Das ägyptische Militär soll in den vergangenen Tagen ein grossen Flüchtlingsboot auf offenem Meer bombardiert haben. Das berichten anscheinend Flüchtlige eines anderen Boots, wie die algerische Zeitung „Journal d’Oranais“ berichtet. Die Angaben lassen sich derzeit nicht überprüfen.
Die ägyptische militarisierte Küstenwache hat in den vergangenen Monaten nachweislich mehrfach Flüchtlingsboote beschossen. Vor wenigen Tagen soll die ägyptische Marine Überlebende eines Flüchtlingsboots vor dem Nildelta noch bei der Rettungsaktion verhaftet und sofort abgeschoben haben. Aus der offiziösen ägyptischen Meldung lässt sich schliessen, dass mindestens 100 Bootsflüchtlinge ertrunken sind. Ob die Information zur Verhaftung und Abschiebung von über 100 Überlebenden nur eine Schutzbehauptung ist und in Wirklichkeit über 200 Bootsflüchtlinge bei der Schiffskatastrophe umgekommen sind, lässt sich derzeit nicht recherchieren.
Von allen Küstenwachen Nordafrikas steht die ägyptische Küstenwache und Polizei unter stärkstem Einfluss von Frontex und den italienischen Polizeiapparaten. Nach Ägypten – bekanntermassen die derzeit schlimmste Diktatur in Nordafrika – schiebt Italien ägyptische Bootsflüchtinge umgehend nach Landung ab.