In der Nacht erreichen noch einmal vier Züge mit Flüchtlingen München. Die etwa 2000 Menschen waren aus Ungarn über Österreich nach Deutschland eingereist.
Von München aus geht es für viele weiter: Noch in der Nacht sollten Züge nach Dortmund und Braunschweig fahren.
Am Dortmunder Hauptbahnhof marschieren am frühen Sonntagmorgen etwa 30 Mitglieder der Partei „Die Rechte“ auf. Gegendemonstranten und Polizei schaffen es, dass sich die Demonstration gegen den erwarteten Flüchtlingszug nach etwa einer Stunde auflöst.
Quelle: Zeit Online
Der Budapester Keleti-Bahnhof leert sich nur langsam. Flüchtlinge campieren im Chaos. Die wenigen Helfer versuchen dort, das Versagen des Staates auszugleichen.
von Ferdinand Otto
Am Morgen nach dem ersten Flüchtlingstreck Richtung Grenze, dem March of Hope, scheint sich am Budapester Keleti-Bahnhof kaum etwas geändert zu haben. Zwar sind Tausende Flüchtlinge mit Bussen und Bahnen nach Österreich und Deutschland abgereist. Doch die Unterführung, wo sie wochenlang ausgeharrt hatten, gleicht noch immer einem Bettenlager: Überall liegen, sitzen, schlafen, stehen Mütter, Kinder, Junge und Alte zwischen Müllbergen, Zelten, Isomatten, auf Papplagern.
Hunderte Flüchtlinge sind mit Zügen in Wien angekommen und in Richtung Deutschland umgestiegen. Rund 4.000 Flüchtlinge haben bislang die Grenze aus Ungarn passiert.
Rund 4.000 Flüchtlinge, die in Ungarn auf ihrem Weg nach Westeuropa gestrandet waren, sind am Samstagmorgen mit Bussen nach Österreich gebracht worden. Diese Zahl gab Polizeisprecher Helmut Marban vor Reportern bekannt.
800 Menschen seien bereits per Bahn in Wien angekommen und in Züge Richtung Deutschland umgestiegen, sagte ein Wiener Regierungsbeamter. Er rechnete damit, dass weitere 3.000 Flüchtlinge im Laufe des Tages in Wien ankommen werden. Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil rechnet damit, dass heute bis zu 10.000 Flüchtlinge in Österreich eintreffen könnten.
Quelle: nzz In Österreich sind am frühen Samstagmorgen von Ungarn aus 2500 bis 3000 Flüchtlinge eingetroffen. Es kämen immer weitere Menschen an, sagte Landespolizeidirektor Hans Peter Doskozil.
17 oder 18 Doppeldeckerbusse sollten die Migranten nach Wien und «vielleicht auch noch Richtung Deutschland» bringen, wie Doskozil gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA sagte. Im Grenzort Nickelsdorf wurden auch zwei Sonderzüge bereitgestellt. Der erste Zug mit 400 Flüchtlingen an Bord verliess Nickelsdorf am Morgen Richtung Salzburg.
Die erschöpften Migranten wurden von den ungarischen Behörden mit Bussen zur Grenze gebracht, überquerten sie zu Fuss und wurden auf der österreichischen Seite von Helfern mit Wasser und Nahrungsmitteln empfangen.
A group of illegal migrants marching in the centre of Budapest, after they had announced they would walk to Vienna, Austria (~150 miles), instead of waiting for being allowed to take the train to Germany.
Behörden haben bei Marsch noch nicht eingegriffen – Vier Österreicher wegen Vorwurfs der Fluchthilfe in Ungarn kurzfristig festgehalten
Das Chaos um die Flüchtlinge in Ungarn setzt sich fort. In Budapest haben sich heute hunderte Flüchtlinge zu Fuß auf den Weg in Richtung Österreich gemacht.
Die vier Aktivisten aus Wien, die in Budapest wegen des Verdachts der Schlepperei angehalten wurden, sollen noch heute zurück nach Österreich kommen, sagte Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) am frühen Nachmittag. Sie hatten Flüchtlinge mit dem Auto über die Grenze nach Österreich bringen wollen.
