01. September 2016 · Kommentare deaktiviert für „Afghanistan wird vergessen“ · Kategorien: Afghanistan, Deutschland

Quelle: Zeit Online

Wie steht es um den Hindukusch? Kaum ein Deutscher wird die Frage genau beantworten können. Das ist beschämend, denn die Situation im Land hat viel mit uns zu tun.

Eine Kolumne von Ulrich Ladurner

Wenn ein Attentäter in Kabul Dutzende Menschen tötet, wenn eine amerikanische Drohne einen Führer der Taliban trifft, wenn die afghanische Armee sich harte Kämpfe mit den Taliban liefert, dann flackert Afghanistan über den täglichen Nachrichtenstrom kurz auf, man vernimmt ein Grollen wie von einem fernen Gewitter. Schnell zieht es vorbei. Schnell ist es wieder still.

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25. Juni 2016 · Kommentare deaktiviert für „Binnenflüchtlinge in Afghanistan: Kein Geld für die Flucht nach Europa“ · Kategorien: Afghanistan

Quelle: Deutschlandradio Kultur

Mehr als eine Million Afghanen sind im eigenen Land auf der Flucht. Viele von ihnen stranden in ärmlichen Lagern am Rand der Hauptstadt, weil sie kein Geld für die Flucht nach Europa haben. Doch Kabul ist mit diesem unkontrollierten Zuzug zunehmend überfordert.

Von Sandra Petersmann

Qandi Gul ist nie zur Schule gegangen und wurde früh, als Kind, verheiratet. Die 25-jährige hat inzwischen neun kleine Kinder. Qandi Gul ist mit ihrer Familie im vergangenen Herbst, als sie hochschwanger war, aus der Provinz Kapisa nordöstlich von Kabul in die Hauptstadt geflohen.

„Bei uns gibt es immer wieder Kämpfe zwischen den Taliban und den Soldaten. Wenn sie dein Haus wollen, hast du keine Wahl. Wenn sie dein Essen wollen, hast du keine Wahl.“

Qandi Gul ist eine von vielen. Derzeit irren fast 1,2 Millionen Afghanen als Flüchtlinge durch das eigene Land, schätzen Amnesty International und auch die Vereinten Nationen. Damit hat sich ihre Zahl seit 2013 mehr als verdoppelt. Viele Binnenflüchtlinge zieht es wie Qandi Gul in die Hauptstadt Kabul, in der Hoffnung auf Sicherheit und Arbeit. Doch die Hauptstadt ist mit dem Zuzug überfordert. Der schwache, korrupte Staat ist nicht in der Lage, die geflohenen Menschen aus umkämpften Gebieten wie Helmand, Kandahar oder Kundus zu unterstützen.

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24. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Geheimer EU-Plan: 80.000 Afghanen sollen abgeschoben werden“ · Kategorien: Afghanistan, Europa · Tags:

Quelle: Pro Asyl

Ein vertrauliches EU-Diskussionspapier schlägt vor, die Entwicklungshilfe für Afghanistan als Druckmittel zu benutzen, um das Land dazu zu bringen, Flüchtlinge zurückzunehmen.

Mehr als 80.000 Afghanen sollen nach einem geheimen EU-Plan „in naher Zukunft“ aus Europa abgeschoben werden. Das Papier warnt aufgrund der katastrophalen wirtschaftlichen Lage sowie der zunehmenden Gewalt in Afghanistan, durch die allein letztes Jahr 11.000 Zivilisten ums Leben kamen, vor zusätzlichen Fluchtbewegungen nach Europa.

Obwohl man sich der immer angespannteren Sicherheitslage also bewusst ist, will man afghanischen Flüchtlingen keinen Schutz bieten – im Gegenteil: Die Abschiebungen von Afghan*innen sollen massiv verstärkt werden. Aufgrund der schwierigen Lage in Afghanistan selbst, wird dabei Zufluchtsmöglichkeiten in der Region eine größere Bedeutung beigemessen: „Aufgrund der sich verschlechternden Situation in Afghanistan sowie dem Druck auf Afghanen in Pakistan und dem Iran, besteht ein hohes Risiko zusätzlicher Migrationsströme nach Europa. Das erfordert eine Verstärkung der Interventionen, Zufluchtsmöglichkeiten in der Region zu erhalten“, so das Papier.

