27. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Festung Europa: Migrationspolitik in der Krise“ · Kategorien: Europa, Lesetipps · Tags: ,

Quelle: DW

Das Ziel der EU ist nicht die Aufnahme von mehr Flüchtlingen, sondern bessere Grenzsicherung. Die Solidarität innerhalb der Union stößt schnell an ihre Grenzen. Eine Analyse von Bernd Riegert aus Brüssel.

Europa ist eine Festung und wo die Festung noch Lücken hat, da werden sie mehr oder wenig wirkungsvoll geschlossen. Das mögen Flüchtlingsorganisationen und viele gutmeinende Menschen in der EU kritisieren, doch die Innenminister der Union, die sich regelmäßig mit der illegalen Migration beschäftigen, sagen es längst, zumindest hinter vorgehaltener Hand: Die große Mehrheit der Bürger in den 28 Mitgliedsstaaten ist gegen eine noch größere Zahl von Migranten und Flüchtlingen.

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25. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Flucht geht nicht von Schleppern oder Schleusern aus“ · Kategorien: Lesetipps, Medien · Tags: ,

Quelle: Deutschlandfunk | Audio

Stefan Buchen
Die neuen Staatsfeinde. Wie die Helfer syrischer Kriegsflüchtlinge in Deutschland kriminalisiert werden.
Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 2014. 200 S., 14,80 €.

Für den Journalisten Stefan Buchen ist die oft gehörte Formulierung von „menschenverachtenden Schleppern“ zu undifferenziert. In dieser Argumentation erschienen Flüchtlinge als willfährige Schafe, die von ihren Schlächtern zu irgendetwas gezwungen würden. „Das geht komplett an der Realität vorbei.“

Stefan Buchen im Gespräch mit Stephanie Doetzer

Stephanie Doetzer: Als ich Ihr Buch zum ersten Mal in der Hand hatte, ist mir auf der ersten Seite der Satz aufgefallen „Jeder Mensch hat zwei Heimaten, seine eigene und Syrien.“ Das klingt ja für die meisten wahrscheinlich erst mal sehr skurril. Dann denkt man, Syrien, Heimat? Ist das die Heimat, die man haben will? Und all denjenigen, die Syrien kennen, spricht es wahrscheinlich aus dem Herzen. Wie landete dieser Satz auf der ersten Seite?

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25. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Auf die Flucht getrieben (IV)“ · Kategorien: Europa, Hintergrund, Lesetipps

(Eigener Bericht) – Deutschland trägt maßgebliche Mitverantwortung für die Ursachen der Flucht zehntausender Menschen aus dem Kosovo. Dies belegt eine Analyse der Entwicklung in dem Sezessionsgebiet seit dem NATO-Überfall im Jahr 1999, dessen Vorbereitung unter führender Mitwirkung der Bundesrepublik geschah. Auch die anschließende Besatzung des Kosovo haben deutsche Politiker in leitenden Positionen mitgestaltet. Dabei haben sie geholfen, Kommandeure und Kämpfer der Mafiamiliz UÇK in Priština an die Macht zu bringen, unter deren Herrschaft sich international scharf kritisierte soziale Verhältnisse herausgebildet haben. In einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs hieß es etwa im Jahr 2012, die Organisierte Kriminalität bestehe im Kosovo auf „hohem Niveau“ fort; im Europarat wurden sogar höchstrangige Politiker, darunter ein langjähriger Ministerpräsident, der Mafia zugerechnet. Die Armut grassiert; rund ein Sechstel aller Kinder leidet wegen Mangelernährung an Wachstumsstörungen – nach ungefähr 16 Jahren von NATO und EU geführter Besatzung, die maßgeblich von Berlin mitgestaltet wurde. Ohne Rücktransfers von Exil-Kosovaren könnten zahlreiche kosovarische Familien wohl nicht überleben. Allein im ersten Halbjahr 2015 haben mehr als 28.600 Kosovaren keine andere Chance gesehen, als in Deutschland Asyl zu beantragen – faktisch ohne Aussicht aus Erfolg. Berlin bemüht sich nun um Wege zu ihrer schnelleren Abschiebung.

