Grenzöffnung in Ungarn im September 1989
Ein Picknick als Testfall für die Maueröffnung
«Der Eiserne Vorhang ist weg, lasst uns ein Fest feiern. Die Einwohner von österreichischen und ungarischen Dörfern in Grenznähe, voneinander lange getrennt, sollen auf der Grenzlinie zusammenkommen, Speck braten und als Andenken ein Stück Draht von den Resten des Zauns mitnehmen.» So lautete die Idee des Paneuropäischen Picknicks. Vorgebracht wurde sie im Juni 1989 in der Stadt Debrecen nach einem Vortrag Otto von Habsburgs.
Der Vorschlag gefiel. Otto von Habsburg wurde gleich gebeten, als Präsident der Paneuropa-Union die Schirmherrschaft zu übernehmen; er akzeptierte. Als zweiten Schirmherrn gewannen die Initianten Staatsminister Imre Pozsgay. Die Oppositionsparteien in der Grenzstadt Sopron übernahmen die Organisation; als Schauplatz wurde ein Gelände nordöstlich der Stadt gewählt, und als Datum der Samstag, 19. August 1989, bestimmt. Amtliche Bewilligungen lagen vor, dass es an diesem Nachmittag von 15 bis 18 Uhr einen improvisierten Grenzübergang geben würde.