Quelle: Süddeutsche Zeitung
Flüchtlinge massenhaft in die Türkei abschieben – als Warnsignal. Das ist die Logik des EU-Flüchtlingspaktes. Doch tatsächlich haben Syrer gute Chancen, in Griechenland bleiben zu dürfen.
Von Mike Szymanski, Athen
Beim Flüchtlingsabkommen zwischen der Türkei und der Europäischen Union tauchen neue Schwierigkeiten auf. Mit Massenabschiebungen aus Griechenland in die Türkei sollte Flüchtlingen signalisiert werden, dass sich die oft lebensgefährliche Flucht nach Europa nicht mehr lohnt. Wer in Griechenland ankomme, dem drohe mittels Schnellverfahren die baldige Rückführung, so lautet die Botschaft. Die Türkei hatte im Rahmen des Pakts zugesagt, Flüchtlinge wieder zurückzunehmen. Nun zeigt sich, dass die Chance, nicht in die Türkei zurückgeschickt zu werden, recht groß ist.
Nach Zahlen der griechischen Asylbehörde, die der SZ vorliegen, musste bisher noch kein Syrer, der das griechische Asylverfahren durchlaufen hat, gegen seinen Willen zurück in die Türkei. Wer gegen die Asylbescheide in zweiter Instanz vorgeht, hat sogar beste Aussichten, vorerst in Europa bleiben zu können.
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