Quelle: YouTube
Quelle: Handelsblatt
Markus Koth, Koordinator für Südosteuropa der Diakonie Katastrophenhilfe in Athen, über die humanitär schwierige Situation der Flüchtlinge auf ihren Weg in die EU.
Wie dicht ist die Balkanroute derzeit?
Offiziell ist die sogenannte Balkanroute geschlossen. Die Grenzen zwischen Serbien und Ungarn und Serbien und Kroatien sind mittlerweile nahezu komplett geschlossen und werden in Ungarn zudem stark gesichert und bewacht. Hier ist es für Flüchtlinge und Migranten kaum noch möglich, ihre Reise fortzusetzen.
Quelle: ARD Tagesschau
Die neue EU-Behörde für Grenz- und Küstenschutz nimmt heute ihre Arbeit auf. Der Frontex-Nachfolger hat mehr Personal, mehr Macht und mehr Handlungsmöglichkeiten. Der Einsatzschwerpunkt verlagert sich aus dem Mittelmeer nach Bulgarien.
Von Karin Bensch, ARD-Studio Brüssel
Frontex bekommt mehr Macht. Der neue europäische Grenz- und Küstenschutz hat mehr Befugnisse, weil die EU das Mandat ausgeweitet hat. Das bedeutet zum Beispiel mehr Personal: 1500 Grenzschützer, die aus den EU-Ländern kommen und kurzfristig einsatzbereit sein sollen. Deutschland schickt 225 Mitarbeiter der Bundespolizei und Polizisten aus den Bundesländern.
Quelle: ARD Tagesschau
„Zurück nach Hause – oder zu Erdogan“
Von Stephan Ozsvath, ARD-Studio Wien
Fast 15.000 Menschen sind dieses Jahr in Bulgarien angekommen – auf der Flucht oder der Suche nach einem besseren Leben. Und viele bleiben, denn die Grenzen zu den Nachbarländern sind quasi dicht. Im Land wächst der Unmut über die Lage.
„Bulgarien“, rufen sie. Und: „Fremde raus“. Szenen vor dem Flüchtlingsheim der kleinen Stadt Harmanli im Süden Bulgariens am vergangenen Sonntag.
Quelle: The Guardian
Belgrade says it will not erect wire border fence but will deploy army to seal off borders with Macedonia and Bulgaria
Hundreds of refugees stranded in Serbia have begun walking from Belgrade towards the border with Hungary to protest against its closure for most people trying to reach the European Union.
More than 6,000 people remain stuck in Serbia following Hungary’s introduction this summer of strict limits on the number of refugees allowed to cross into the EU-member country and reinforced a razorwire border fence with heavy patrols.
Quelle: n-tv.de
Seit Monaten sind die meisten Grenzen auf dem Balkan dicht für Flüchtlinge. Hunderte Menschen sitzen deswegen unter anderem in Serbien fest. Mit einem mehr als 200 Kilometer langen Fußmarsch wollen sie auf ihre Situation aufmerksam machen.
Etwa 350 in Serbien gestrandete Flüchtlinge haben sich aus Protest gegen die Sperrung der sogenannten Balkanroute von Belgrad aus auf den Weg an die ungarische Grenze gemacht. Die Geflüchteten wollten örtlichen Medienberichten zufolge mit dem rund 210 Kilometer langen Marsch gegen den Grenzzaun zwischen Serbien und Ungarn demonstrieren, der ihnen den Weg Richtung Norden versperrt. Die Flüchtlinge wollen Ungarn auffordern, die Grenze zu öffnen.
Begleitet von der Polizei erreichten sie am frühen Nachmittag den Stadtrand von Belgrad. Auf handgeschriebenen Bannern und in Sprechchören forderten sie offene Grenzen, wie Augenzeugen berichteten. Die Menge wanderte zunächst entlang des Flusses Save in Richtung Norden. „Wir wandern zur ungarischen Grenze“, sagte einer der Teilnehmer an dem Marsch. „Wir wollen nicht in Serbien bleiben.“
2015 waren mehr als eine Million Migranten über die sogenannte Balkanroute vor allem nach Deutschland und Österreich gekommen. Durch Grenzzäune in Ungarn, Mazedonien, Bulgarien und Slowenien ist dieser Transitweg geschlossen. In Serbien halten sich nach Schätzungen etwa 5000 Migranten auf. Mitte September hatte Serbien angekündigt, Grenzzäune zu Mazedonien und Bulgarien zu errichten, um Tausende neue Migranten von seinem Territorium fernzuhalten.