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19. März 2016 · Kommentare deaktiviert für „Flucht aus Afghanistan: Wer bleibt, hat schon verloren“ · Kategorien: Afghanistan

Quelle: NZZ

Fast jeder in Afghanistan träumt von einem besseren Leben im Ausland. Der Risiken sind sich die Ausreisewilligen durchaus bewusst. Doch der Wunsch zur Flucht ist stärker.

von Volker Pabst, Kabul

Einer der geschäftigsten Orte Kabuls ist das Passbüro. Frühmorgens schon, wenn die Stadt noch schläft, bilden sich Schlangen vor dem gelblichen Bau. Längst nicht allen gelingt es, auf Anhieb einen Pass zu beantragen. Vielen fehlt ein Dokument, ein Stempel, eine Unterschrift. Eine veritable Dienstleistungsindustrie in den Strassen um das Amt schafft Abhilfe. Unter bunten Sonnenschirmen stehen auf Klapptischen alte Computerdrucker, mit denen sich für einige Afghani Kopien erstellen lassen. Einige Meter weiter beglaubigen Notare die Dokumente. «Das Geschäft läuft gut», erklärt Hamid, der bei der Ausstellung von Grundbesitzurkunden behilflich ist, die einen Passantrag beschleunigen können. «Die Leute wollen weg. Sie brauchen Pässe.»

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Balkanroute: Flüchtlinge auf freier Wildbahn“ · Kategorien: Afghanistan, Balkanroute, Griechenland, Mazedonien, Österreich · Tags:

Quelle: NZZ | Bildstrecke

In der Flüchtlingskrise ist die Koordination an der Balkanroute zusammengebrochen. Staaten und internationale Organisationen haben keinen Überblick mehr.

von Andreas Ernst, Belgrad

Seit Sonntagmorgen ist die mazedonische Grenze für afghanische Flüchtlinge gesperrt. Jetzt stauen sich mehrere tausend Personen in Nordgriechenland vor der Grenze und warten auf die Weiterreise in Richtung Norden. Von Mazedonien eingelassen werden nur Syrer und Iraker, die über gültige Reisepapiere verfügen und bereits in Griechenland registriert wurden.

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für Greek police start removing migrants from FYROM border · Kategorien: Afghanistan, Griechenland · Tags:

Quele: Ekathimerini

Greek police started removing migrants from Greece’s border with Former Yugoslav Republic of Macedonia (FYROM) on Tuesday after additional passage restrictions imposed by FYROM authorities left hundreds of them stranded, sources said.

The migrants had squatted on rail lines in the Idomeni area on Monday after attempting to push through the border to FYROM, angry at delays and additional restrictions in crossing.

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für Situation an Griechenlands Nordgrenze im „roten“ Bereich · Kategorien: Afghanistan, Balkanroute, Europa, Griechenland, Kroatien, Mazedonien, Serbien

Quelle: Griechenland-Blog

Entgegen den getroffenen Vereinbarungen hat die FYROM die Grenze zu Griechenland für Afghanen geschlossen und lässt auch Iraker und Syrer nur noch bedingt durchreisen.

Nach dem Beschluss der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedoniens (FYROM), Afghanen nicht mehr die Einreise auf ihr Staatsgebiet zu gestatten, und der Verhängung strengerer Kontrollen für zur Durchreise berechtigten Syrern und Irakern befanden sich am Montagnachmittag (22 Februar 2016) in Griechenland an dem Grenzübergang Idomeni – Gevgelija bereits rund 5.000 Flüchtlinge eingeschlossen.

