Frankfurter Rundschau | 03.07.2018
Im Sommer schicken Menschenschmuggler im Mittelmeer mehr Flüchtlingsboote als sonst Richtung Europa. Damit steigt die Zahl der Tragödien. Die IOM meldet einen deutlichen Anstieg der Totenzahlen.
Die gefährliche Flucht über das Mittelmeer hat seit Anfang des Jahres bereits mindestens 1405 Menschen das Leben gekostet. Die Zahl der Toten sei um 40 Prozent höher als bislang befürchtet, berichtete die Organisation für Migration (IOM) am Dienstag in Genf – nur einen Tag, nachdem sie die Schwelle von 1000 überschritten gesehen hatte. 2017 waren im gleichen Zeitraum 2268 Menschen ums Leben gekommen.
Es handele sich aber nicht um neue Tragödien, sagte Julia Black vom Datenanalysezentrum der IOM in Berlin. Vielmehr gingen die neuen Zahlen auf Unglücke am 19. und 20. Juni zurück. Die dabei genannten Zahlen der Vermissten habe die IOM erst jetzt verifizieren können. Demnach kamen allein an diesen beiden Tagen bei drei Unglücken zusammen mindestens 215 Menschen ums Leben.