Quelle: Presseportal
Die Balkanroute ein Jahr danach
Film von Lars Seefeldt und Utta Seidenspinner
Programmankündigung: Sonntag, 9. Oktober 2016, 18:00 Uhr
Herbst 2015: Menschenmassen laufen über ungarische Autobahnen, springen auf Züge. Am Bahnhof in Budapest campieren Hunderte Flüchtlinge – in der Hoffnung, nach Deutschland weiterzukommen.
Menschen bahnten sich damals über die sogenannte Balkanroute ihren Weg in den Norden Europas. Ein Jahr später scheint dieser Weg endgültig versperrt. Aber wie ist die Situation entlang der Route? Die „ZDF.reportage“ hat sich auf den Weg gemacht. Am 5. September 2015 verkündet der damalige österreichische Bundeskanzler Werner Faymann, aufgrund „der heutigen Notlage an der ungarischen Grenze“ dürften die Flüchtlinge nach Österreich und Deutschland weiterreisen. Deutschland erlebt daraufhin eine der größten Zuwanderungswellen der Nachkriegszeit. Allein im Oktober 2015 registrieren die deutschen Behörden mehr als 160 000 Asylsuchende.
Quelle: Welt
Mazedonien hat die Balkanroute geschlossen und damit die Migrationskrise entschärft. Die EU wird erst jetzt aktiv.
Von Manuel Bewarder, Sonja Gillert, Christoph B. Schlitz, Daniel F. Sturm
Zwischen Mazedonien und Griechenland soll die Grenzschutzagentur Frontex dafür sorgen, dass die Route dicht bleibt.
Getestet werden soll der neue Einsatz dem Vernehmen nach zuerst möglicherweise in Serbien.
Die Gegend, die das Nadelöhr nach Mitteleuropa bildet, ist unzugänglich. Hohe Berge trennen Griechenland und Mazedonien vielerorts. Über die Kämme führen nur wenige Wege. Und entlang der rund 250 Kilometer breiten Grenze gibt es nur zwei größere Tal-Ebenen. Wo, wenn nicht auf diesem Abschnitt der Balkanroute, könnte Europa abgeriegelt werden?
Im Frühjahr ergriffen die Osteuropäer die Chance und schlossen die Übergänge in dieser Region. Viele Europäer empörten sich. „Es kann nicht sein, dass irgendetwas geschlossen wird“, sagte zum Beispiel Angela Merkel. Doch die Fakten waren geschaffen. Die Grenze war dicht – Europa vollends zerstritten.
Quelle: Zeit Online
Der Flüchtlingsgipfel hat eine weitere Abschottung der Balkanroute beschlossen. Das hat Folgen: Schon jetzt hängen Migranten in Serbien fest, das wird sich verstärken.
Von Thomas Roser, Belgrad
Nur auf den ersten Blick scheinen die Dauergäste im Zentrum der serbischen Hauptstadt Belgrad wie vom Erdboden verschluckt. Wo bis vor wenigen Wochen noch Hunderte Flüchtlinge mit dem Ziel Westeuropa kampierten, sperren jetzt Plastikzäune die Grasflächen des Parks ab. Dennoch finden sich jeden Morgen an der Essensausgabe unweit des Busbahnhofs zahlreiche gestrandete Migranten ein, die auf nahen Baustellen, Gehwegen, in Ruinen und Parkhäusern nächtigen.
Quelle: FAZ
Auf dem Flüchtlingsgipfel in Wien klagt Kanzlerin Merkel, dass die Balkanroute zwar als geschlossen gelte, trotzdem seien seit Februar allein auf diesem Weg 50.000 Asylbewerber illegal nach Deutschland gelangt. Damit soll bald Schluss sein.
von STEPHAN LÖWENSTEIN, WIEN
Die Länder, die zwischen der Türkei und Mitteleuropa liegen, wollen stärker zusammenarbeiten, um die sogenannte Balkanroute für Migration weiter zu erschweren. Mit entsprechenden Willensbekundungen hat am Samstag in Wien ein Treffen von Regierungschefs und Ministern aus zehn Ländern geendet. Denn die Balkanroute gilt zwar seit einer entsprechenden Vereinbarung vom Februar, die ebenfalls in Wien getroffen wurde, als „geschlossen“, doch findet weiterhin massenweise illegale Migration darauf statt. Das machte in Wien Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) deutlich, die sich auf dem Treffen darüber beschwerte, dass allein auf diesem Weg seit Februar 50.000 Asylbewerber illegal nach Deutschland gelangt seien. Anders als das damalige Treffen waren diesmal auch Griechenland, Deutschland und die EU-Spitze in Person von Ratspräsident Donald Tusk in Wien eingeladen.