Am Bahnhof in Bicske verharren weiter hunderte Flüchtlinge in einem Zug, der am Donnerstag gestoppt wurde. Journalisten und freiwilligen Helfern wird nach wie vor der Zugang verwehrt. Die Menschen sollen in das Asyllager der Stadt gebracht werden, sie wollen aber weiter nach Österreich beziehungsweise Deutschland reisen.
Heute reisen zudem Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans und der für Migrationsfragen zuständige EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos auf die griechische Insel Kos. In Luxemburg treffen sich die EU-Außenminister, um über die dramatische Situation der Flüchtlinge zu beraten. Schwerpunkt der zweitägigen Gespräche soll die Situation in den Herkunfts- und Transitstaaten sein. Deutschland und Frankreich starteten kurz vor dem Treffen eine gemeinsame Initiative für verbindliche Aufnahmequoten in der EU.
Orban und Juncker streiten um die richtigen Ansätze in der Flüchtlingskrise
EU-Kommissions-Präsident Juncker nimmt Anlauf zu einem neuen Versuch zur Durchsetzung von Flüchtlingsquoten. Derweil repräsentiert Ungarns Ministerpräsident Orban das Lager jener, die vorab auf Grenzsicherung und Abschottung setzen.
NIKLAUS NUSPLIGER, BRÜSSEL
Europa ist mit der grössten Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert – und reagiert mit einem konzeptlosen Hüst und Hott auf die Herausforderung. Hier die freiwilligen Helfer am Münchner Hauptbahnhof, welche die Flüchtlinge in Empfang nehmen. Dort die Bilder tschechischer Polizisten, die Flüchtlinge mit Nummern auf dem Vorderarm markieren. Hier die Geschichten unzähliger Bürger aus ganz Europa, die sich bereit erklären, Flüchtlinge bei sich zu Hause aufzunehmen. Dort die Bilder gestrandeter Syrer, die auf griechischen Inseln unter prekären Bedingungen festsitzen oder in Budapest dem Verwirrspiel der überforderten Behörden ausgesetzt sind.
In zunehmend schärferen Tönen werfen deutsche Politiker den EU-Partnern fehlende Solidarität in der Flüchtlingskrise vor. Jetzt bietet Italien Hilfe an. In Budapest harren weiter tausende Flüchtlinge vor dem Bahnhof aus.
Italien hat sich auf Bitten Deutschlands bereit erklärt, vorübergehend die Kontrollen am Brenner an der Grenze zu Österreich wieder einzuführen. Die Behörden der Grenzprovinz Bozen erklärten, die italienische Regierung habe umgehend auf eine entsprechende Anfrage aus Deutschland reagiert.
Die Kontrollen am Brennerpass könnten genau wie beim G7-Gipfel Anfang Juni in Bayern als „vorübergehende Maßnahme“ und in Übereinstimmung mit dem Schengen-Abkommen eingeführt werden, um Bayern bei der Bewältigung der aktuellen Flüchtlingssituation zu unterstützen.
Quelle: The Guardian
Move follows chaotic scenes after thousands of people were allowed on to trains for Austria and Germany without visa checks
Hungarian authorities have closed Budapest’s main station to refugees and migrants following chaotic scenes on Monday, when people who had been camped outside for weeks were suddenly allowed to leave for Austria and Germany without visa checks.
The move followed the station’s complete closure earlier, when all trains to the west had been stopped from leaving. Police in helmets and wielding batons surrounded Keleti station’s grand, crumbling facade and dozens of refugees and migrants who were inside were forced out.
Hundreds of people – many fleeing civil war in Syria – travel to Munich after authorities in Austria and Hungary allow trains to move on
Packed trains arrived in Austria and Germany from Hungary on Monday, as European Union asylum rules collapsed under the strain of an unprecedented migration crisis.
As men, women and children – many fleeing Syria’s civil war – continued to arrive from the east, authorities let thousands of undocumented people travel on towards Germany, the favoured destination for many.
The arrivals are a crisis for the European Union, which has eliminated border controls between 26 Schengen area states but requires asylum seekers to apply in the first EU country they reach.