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25. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Auf die Flucht getrieben (3)“ · Kategorien: Hintergrund, Lesetipps

Quelle: German-Foreign-Policy

(Eigener Bericht) – In drei der fünf Länder mit den höchsten Flüchtlingszahlen weltweit hat die Bundesregierung aktiv zur Entstehung der Fluchtursachen beigetragen. Dies zeigt eine Erhebung des UNHCR. Demnach war Syrien Ende 2014 das Herkunftsland der höchsten Zahl an Flüchtlingen überhaupt, gefolgt von Afghanistan. In Syrien hat der Westen den Bürgerkrieg, vor dem immer mehr Menschen fliehen, seit Mitte 2011 massiv befeuert; in Afghanistan hat er bereits in den 1980er Jahren die Totalzerstörung der gesellschaftlichen Strukturen gefördert, die bis heute zahllose Menschen aus dem Lande treibt. Südsudan, Nummer fünf in der UNHCR-Statistik der wichtigsten Herkunftsländer von Flüchtlingen, ist 2011 auf Druck des Westens zu einem eigenen Staat geworden – aus geostrategischen Motiven, und dies trotz Warnungen von Beobachtern, die Abspaltung werde die Spannungen im Land unweigerlich anheizen und womöglich in einen neuen Bürgerkrieg führen. Dies ist nun tatsächlich geschehen; Millionen sind mittlerweile auf der Flucht. Mit der Regierung in Juba, deren Milizen furchtbare Massaker verüben, wollen Berlin und die EU nun noch enger als zuvor kooperieren – bei der Flüchtlingsabwehr („Grenzmanagement“).

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24. August 2015 · Kommentare deaktiviert für Sandro Mezzadra: “Immigrants are a determining element of working class” · Kategorien: Hintergrund, Lesetipps · Tags: , ,

Quelle: Sendika

by Murat Bay, Tüm Yazıları

Murat Bay from Sendika.Org had an interview about immigration problem with Sandro Mezzadra, in University of Bologna, in Italy. Sandro Mezzadra works as an Associate Professor of Political Theory at the University of Bologna, where he teaches postcolonial studies and contemporary political theory. He has published widely on the areas of migration, postcolonial theory, contemporary capitalism, Italian operaismo and autonomist Marxism. He recently completed a book with Brett Neilson, Border as method, or, the multiplication of labor (2013, Duke University Press). His writings have been translated into ten languages: Italian, French, German, Spanish, Finnish, Greek, Slovenian, Portuguese, Chinese and Japanese. He is currently working on the FP7 European project MIG@NET (Transnational Digital Networks, Migration and GenderOpens in a new window) and is a partner researcher on the ARC Discovery project, Culture in Transition: Creative Labour and Social Mobilities in the Asian Century Opens in a new window.

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17. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Machen wir die Grenzen auf, die Menschen kommen sowieso“ · Kategorien: Lesetipps, Medien · Tags:

Quelle: Stern

Täglich kommen Tausende von Flüchtlingen nach Europa – oft eher tot als lebendig. Wie lässt sich dieser unhaltbare Zustand ändern? Der Migrationsforscher François Gemenne sagt im Interview mit dem stern: „Machen wir die Grenzen auf – alle!“

Herr Gemenne, Sie sagen, die EU solle alle Grenzen öffnen. Ist das eine Provokation oder Ihr Ernst?

Es ist der einzig vernünftige Schritt.

Warum?

Weltweit sind über 60 Millionen Menschen auf der Flucht, mehr als je zuvor. Die reisen ja nicht zum Spaß, sondern um ihr Leben zu retten. Offene Grenzen sind der einfachste und wirkungsvollste Weg, ihnen dabei zu helfen.

