Telepolis | 19.09.2017
5.000 Migranten sollen vergangene Woche im Mittelmeer „aufgegriffen“ worden sein. Im Küstenort Sabratha bekriegen sich zwei Milizen, die von Italien indirekt unterstützt werden, damit sie die illegale Migration unterbinden
Thomas Pany
Skepsis an der italienischen Methode, die Migranten aus Libyen von Europas Küsten fernzuhalten, gab es von Anfang an. Gestern meldete AFP, dass die libysche Küstenwache in der vergangenen Woche über 3.000 Migranten aus dem Mittelmeer „gerettet“ habe und Italien weitere 2.000. Diese neuen Rettungsaktionen, so folgerte die Nachrichtenagentur, zeigen, dass die Route noch immer ziemlich offen sei.
Nach Angaben des Sprechers der libyschen Küstenwache Ayoub Kacem wurden laut AFP in neun Operationen von vergangenem Montag bis Freitag 2.082 Migranten gerettet, eine Frau sei gestorben, am Samstag seien weitere 1.470 Personen „aufgegriffen“ worden. Die Formulierung der Nachrichtenagentur ist etwas unklar, weil daraus nicht deutlich hervorgeht, ob die Personen aus Seenot gerettet wurden oder ob die Boote in Küstennähe „abgefangen“ wurden.