18. Februar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Überforderte Flüchtlingshelfer: Einsatz ohne Limit“ · Kategorien: Griechenland · Tags: ,

taz | 18.02.2018

Alex und Mary-Jane haben einen stressigen Job und kriegen doch keinen Cent. Sie helfen Flüchtlingen auf der Insel Leros.

Maren Häussermann, Daniela Prugger

LEROS taz | Sie hat den besten Job der Welt, das steht für Alexandra fest. Zwar wird man als freiwillige Helferin nicht bezahlt, aber man kann etwas bewirken, sagt die 23-Jährige. Mit einer Packung blauer Müllsäcke in der Hand und einem Lächeln auf den Lippen stapft die US-Amerikanerin über den schlammig-sandigen Boden. Der Regen prasselt auf ihre blassen Wangen und die runde Brille. Sie tippt einem jungen Mann aus Syrien auf die Schulter: „Es regnet, aber das wird lustig.“

Sie meint die Strandreinigung und fuchtelt mit einer Plastiktüte vor seinem Gesicht. Widerwillig greift er danach. Dann sprintet sie zum VW-Bus, dreht die Musik lauter und beobachtet sechzehn Flüchtlinge, wie sie sich am Strand nach Glasflaschen und Plastikbechern bücken. „Dreh lauter, Alex!“, ruft der Syrer. Alexandra läuft zur Gruppe zurück, ihre blonden Haare triefen. Mit den Geflüchteten und anderen freiwilligen Helfern tanzt sie im Regen. „Immer noch besser, als im Camp rumzusitzen“, sagt sie.

Weiterlesen »

31. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Marokkos Justiz ermittelt gegen Aktivistin: Lebenslang für Lebensretterin?“ · Kategorien: Marokko, Spanien · Tags: ,

taz | 31.01.2018

Gegen die Spanierin Helena Maleno wird in Marokko ermittelt – die Aktivistin half Flüchtlingen in Seenot. Nun steht sie erneut vor Gericht.

Reiner Wandler

Die Seenotrettungsdienste kennen die Stimme von Helena Maleno: „Zwei Boote in der Meerenge von Gibraltar mit 33 und 45 Personen an Bord brauchen Hilfe.“ So oder ähnlich lauten die Anrufe der 47-jährigen spanischen Menschenrechtsaktivistin, Journalistin und Schriftstellerin, die im marokkanischen Tanger lebt. Viele derer, die die gefährliche Überfahrt von Afrika nach Europa wagen, haben für den Notfall Malenos Nummer dabei. Sie ist bekannt dafür, alles in Bewegung zu setzen, damit die spanischen und marokkanischen Rettungsdienste ausrücken. Jetzt droht der Gründerin der NGO „Caminando Fronteras“ (Grenzgänge) lebenslänglich Haft. Die marokkanische Justiz ermittelt gegen Maleno wegen Verstoß gegen das Einwanderungsgesetz und wegen des Verdachtes, Mitglied einer kriminellen Vereinigung zu sein.

Weiterlesen »

25. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Nothilfe im Dschungel“ · Kategorien: Frankreich, Großbritannien, Schengen Migration · Tags: , ,

junge Welt | 25.01.2018

In Nordfrankreich leben Flüchtlinge unter miserablen Bedingungen. Freiwillige kümmern sich um ihre Versorgung. Eine Ärztin berichtet

Von Jana Walter

An diesem grauen Herbsttag weht ein rauer Wind die Küste entlang und es beginnt zu regnen. Ein 17jähriger Sudanese zieht seine Schuhe aus, rollt eine alte Decke auf dem nassen Gras am Rande eines Industriegebietes aus und kniet sich zum Gebet nieder. Ich ziehe mir die Kapuze tiefer ins Gesicht, es ist eisig kalt. Ich frage mich, wie ein junger Mann, der seine Heimat verlassen musste und seit knapp zwei Jahren seinen Träumen von einem vermeintlich besseren Leben folgt, am Glauben festhalten kann. Ein Weg, der ihn ins Herz Europas führte: ins nordfranzösische Calais.