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Griechen bringen Flüchtlinge von Grenze weg“ · Kategorien: Afghanistan, Balkanroute, Griechenland, Mazedonien

Quelle: DW

Die Lage an der griechischen Grenze zu Mazedonien spitzt sich zu. Hunderte Migranten müssen zurück ins Landesinnere. Im Süden kommen derweil neue Flüchtlinge an, die über die Ägäis das Festland erreichen.

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Geschlossen: Flüchtlinge am Grenzzaun zwischen Griechenland und dem nördlichen Nachbarn Mazedonien

Die griechische Polizei hat eine von afghanischen Flüchtlingen besetzte Eisenbahntrasse an der griechisch-mazedonischen Grenze geräumt und damit begonnen, hunderte Migranten von dort wegzubringen. Zuvor hatten die mazedonischen Behörden Afghanen, die bisher automatisch passieren konnten, den Zugang verwehrt und schließlich die Grenze für Migranten komplett abgeriegelt. „Ich sehe hier Busse, die die Menschen abholen“, sagte der Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen, Antonis Rigas, dem griechischen Nachrichtensender Skai. Die Bahntrasse sei geräumt worden.

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23. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für Balkanroute dicht: Bundesregierung untergräbt Asylrecht für Afghanen · Kategorien: Afghanistan, Balkanroute, Mazedonien · Tags:

Quelle: medico international

Menschen aus Afghanistan haben in Deutschland und Europa nach wie vor einen gesicherten Rechtsanspruch auf ein Asylverfahren. Faktisch aber wird ihnen jetzt die Möglichkeit genommen, ihr Recht auf Asyl geltend zu machen.

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Keine Chance mehr auf ein Asylverfahren in Deutschland. Mazedonien hat seine Grenze nun auch für Afghanen geschlossen. (Foto: medico / Eichner)

Menschen aus Afghanistan haben in Deutschland und Europa nach wie vor einen gesicherten Rechtsanspruch auf ein Asylverfahren. „Faktisch aber wird ihnen jetzt die Möglichkeit genommen, ihr Recht auf Asyl geltend zu machen“, so Thomas Seibert, Südasien-Referent der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international, die seit vielen Jahren lokale Partner in Afghanistan unterstützt. Serbien lässt afghanische Geflüchtete nicht mehr passieren, Mazedonien ist dabei, seine Grenzen zu schließen. Seibert kritisiert Innenminister de Maizière, der von vorgeblich sicheren Regionen in Afghanistan spreche und die Bundesländer sogar auffordere, Afghanen abzuschieben. Seibert verweist auf den medico-Partner Hadi Marifat von der Afghan Human Rights and Democracy Organisation (AHRDO): „Man kann die Leute nicht einfach wie Müll abladen. Ich kenne Afghanen, die abgeschoben wurden und sich umgebracht haben oder von Taliban aufgegriffen wurden. Wer zurückkehrt, wird seines Überlebens nicht sicher sein.“

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22. Februar 2016 · Kommentare deaktiviert für „Tausende Flüchtlinge sitzen an mazedonischer Grenze fest“ · Kategorien: Afghanistan, Balkanroute, Griechenland, Mazedonien · Tags:

Quelle: Zeit Online

Athen (dpa) – Nach der weitgehenden Schließung der Grenze zu Mazedonien für Flüchtlinge spitzt sich die Lage auf griechischer Seite zu. In der Grenzregion befinden sich nach griechischen Schätzungen mehr als 5000 Migranten.

Hunderte versuchten am Montag, den Eisenbahn-Grenzübergang bei Idomeni-Gevgelija zu stürmen. Mazedonien riegelte daraufhin die Grenze an dieser Stelle komplett ab.

Gleichzeitig machten sich Hunderte Menschen zu Fuß auf dem Pannenstreifen entlang der wenige Kilometer weiter westlich liegenden Autobahn in Richtung Grenze auf dem Weg. „Damit bringen sie ihr Leben und das Leben von Autofahrern in Gefahr“ sagte ein Offizier der Verkehrspolizei der Deutschen Presse-Agentur.

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