Quelle: Zeit Online
Viele Nächte suchte der Fischer George Mavrapidis im Meer nach Flüchtlingen und rettete unzählige. Dabei musste er aufpassen, selbst keines ihrer Boote zu versenken.
Interview: Kostas Koukoumakas, Lesbos
Der Ort Skala Sykamias in Norden von Lesbos ist für Hunderttausende Menschen das erste Stück Europa gewesen, das sie erreicht haben. Die Fischer des Ortes wurden im vergangenen Winter zu Seenotrettern. Einer von ihnen ist George Mavrapidis.
ZEIT ONLINE: Herr Mavrapidis, wie betrifft das Flüchtlingsthema Ihr Dorf?
George Mavrapidis: Ich bin 64 Jahre alt und ich erinnere mich noch, wie es war, auf dem Meer groß zu werden. Die Flüchtlingskrise ist wie eine Schlacht auf dem Meer. An manchen Tagen kamen mehr als 50 Boote in Skala Sykamias an. Familien, schwangere Frauen, Kinder, alte Menschen drängten sich an Bord der überladenen Schiffe. Sie haben den Sandstrand geküsst, als sie das Land erreichten.