Weiterlesen »

25. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Der Kampf um die Migranten am Brüsseler Nordbahnhof“ · Kategorien: Schengen Migration, Social Mix, Sudan · Tags:

NZZ | 25.01.2018

In Brüssel öffnen Bürger ihre Türen für Migranten. Die belgische Regierung plant nun ein Gesetz, das der Polizei Razzien in den Wohnungen von Flüchtlingshelfern erlauben würde.

Niklaus Nuspliger, Brüssel

Beim Parc Maximilien nahe dem Brüsseler Nordbahnhof ist nach Einbruch der Dunkelheit ein seltsames Schauspiel zu beobachten. Autos fahren vor, halten kurz an, nehmen einen Wartenden an Bord und verschwinden in der Nacht. Bei den Passagieren handelt es sich um Migranten, die oft auf dem Weg nach Grossbritannien in Belgien steckengeblieben sind. Sie werden von Freiwilligen einer gut organisierten Bürgerplattform abgeholt und zu einem Schlafplatz in einer Privatwohnung gebracht. Beim Nordbahnhof, der in einem Quartier mit modernen Bürotürmen und heruntergekommenen Bordellen liegt, leben laut Flüchtlingshelfern derzeit 400 bis 500 Migranten auf der Strasse. Im vergangenen Jahr organisierte die Plattform 50 000 Übernachtungen, um den Migranten Obdach zu bieten – und sie vor der Polizei zu schützen. Die Behörden wollen die Migranten gemäss den Dublin-Regeln der EU ins Erstankunftsland Italien oder direkt in ihre Heimat zurückführen.

Weiterlesen »

25. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Bürger nehmen Asyl selbst in die Hand“ · Kategorien: Deutschland · Tags: , ,

taz | 24.01.2018

Die Göttinger Initiative „Bürger-Asyl Jetzt“ will den Schutz für Geflüchtete künftig privat organisieren. Die rechtlichen Folgen sind unklar.

Reimar Paul

GÖTTINGEN taz | Können Flüchtlinge, die von einer Abschiebung bedroht sind, künftig in einem „Bürgerasyl“ Schutz finden? Ja, zumindest in Göttingen, hofft die Göttinger Initiative „Bürger-Asyl Jetzt“, die sich mit einer unter anderem von Grünen und Linken unterzeichneten Anzeige im Göttinger Tageblatt öffentlich vorstellte. „Wir meinen, dass wir uns in der Mitte Europas der Verantwortung für die ankommenden Flüchtlinge nicht entziehen können“, heißt es darin. „Diejenigen, die bereits in unseren Kommunen wohnen, sollten hier Sicherheit und Perspektive finden.“

Weiterlesen »

23. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Refugees can achieve so much if they’re not caged in isolated camps“ · Kategorien: Griechenland · Tags:

The Guardian | 19.01.2018

Rooms were lying empty at the City Plaza hotel in Athens. Now it’s an autonomous hive where refugees are empowered

David Patrikarakos

In May 2016, after the EU-Turkey agreement designed to close off mass immigration to Europe, a group of 120 migrants accompanied by volunteers stormed the well-known City Plaza hotel in Athens. The hotel was vacant, its owners having gone bankrupt. Hundreds of rooms were lying empty while refugees suffered in camps far from the city.

The refugees set up shop there, and – despite government threats to cut off the water and electricity – have remained ever since. The hotel is a cacophony of noise. The sounds of small children shrieking waft through the reception area. Staccato bursts of Arabic, Urdu, Persian and English fill the room. The walls are adorned with posters. A blue sign with “City Plaza” written downwards on either sign flanks a message: Solidarity, together, resistance, unity, giving, getting, life, equality. The words written underneath each other their first letters highlighted in pink spell out “struggle”.

Weiterlesen »

18. Januar 2018 · Kommentare deaktiviert für „Hungary seeks to punish those who aid illegal migration“ · Kategorien: Balkanroute, Schengen Migration, Ungarn · Tags: ,

The Washington Post | 17.01.2018

By Pablo Gorondi | AP

BUDAPEST, Hungary — A new set of laws would tax and possibly sanction Hungarian groups assisting illegal migration which receive foreign funding, Hungary’s government said Wednesday.

