterkünfte“ · Kategorien: Deutschland · Tags:

Quelle: Spiegel Online

Rechtsextreme Hetze, Brandstiftungen, Überfälle: Die Zahl der Angriffe gegen Flüchtlingsheime ist stark gestiegen. Laut Bundeskriminalamt gab es im laufenden Jahr bereits viermal so viele Straftaten wie 2014.

Seit Beginn des Jahres sind einem Zeitungsbericht zufolge bereits fast 800 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte verübt worden. Das Bundeskriminalamt (BKA) habe im laufenden Jahr 797 Straftaten gegen Flüchtlingsheime registriert, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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10. Oktober 2016 · Kommentare deaktiviert für „The hidden racism of the refugee crisis — why does nobody care when black Africans drown?“ · Kategorien: Afrika, Italien, Libyen, Mittelmeerroute · Tags:

Quelle: International Business Times

The African migrant trail via Libya is far more dangerous than the Syrian route via Greece.

By Ismail Einashe

Ever since the Syrian refugee crisis hit international headlines the plight of African migrants in Europe has taken a back seat. Media attention has focused on arrivals via the eastern Mediterranean route – from Turkey to Greece – because of the huge number of arrivals, when in reality the central Mediterranean route via Libya to Italy is by far the deadliest into Europe. According to the International Organisation for Migration (IOM) between 1 January to 28 September 3,054 migrants have died taking it.

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22. September 2016 · Kommentare deaktiviert für Lesbos: A rough night – Protests for freedom, Moria on fire and fascist attacks · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

Quelle: No Border Kitchen

The night from Monday to Tuesday was very rough for all of us. Monday started with a very big and powerful protest for freedom and against the unbearable living conditions in Moria from the people in the camp.

In the evening the situation in the camp escalated and Moria camp took fire. At nightfall the fire was extinguished but most of the tents and the family compounds were already burnt down. Thus thousands of people including many families were left in the dark without a sleeping place, water, food or blankets. Meanwhile the police blocked the road to Moria camp forcing people fleeing the burnt down camp back. To Moria the only other road from the camp to Mytilini through Moria village was blocked by a racist mob and several people were attacked. In this night we and friends were supporting people with our solidarity and necessities like water and blankets.

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22. September 2016 · Kommentare deaktiviert für „Griechenland: Flüchtlinge vs. Fremdenhass“ · Kategorien: Griechenland · Tags: , ,

Quelle: Telepolis

Auf Lesbos stehen sich Gegner und Befürworter der Flüchtlinge unversöhnlich gegenüber

Wassilis Aswestopoulos

Lesbos ist in den Tagen nach den katastrophalen Bränden im Hotspot Moria und den gewalttätigen Demonstrationen um die Flüchtlingsproblematik eine geteilte Insel. Gegner und Befürworter der Flüchtlinge stehen sich unversöhnlich gegenüber.

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14. September 2016 · Kommentare deaktiviert für „Griechenland: Die Probleme werden immer mehr“ · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

Quelle: Telepolis

Weiterhin ausweglose Situation für die Flüchtlinge

Wassilis Aswestopoulos

Am Wochenende erreichten insgesamt 269 Neuankömmlinge als Flüchtlinge aus der Türkei die griechischen Inseln. Die amtliche Statistik der Koordinationsstelle für Flüchtlinge der griechischen Regierung weist am Dienstagmorgen um 7:30 h für die Inseln 183 Neuankömmlinge des Montags aus. Auf den Inseln befinden sich somit 13.171 Flüchtlinge und Immigranten.

Bei Beginn der Gültigkeit des EU-Türkei-Flüchtlingsdeals im März waren es gerade mal knapp 5.000. Insgesamt wurde die als „psychologische Grenze“ benannte Zahl von 60.000 Flüchtlingen im Land bereits überschritten. Es könnten mehr werden, wenn Deutschland die Option des Dublin-II-Abkommens wie angekündigt zieht und Flüchtlinge aus Deutschland zurück nach Griechenland schickt.

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08. September 2016 · Kommentare deaktiviert für „Noch härter gegen Flüchtlinge? Ungarn schafft das“ · Kategorien: Ungarn · Tags:

Quelle: Spiegel Online

Poster mit Hassparolen überall, Tausende „Grenzjäger“ auf Patrouille – die Orbán-Kampagne gegen Migranten erreicht neue Tiefpunkte. Der Grund: Bald stimmen die Ungarn über den Flüchtlingskurs ab.

Ungarn ist förmlich zugekleistert mit Plakaten, an manchen Stellen hängen fünf, sechs nebeneinander. „Hätten Sie’s gewusst?“, steht da, es folgen jeweils verschiedene Antworten: „Es waren Einwanderer, die die Anschläge von Paris begangen haben.“ Oder: „Letztes Jahr kamen 1,5 Millionen illegale Einwanderer nach Europa.“

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17. August 2016 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge in Italien: Am Limit“ · Kategorien: Frankreich, Italien · Tags: ,

Quelle: Deutschlandfunk

Zwar sind seit fast einem Jahr Kriegsschiffe der EU im Einsatz, um Schlepper zu überführen – trotzdem ist die Zahl der Flüchtlinge, die in Europa ankommen, nicht kleiner geworden. Die Lager in Italien sind restlos überfüllt. Viele Flüchtlinge wollen weiter in andere Länder, aber dürfen es nicht. Dazu kommt der Protest der Einheimischen.

Achike Onyesue kam vor einem halben Jahr auf einem Boot nach Sizilien und wartet seither in Palermo auf den Asylbescheid. Jeden Tag sieht er Neuankömmlinge in seiner Behelfsunterkunft, andere dagegen verschwinden über Nacht.

„Das sind jene, die es in dem Lager nicht mehr aushalten und auch nicht auf der Straße enden wollen. Sie fliehen weiter, nach Frankreich oder Deutschland, wo sie Angehörige haben. Das ist ihr Ziel.“

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22. Juli 2016 · Kommentare deaktiviert für „Menschenjagd in der Migrantenhölle“ · Kategorien: Balkanroute, Bulgarien · Tags:

Quelle: Vice

von Aaron Lake Smith

Diesen Februar wurde ein 30-jähriger Schrottplatzbesitzer und ehemaliger Ringer namens Dinko Valev weltweit bekannt, nachdem er Handyvideos von seiner „Migrantenjagd“ im entlegenen bulgarischen Strandscha-Gebirge, nahe der türkischen Grenze, online gestellt hatte. In einem Film, der zuerst auf Facebook erschien, verhört er einen jungen afghanischen Mann, den er eingefangen hat, bevor er ihn den Behörden übergibt. „Du bist Terrorist?“, fragt Valev. Die Augen des Manns weiten sich, er lacht nervös. „Ich? Nein.“ In einem anderen Video, das an Amateuraufnahmen von Extremsportlern erinnert, springt Valev auf seinen Quad, bevor 15 Migranten—seine Beute—zu sehen sind, die mit dem Gesicht nach unten auf der Erde liegen. „Ich und meine Jungs haben eine Runde gedreht, und seht mal, was wir gefunden haben“, sagt er. „Wer sind diese Leute? Wie lange soll das noch so weitergehen?“

valev

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