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12. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Flüchtlinge und teure Smartphones: Hetze ohne Fakten“ · Kategorien: Lesetipps, Österreich · Tags:

Quelle: der Standard.at

Fast alle Asylwerber kommen bereits mit Handys an, das hat viele Gründe

Man solle das „auffällig große“ Smartphone in der Hand des dunkelhäutigen Flüchtlings beachten, schreibt eine Facebook-Nutzerin unter ein Foto, das sie nach einem „kritischen Lokalaugenschein“ in Traiskirchen gemacht hatte. Unter dem Bild: dutzende empörte Kommentare über den vermeintlichen Reichtum der Flüchtlinge. Das Foto wird tausende Male weiterverbreitet, darunter auch von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache (der den Eintrag später wieder entfernt). Nur wenige Wochen zuvor: Der oberösterreichische Landesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ) lässt Nutzer an einer „Bildersuche“ teilnehmen. Mit der Frage „Wer findet das neue iPhone?“ publiziert er ein Bild von Flüchtlingen in Linz.

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05. August 2015 · Kommentare deaktiviert für Fakten und Analysen rund um die Zuwanderung · Kategorien: Lesetipps · Tags:

Quelle: Focus Migration

focus Migration bietet aktuelle Zahlen, Daten und Analysen zu den Themen Zuwanderung, Flucht und Asyl sowie Integration.

Aktuelle Angebote finden Sie nur auf der Website der Bundeszentrale für Politische Bildung und beim Netzwerk Migration in Europa.

Sie können die Kontakt- und Abonnementsfunktion auf dieser Website jedoch weiterhin nutzen.

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02. August 2015 · Kommentare deaktiviert für „Der Westen muss legale Einreisemöglichkeiten schaffen“ · Kategorien: Lesetipps, Mali

Quelle: Deutschlandfunk | mp3

flucht ff – Gesprächsserie (Teil 1)

Es sei heikel, geflüchtete Malier Wirtschaftsflüchtlinge zu nennen, sagt die Mali-Expertin Charlotte Wiedemann. Wenn Menschen in Mali nicht ihren Lebensunterhalt verdienen könnten, würden sie zu Wanderarbeitern. Im DLF-Interview erklärt die Buchautorin, warum Entwicklungshilfe Flüchtlingsströme nicht stoppt – und was Stühle mit Macht zu tun haben.

Charlotte Wiedemann*** im Gespräch mit Frank Kaspar

Frank Kaspar: Charlotte Wiedemann, Mali ist durch eine lange Geschichte von Migration und Mobilität mit seinen Nachbarländern und auch mit Europa verbunden. Bevor wir darüber sprechen, geben Sie uns bitte eine erste Idee davon, wie das moderne Mali aussieht. Vielleicht können wir dafür ein Bild aufgreifen, das Sie an den Anfang Ihres Buchs gestellt haben!

Dort schreiben Sie: Wenn ich nur einen einzigen Gegenstand zur Verfügung hätte, um Mali und das Anliegen dieses Buches zu erklären, dann wäre das ein blauer Eisenstuhl. Besser gesagt, die blauen Eisenstühle, denn sie kommen nur in der Mehrzahl vor. Sie stehen auf der Straße, in einem Hof oder im Schatten eines Mangobaums, ihre Bauart ist schlicht und robust, der Sitz klein und hart, die Lehne gerade. Frau Wiedemann, was hat es mit diesen Stühlen auf sich?

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30. Juli 2015 · Kommentare deaktiviert für Marokko: Flüchtlinge und MigrantInnen vor Ceuta / Melilla · Kategorien: Hintergrund, Lesetipps, Marokko, Spanien

Quelle: Irin

The Forgotten Frontline Of The Migrant Crisis

By Obinna Anyadike

It’s late afternoon on the forested slopes of Mount Selouane. In single file or knots of friends, young West African men are trudging down the hillside to the dusty, dishevelled outskirts of the Moroccan village of Shadia. Nearly everyone is carrying an empty water bottle, part of their daily routine to fill them for free from standpipes outside the few general stores. They come as well to get a better network connection, to check their Facebook, make calls home, or catch up on friends who have made it to Europe. By nightfall, the growing agricultural village of half-finished apartments – and watchful local men – will transform once again. The West Africans will be gone; back in the relative safety of the forest, where more than 1,000 irregular migrants are camped. Shadia is 20km from the north-eastern city of Nador, which borders the Spanish port enclave of Melilla and doorway to Europe. That’s the goal of the visitors up in the Selouane: they are gambling that through luck or daring, they can make it through and into a better life.

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