27. Januar 2015 · Kommentare deaktiviert für Australien – Papua-Neuguinea: 700 in Hungerstreik, Berlin 27.01.2015 · Kategorien: Deutschland, Termine [alt] · Tags: ,

Pressemitteilung

700 Flüchtlinge im Hungerstreik, Berlin Solidarität 27.1.2015

Seit 13 Tagen sind in einem Australischen Internierungslager in Papua-Neuguinea 700 Flüchtlinge im Hungerstreik (es ist kein Ende in Sicht). In Berlin lebende australische Aussiedler werden eine Mahnwache in Solidarität mit der Forderung der Flüchtlinge nach Schließung des Lagers veranstalten.

Australische Aussiedler und deutsche Genossen werden sich in Solidarität mit den Protesten auf Manus Island vor der australischen Botschaft in Berlin versammeln.

Eine Gruppe von australischen Aussiedlern und deutschen Genossen werden sich gemeinsam in Berlin zu einer Kerzen-Mahnwache vor der Australischen Botschaft um 18:00 Uhr am Dienstag den 27. Januar versammeln.

Die Berliner Mahnwache will Solidarität bekunden mit den 700 Menschen, die sich zur Zeit in einem Hungerstreik aus Protest gegen die Pläne der Regierungen von Australien und Papua-Neuguinea befinden, die Flüchtlinge dauerhaft auf Papua-Neuguinea festzuhalten. Dies ist der größte Hungerstreik in der Geschichte der australischen Internierungslager. Es erreichen uns fortlaufend Berichte von Gefangenen, die aus Protest ihre Lippen zusammennähen, die Rasierklingen und Reinigungsmittel schlucken.

Die Gruppe protestiert gegen das was die Antifolterkonvention der Vereinten Nationen: „die unrechtmäßige und unmenschliche Behandlung von Asylsuchenden“, in einem von der Australischen Regierung geführten Internierungslager auf Manus Island, Papua Neuguinea (PNG), nennt.

Unter Vertrag von der Regierung wird das Internierungslager, mit Lagerhäusern von über 1000 Personen, von Transfield Services betrieben. In diesen Lagern befinden sich Personen aus dem Irak, Somalia, Sudan, Pakistan, Afghanistan, Iran, Sri Lanka, Burma, Ägypten, Libanon, sowie Staatenlose Faili-Kurden und Rohingya-Flüchtlinge die alle in Australien Asyl beantragt haben. Das Internierungslager ist Teil der von der Australischen Regierung sogenannten „Pazifischen Lösung“.

Seit das Zentrum in 2012 wiedereröffnet worden ist, ist ein beträchtlicher Zuwachs von Spannungen zwischen den lokalen Gemeinden sowie den Lagerinsassen zu verzeichnen. Diese Spannungen, in Verbindung mit den fortlaufenden Problemen mit der Leitung des Internierungslagers und den Misshandlungen von Insassen, führten zu großen Protesten und Unruhen die am 17. Februar 2014 letztlich zu dem Tod des 23 Jahre alten Asylsuchenden Iraners Reza Berati führten.

Eine Untersuchung des Australischen Senatsausschusses beinhaltete die Empfehlung, dass die Australische Regierung die Verantwortung für die Verletzungen der Menschenrechte, die sich aus diesem Vorfall ergeben haben, anerkennt und akzeptiert. Der Ausschuss empfahl ebenfalls, dass die Australische Regierung einen angemessenen Zugang zu dem Internierungslager für Repräsentanten, Rechtsanwälte, Journalisten und das Australische Komitee für die Menschenrechte, ermöglicht. Die Umsetzung dieser Empfehlungen steht bis heute aus.

Die Organisatorin Carol Peterson teilt mit: “ Der Hungerstreik findet statt in einem Geheimgefängnis der Australischen Regierung. Diese Männer sind auf unbestimmte Zeit, unter entsetzlichen Verhältnissen, in einer illegalen Einrichtung, inhaftiert worden. Das Inhaftierungslager auf Manus Island muss geschlossen werden.“

„Wir wollen die hungerstreikenden Männer wissen lassen, dass es Menschen auf der ganzen Welt gibt, die Ihren Kampf unterstützen.“

„Sie sind von der Australischen Regierung von Australien nach Papua-Neuguinea gebracht worden. Die Umsiedlung nach Papua Neuguinea ist keine umsetzbare Option. Diese Männer müssen nach Australien gebracht, ihre Anträge auf Asyl müssen anerkannt werden.“

Die Veranstalter teilen mit, dass der gegenwärtige Hungerstreik und die einhergehenden Unruhen die fortlaufenden Rechtsverletzungen im Internierungslager schlaglichtartig verdeutlichen und zum wiederholten Male die Praxis der Inhaftierung von Flüchtlingen auf Papua-Neuguinea in Frage stellen.

„Australien ist ein wohlhabendes Land, im Gegensatz zu Papua Neuguinea. Es hat durchaus Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen“, teilt die Veranstalterin der Mahnwache Carol Peterson mit.

In Übereinstimmung mit den Aufrufen von Organisatoren, Politikern und Aktivisten in Australien, rufen auch die Veranstalter zur Schließung des Internierungslager auf Manus Island, sowie zum Boykott der Versorgerkette des Lagers, auf.

Die Mahnwache wird am 27. Januar 2015 zwischen 18:00 und 19:30 Uhr vor der Australischen Botschaft, Wallstraße 76-79, 10179 Berlin, stattfinden.

Die Mahnwache ist die dritte in einer Reihe von Mahnwachen rund um den Erdball. Mahnwachen die die Hungerstreikenden auf Manus Island unterstützen, wurden schon in New York, Boston, USA; und in Cambridge, England veranstaltet. Die Berliner Mahnwache wird gleichzeitig stattfinden mit der Mahnwache in Brüssel, Belgien. Die Mahnwachen werden Seite an Seite mit einer zunehmenden Kampagne zum Entzug von Kapital stattfinden, welche die Versorgungskette des Internierungslagers der Australischen Regierung auf Manus Island, Nauru, sowie dem geplanten Lager in Kambodscha, angreift.

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