Such groups would have to register with the courts and, if they get more than half of their funds from foreign sources, pay a 25-percent tax on the funds received from abroad, Interior Minister Sandor Pinter said. Groups failing to register, and which authorities consider to be adding illegal migrants, could be fined.

Weiterlesen »

17. Dezember 2017 · Kommentare deaktiviert für Lesbo, la sartoria che dà lavoro ai migranti: “Così recuperiamo i giubbotti salvagente e li trasformiamo in borse” · Kategorien: Griechenland, Video · Tags:

Auf Lesbos gibt es eine Schneiderei, in der Migrant*innen aus Rettungswesten Taschen und Geldbörsen herstellen.

Il Fatto Quotidiano | 17.12.2017

di Giulia Zaccariello

A Lesbo lo chiamano il “life jacket cemetery” e altro non è che un’enorme discarica di giubbotti di salvataggio. Si trova a nord ed è ciò che rimane delle centinaia di sbarchi di migranti sull’isola greca. Da qui, da quello che può sembrare solo un rifiuto, nel 2015 è partita l’idea di creare un laboratorio che potesse dare un’occupazione a migranti e disoccupati. Oggi grazie alla solidarietà e all’impegno degli abitanti del posto quella sartoria è una realtà, e produce ogni mese decine di Safe passage bags. Si trova nel Mosaik support center di Mitilene, un vero punto di riferimento e di incontro per migranti e rifugiati che qui possono anche seguire corsi di lingue, informatica e musica. Nel laboratorio i giubbotti recuperati sulle coste vengono lavati, tagliati e ricuciti per poi essere trasformati in borse e portafogli. “Così le storie dei rifugiati viaggeranno ovunque nel mondo- spiega la creatrice Tina Kontoleontose – perché ogni borsa rappresenta uno di loro”

22. November 2017 · Kommentare deaktiviert für Solidarity Messages for those in Transit · Kategorien: Alarm Phone, Video · Tags: , ,

Alarm Phone – Against fingerprints

‘Solidarity Messages for those in Transit’ is a video project that emerged through the WatchTheMed Alarm Phone network. It aims to reach travellers along their migratory trajectories, in order to support them when they navigate the many border obstacles and traps that the EU and its member states have erected in their paths. Through the videos, survivors of the border regime who reached their desired destinations and people still on the move, speak directly to the many thousands who are forced onto dangerous migration routes or into inhumane conditions in Libya and elsewhere, to those who risk their lives when escaping via the sea, and to those who face oppression and the threat of forced deportation after arriving in Europe. The videos were shot in Germany and Italy, and share the insights of several people who survived the EU border regime and continue to resist it. Based on their lived experiences, they offer information, warnings, support and encouragement. Some of the videos’ themes include ‘Safety at Sea’, ‘Fingerprints and the Dublin Regulation’, ‘Warnings against Frontex’ and ‘Asylum and Detention’. The first three videos about the fingerprint issue have been released in Somali, Amharic and Tigrinya, with English as the subtitle. While we face a time of repression in the aftermath of the long summer of migration, there are still cracks in the system and we hope that these videos will be spread widely, moving alongside those who travel on despite Europe’s desire to deter.

17. November 2017 · Kommentare deaktiviert für “1.5 year City Plaza: A Project on the Antipodes of Bordering and Control Policies” · Kategorien: Griechenland · Tags:

AntipodeFoundation | 13.11.2017

Olga Lafazani

The idea of a large-scale housing squat for refugees was first proposed in September 2015 among the “Initiative of Solidarity to Economic and Political Refugees”[1] – a grassroots coalition of groups of the radical Left in Athens. At the time, the “summer of migration”, as it would later be called, was continuing. Most migrants passing through Athens were in transit, as the “Balkan route” was still open and the borders could still–more or less–be crossed. This meant that the need for decent housing was not yet imperative. In this context, the Initiative decided to organise different mobilisations and actions of solidarity in various public spaces in Athens.

Weiterlesen »