16. August 2012 · Kommentare deaktiviert für Protest der Flüchtlinge in Deutschland weitet sich aus · Kategorien: Deutschland · Tags:

Offener Aufruf zur Teilnahme am Protestmarsch nach Berlin

Am 19. März 2012 begannen Flüchtlinge in Würzburg eine neue Ära des Protestes gegen die unmenschlichen Lebensbedingungen und das miserable Asylrecht in Deutschland. Im Moment befinden sich neun Städte in vier Bundesländern mit Protestcamps auf der Straße. In der angehängten Pressemitteilung kündigen die Streikenden einen Karawane  nach Berlin an, um den Protest dort gemeinsam fortzuführen.
Es wird zwei Wege geben. Einen Fußmarsch und eine, von der Strecke her längere, Bustour nach Berlin. Das Ziel dieser Aktionsform ist es, dass sich Flüchtlinge, die in den auf dem Weg liegenden Lagern wohnen, der Karawane anschließen. Nach langen Diskussionen haben das Koordinationskomitee und unterstützende Gruppen die Route bestimmt und zur weiteren Ausarbeitung des Vorhabens fünf Arbeitsgruppen gegründet.
Wir laden alle Gruppen, die helfen und zum Gelingen des Projektes beitragen wollen, dazu ein, uns – etappenweise oder auf dem gesamten Weg – Unterstützung zu leisten. Momentan gibt es zwar einige Unterstützerkreise, jedoch benötigen wir jede und jeden, um das große Ziel, das wir uns gesteckt haben, zu erreichen. Die angestrebte Quantität wird die Qualität des Protestes steigern, denn der kollektive Charakter der Zielsetzung bedarf auch der Kollektivität der teilnehmenden und unterstützenden Gruppen. Die einzelnen Aufgaben sind in die fünf Arbeitsgruppen unterteilt. Damit es einfacher fällt, sich ein Bild der Tätigkeiten zu machen, hier kurze Beschreibungen –
Arbeitsgruppe Kommunikation:

1. Kontakte zu verschiedenen Gruppen in den Städten knüpfen, die auf der Route des Protestmarsches oder der Bustour liegen und die mögliche lokale Unterstützung ausloten. Es ist wichtig, dass beispielsweise der Schutz organisiert wird und Ordner gestellt werden, oder Solidarität mit den Streikenden bekundet wird. Im ersten Schritt muss die Arbeitsgruppe eine Liste von allen aktiven Gruppen erstellen, die vor Ort in Kontakt mit unserer Arbeitsgrupp zur Planung beider Routen treten.

2. Verbindungen zu Anwälten schaffen, die sich mit Flüchtlingsrecht auskennen und jenen, die sich mit dem Versammlungsrecht beschäftigt haben, um eventuell entstehende Probleme beheben zu können.

Arbeitsgruppe zur Planung beider Routen:

Diese Gruppe, die sowohl aus AktivistInnen als auch aus Flüchtlingen besteht, ist dafür zuständig, alle logistischen Fragen zu klären und übernimmt die Organisation beider Routen.

1. Das Vorhaben benötigt bestimmte Genehmigungen. Die Karawane muss angemeldet werden, die Ruhestätten auf der Route und auch eventuelle Demonstrationen in den verschiedenen Städten. Damit wir allen Flüchtlingen Sicherheit gewährleisten können, ist dies ein sehr wichtiger Aspekt. Die Anmeldungen können auch von den lokalen Gruppen übernommen werden.
2. Begleitung der Karawane mit Fahrzeugen, in denen beispielsweise Material und die Sachen der Streikenden untergebracht werden können, oder solche, in denen sich Toiletten befinden – für den Fall, dass die Möglichkeit nicht gegeben ist, eine Raststätte aufzusuchen.
3. Wichtige organisatorische Fragen auf beiden Routen klären: a) Schlafplätze, b) Zelte und Schlafsäcke, c) Versorgung mit Essen und Trinken, d) Begleitfahrzeuge, e) Duschmöglichkeiten und Toiletten, f) Elektrizität (v.a. außerhalb der Städte), g) Erste Hilfe und medizinische Versorgung, h) Banner, Plakate, Megaphon usw.
Diese Liste ist offen – falls es andere Formen der Unterstützung gibt, benennt uns diese. Meldet euch beider Kontaktgruppe.

