28. Mai 2012 · Kommentare deaktiviert für Tunesien: Kriminalisierung der Ausreise · Kategorien: Italien, Tunesien · Tags: ,

Prozess in Tunis

Die tunesische Tageszeitung Assabah meldet am 15.05.2012, dass am Vortag vor dem Amtsgericht Tunis der Prozess gegen einen „Schleuser“ begann. Er soll die Fahrt junger Tunesier aus der Region Jbel Lahmaüber Sfax nach Italien am 30.03.2011 für 500 bis 1.500 Euro pro Person organisiert haben. Bei der Überfahrt waren 4 Boat-people gestorben, 15 werden vermisst.

http://www.assabah.com.tn/article-68934-15052012.html

 

28. Mai 2012 · Kommentare deaktiviert für Rezension: Asef Bayat, Life as Politics 2010 · Kategorien: Lesetipps, Libyen, Mittelmeerroute, Tunesien · Tags: ,

Asef Bayat, Life as Politics: How Ordinary People Change the Middle East, Stanford University Press: Stanford 2010. 310 Seiten. USD 21,95 (deutsche Ausgabe mit einem neuen Beitrag zu den Frühlingsrevolutionen in Vorbereitung beim Verlag Assoziation A, Berlin, http://www.assoziation-a.de/vor/Leben_als_Politik.htm). In: Sozial.Geschichte Online 7 (2012), 195-302

Rezension: http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-30301/Sozial_Geschichte_Online_7_2012.pdf

Asef Bayats Buch enthält einen Schlüssel zu den Frühlingsrevolutionen im Maghreb und im Nahen Osten, vielleicht gerade weil es in den zehn Jahren vor dieser Revolution geschrieben und am Vorabend der Revolution veröffentlicht wurde. Es ist ein soziologisches Buch, aber gut lesbar. Ausgehend von einem im Jahre 2000 veröffentlichten Aufsatz, „From ‘Dangerous Classes’ to ‘Quiet Rebels’“, entfaltet Bayat eine Perspektive, in der nicht die Ereignisgeschichte, nicht die Politik, nicht die Organisationen und nicht die Bewegungen im Vordergrund stehen, sondern eine Präsenz der Unterschichten, die in langen Wellen zu unaufhaltsamen und den repressiven Regimes nicht zugänglichen Veränderungen führt. Die Frühlingsrevolutionen waren ein Ausdruck davon und eine Zwischenstation, aber nicht der Endpunkt dieser Entwicklungen.

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28. Mai 2012 · Kommentare deaktiviert für Aufruf: italienische Aufenthaltstitel für Libyenflüchtlinge! · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

Right to choose – Petition for the issue of residence permits to asylum seekers from Libya

Sign the petition, spread the message. Mobilise people in every city.

They landed on our shores during the war in Libya to escape the violence or because they were forced to embark on dangerous, unsafe boats by Ghaddafi’s soldiers.

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28. Mai 2012 · Kommentare deaktiviert für Boat-people in Italien: 25.000 Aufenthaltstitel verlängert · Kategorien: Italien, Libyen, Tunesien · Tags:

Boat-people 2011: TunesierInnen ja, afrikanische Flüchtlinge aus Libyen nein?

Mit einem Regierungsdekret vom 15.05.2012, veröffentlicht am 21.05.2012, wurden die Aufenthaltstitel aus humanitären Gründen aus dem Jahr 2011 verlängert. Eine Vorlage zur Datumsänderung bei Behörden ist nicht nötig. Dies betrifft 25.000 tunesische Boat-people, die vor dem 05.04.2011 eingereist sind. TunesierInnen, die danach ankamen und ankommen, werden in interniert und abgeschoben.

Weitere 25.000 Boat-people aus verschiedenen Ländern, die 2011 aus Libyen nach Italien flüchteten, haben Asylanträge gestellt, und die Hälfte ihrer Anträge wurde bereits abgelehnt.

http://www.meltingpot.org/articolo17776.html

28. Mai 2012 · Kommentare deaktiviert für Australien – Boat-people dauerhaft interniert · Kategorien: Nicht zugeordnet · Tags: ,

„Sicherheitsverwahrung“

In Australien befinden sich ca. 50 anerkannte Flüchtlinge auf unbestimmte Zeit in Haft – ohne Anklage und ohne Verfahren. (NZZ 26.05.2012) Sie waren größtenteils als Boat-people nach Australien gekommen. Der Geheimdienst betrachtet sie als mögliches Sicherheitsrisiko, und so bleiben anerkannte Flüchtlinge in Australien unbefristet in Haft – ohne die Möglichkeit, sich gegen das Verdikt zu wehren.

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28. Mai 2012 · Kommentare deaktiviert für Rom – Hauptstadt der Boat-people · Kategorien: Afghanistan, Eritrea, Italien · Tags: , ,

Großbesetzungen, Barackensiedlungen, eigene Komitees

In Rom leben laut einer Studie der Stiftung «Integra/Azione» ca. 6.000 Flüchtlinge und Migranten auf der Strasse oder in Slums. In den provisorischen Notunterkünften, welche die Behörden zur Verfügung stellen, finden sie keinen Platz. Zum größten Teil handelt es sich um Flüchtlinge aus Somalia, Eritrea und dem Sudan sowie aus Afghanistan. Fast alle sind als boat-people nach Italien gekommen. Rom ist der wichtigste Anlaufpunkt für sie. Die Ärmsten von ihnen und diejenigen, die nicht über Familienbande in Europa verfügen, bleiben in Rom hängen.

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