Arbeitsgruppe Medien:

1. Momentan kennt der Großteil der Presse das Anliegen des Streik der Flüchtlinge und trägt sie in die Öffentlichkeit. Um zu gewährleisten, dass nur und die volle Wahrheit veröffentlicht wird, ist es wichtig, dass die Pressearbeit von uns ausgeht. Es sollten alle freien Journalisten und die Presse auf einer Liste gesammelt und alle Informationen mitgeteilt werden. Auch sollte der Kontakt zu Journalisten und Medien geknüpft werden, die sich schon mit dem Thema der Flüchtlinge beschäftigt haben und bereit sind, den Protest zu begleiten, um gute Presseöffentlichkeit zu schaffen.
Detaillierte Informationen werden zusätzlich auf unserer offiziellen Homepage http://refugeetentaction.net  zu finden sein. Diese Homepage wird von den Flüchtlingen verwaltet, und beschreibt alles aus ihrer Perspektive – damit ist sie das Sprachrohr des Protestes und sollte verbreitet werden.
Alle unterstützenden und involvierten Gruppen sind ebenfalls eingeladen, ihre eigene Berichte zu verfassen und den Flüchtlingskampf inweitere Kreise zu tragen und bekannt zu machen. Werdet aktiv.

2. Daneben werden Pressekonferenzen u.ä. in den verschiedenen Städten einberufen und organisiert, um lokale Öffentlichkeit zu schaffen. Organisiert die Orte für die Pressekonferenzen, informiert die lokale Presse und nutzt eure Kontakte.

Arbeitsgruppe Dokumentation:

1. Es ist wichtig, dass der Protest von Fotografen, Journalisten, Filmemachern usw. dokumentiert wird. Es werden alle, die Erfahrungen oder Bekannte haben, aufgerufen, uns dabei zu unterstützen.

Arbeitsgruppe Finanzen:

1. Dieser Protest steht trotz aller Probleme und Repressionen dort, wo er heute steht und er geht mit den Flüchtlingen und AktivistInnen in eine neue Phase über. Dafür bedarf es aber finanzieller Unterstützung. Wir bitten alle Organisationen, die ebenfalls die Isolation der Flüchtlinge und die unmenschliche Gesetzgebung verurteilen, uns zu unterstützen, sich mit der Arbeitsgruppe Finanzen in Verbindung zu setzen und Geld zu spenden.
Spenden können Sie auf das folgende Konto überweisen:

Förderverein Karawane e.V.
Kontonummer: 40 30 780 800
GLS Gemeinschaftsbank eG
BLZ: 430 609 67
Spendenkonto / Verwendungszweck: Protestmarsch Berlin

Wir werden keine Ruhe geben, bis unsere Forderungen vollständig erfüllt sind:

– Stopp aller Abschiebungen
– Aufhebung der Residenzpflicht
– keine Lagerunterbringung
– schnellere Bearbeitung der Asylanträge, denn Asyl ist Menschenrecht und kein Privileg

Wir laden alle Gruppen, Einzelpersonen, Aktivistinnen und Aktivisten ein, ihre Solidarität mit der Aktion und den Forderungen der Flüchtlinge zu bekunden. Schreibt Solidaritätserklärungen, organisiert Solidaritätsaktionen, schließt euch uns an.

Kontakt:
Email-Ashkan.khorasani@gmail.com
Tel-017679837911

Arbeitsgruppe Kommunikation
Email:
communication.refugeeprotest@gmail.com

Arbeitsgruppe Planung Routen
Email:
logestic.refugeeprotest@gmail.com

Arbeitsgruppe Medien
Email:
media.refugeeprotest@gmail.com

Arbeitsgruppe Dokumentation
Email:
documentary.refugeeprotest@gmail.com.

Arbeitsgruppe Finanzen
Email:
Financial.refugeeprotest@gmail.com

 

(English)

A call to join the Protest March project to Berlin

The Refugees went for a new era of protest on March, 19th 2012 against the inhuman living circumstances and the dreadful asylum law in Germany. Right now there are protestcamps in 9 cities in four different federal states. We’ll send you as an attachment the press declaration of the strikers announcing a protest march to Berlin in order to continue the protest alltogether.

Two different rallies will be on the way to Berlin. There will be a route for the bus which takes some more time and at the same time a march directly towards Berlin. Purpose of this protest form is to mobilize refugees living in Lagers to join in. After an intensive debate the coordinating committee and supporting groups decided to establish 5 workinggroups. Every group or individual who is willing to make this protest a success is invited to support us for the whole protest as well as for parts of this march. There are already some supporters but we still need everyone for succeeding in our big plans. The focused quantity will increase the protest’s quality, thus the collective character of the aim is on the shoulders of the alltogether of the participating and supporting groups, means all are responsible for this success. The workgroups will work on different areas of responsibility. To get a clearer picture we’ll introduce their tasks in the following part.

Communication work group:

1.    Start contacting groups and individuals in the cities which we’ll pass along our two routes to Berlin to activate local support. In the following we’ll give you a few examples. It is important to ensure the safety e.g. by having security guards furthermore solidarity is very welcome. The group has to write a list with of all active groups and individuals so that the logistic group can use this information and structures.
2.    Connect to lawyers who are familiar with the asylum laws or/and the rights of assembly – to solve problems quickly.

Logistic work group:

Refugees as well as activists form this group. This group is responsible to solve all logistical issues on both tracks.
1.    For this protest march we need different permissions – it has to be registered. We need places to rest; we need to hold local demonstrations… to ensure safety to all refugees this part is really important. Parts of the protest march can/should be registered by local groups.
2.    We need a car for all the material and baggage of the refugees as well as a caravan with a toilet… in case we can’t find a service area.
3.    Important things in both routes are:
a.    Places to sleep
b.    Tents and sleeping bags
c.    Food and drinks
d.    Escort car
e.    Toilettes and the possibility to take a shower
f.    Electricity (especially on countryside)
g.    First aid and medical support
h.    Transpis, Flyer, megaphone…
i.    …(list is open – if you see other support which is needed feel free to say so. Just contact the group)

Mediagroup

1.    Right now most of the journalists know the reasons for the refugees’ protest camps and spread the news in accordance to their press declarations. Since we need the truth to be published it is really important that we’ll take care of the presswork. We need a list of freelance journalists and press contacts to tell them new information. It is also important to initiate contact to Journalists which are interested in the refugee issues to join into the protest march to create a steady publicity.
One can find detailed information on our official website http://refugeetentaction.net . This website will be administered by refugees to publish their point of view. Therefore it’ll become the mouthpiece of the protest and should be spread.
Each involved group is welcome to write its own articles to spread the refugees protest. BE ACTIVE!!

2.    Furthermore there will be press conferences in different cities which have to be organised to ensure local press activities. Organise places for the press conferences, inform the local press and use your contacts!

Documentation group

1.    It is very important that this protest march is accompanied and documented by photographers, journalists, film-makers etc… everyone who is experienced or knows someone who is experienced is needed!

Financial group

1.    This protest still exists although we had many huge repressions and problems. Now it is moving, together with refugees and activists, to another level. Therefore we need financial support. We ask every organisation which condemns the inhuman laws and the isolation of refugees for support. Please contact our financial group and make a donation to the following banc account.

Förderverein Karawane e.V.
Kontonummer: 40 30 780 800
GLS Gemeinschaftsbank eG
BLZ: 430 609 67
Spendenkonto / Verwendungszweck: Protestmarsch Berlin

We won’t stop until our demands are fulfilled:

•    Stop deportation
•    Abolish residence obligation
•    No compulsory stay in lagers
•    Deal faster with asylum application – asylum is not a privilege but a human right

We invite every group, individual and activists to show their solidarity with the refugees and their demands. Write a solidarity letter, organise some solidarity actions or join us!!!

Contact:
Email-Ashkan.khorasani@gmail.com
Tel-017679837911

Communication group
Email:
communication.refugeeprotest@gmail.com

Logistic group
Email:
logestic.refugeeprotest@gmail.com

Media group
Email:
media.refugeeprotest@gmail.com

Documentation group
Email:
documentary.refugeeprotest@gmail.com.

Financial group
Email:
Financial.refugeeprotest@gmail.com

„Vor 145 Tagen hat der Protest der Flüchtlinge gegen die menschenverachtende Asylpolitik in Deutschland ihren Anfang in Würzburg genommen und sich über mehrere Städte ausgeweitet- mittlerweile in Aub, Berlin Regensburg, Düsseldorf, Passau und nun auch in Nürnberg…“

Pressemitteilung vom 14.8.2012 bei The Voice

http://thevoiceforum.org/node/2687

Gemeinsame Homepage der streikenden Flüchtlinge:
http://refugeetentaction.net

Protestcamp in Würzburg seit 19. März 2012
http://gustreik.blogsport.eu

Protestcamp in Aub seit 03. Juli 2012
http://asylaub.wordpress.com

Protestcamp in Bamberg seit 2. Juli 2012 auf dem Markusplatz
http://fluechtlinge-bayerns.com (Streik vorübergehend ausgesetzt)

Protestcamp in Regensburg seit 11. Juli 2012 auf dem Neupfarrplatz
https://strikeregensburg.wordpress.com

Protestcamp in Düsseldorf seit 11. Juli 2012 auf dem Johannes-Rau-Platz
http://refugee-resist-duesseldorf.de

Protestcamp in Berlin seit 03. August 2012 auf dem Heinrichsplatz
https://asylstrikeberlin.wordpress.com

Protestcamp in Nürnberg seit dem 10. August 2012 am Hallplatz
http://strikenuernberg.wordpress.com

Protestcamp in Passau seit dem 10. August 2012 im Klostergarten
http://protestcamppassau.wordpress.com

Break Isolation Camp ab 23. August 2012 in Erfurt
http://breakisolation.blogsport.de

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