24. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für EU Gipfel: Italienischer 10-Punkte-Plan · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: ,

Die Regierungschefs aller teilnehmenden EU-Staaten haben auf dem heutigen informellen EU-Flüchtlingsgipfel in Brüssel die italienischen Forderungen (10-Punkte-Plan) zur Kenntnis genommen und zur Entscheidung auf den kommenden EU-Gipfel geschickt. Heute dürfte der EU-Schulterschluss in der gemeinsamen aktiven Rettungsverweigerung gegenüber derzeit mehr als 1.000 Boat-people im zentralen Mittelmeer erfolgt sein, mit möglichem Massentod in den kommenden Tagen. Der italienische Plan sieht neben einem schmutzigen Deal mit Libyen / Niger und einer Aufrüstung der EU-Außengrenze vor, dass die Rettung von Schiffbrüchigen im Mittelmeer in der „gemeinsamen Verantwortung der EU-Staaten“ liegt, dass „das (Dublin-)Kriterium des Erstankunftslands überwunden“ werden müsse, dass Rettung und Aufnahme in unterschiedlichen EU-Staaten erfolgen können, und dass es eine „obligatorische Aufteilung“ der neuankommenden Flüchtlinge in der EU geben muss, sanktioniert mit finanziellen Zuschusskürzungen für Verweigerungsstaaten.

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24. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Über 1.000 Boat-people ohne Rettung im zentralen Mittelmeer · Kategorien: Europa, Italien, Libyen, Malta · Tags: , ,

Nachdem das NGO-Rettungsschiff LIFELINE und ein Frachter mehrere hundert Boat-people im zentralen Mittelmeer aufgenommen haben, ihnen aber alle sicheren Häfen in Italien und Malta verweigert wurden, haben gestern und heute einige weitere Flüchtlingsboote SOS an die italienische Rettungsleitstelle gesendet. Diese benachrichtigte die Schiffe in der Umgebung der Rettungsfälle und übermittelte zugleich die klare Botschaft, dass sich die Schiffe nicht mit Koordinationsanfragen an die italienische Rettungsleitstelle, sondern an die sog. libysche Küstenwache wenden müssten. Inzwischen (Sonntag Nachmittag) treiben mehr als 1.000 Boat-people rettungs- und perspektivlos im zentralen Mittelmeer. Eine solidarische Protest-E-mail aus Italien und aller Welt hat heute Mittag die E-Post der italienischen Küstenwache lahmgelegt. Die Bürgermeisterin von Barcelona Ada Colau hat ihre Stadt als „offen“, als flüchtlingsaufnahmebereit erklärt. Zeitgleich zu diesen Meldungen zur „größten Kollektivabschiebung in der Nachkriegsgeschichte des Mittelmeers“ (Open Arms) fand in Brüssel der sog. informelle Flüchtlingsgipfel der EU statt. Es ist nicht vorstellbar, dass die massenhafte Rettungsverweigerung ohne Zustimmung der EU-Kommission und der mächtigsten EU-Staaten erfolgt. (Die tagelange Umleitung des Flüchtlingsschiffs AQUARIUS ins spanische Valencia hatte die EU-Kommission über die spanische Regierung vermittelt.) Es ist damit zu rechnen, dass die Rettungsverweigerung Italiens und der EU in den kommenden Tagen zahlreiche Menschenleben kosten wird.

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23. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Boat-people: Freie EU-Fahrt oder EU-Internierung? · Kategorien: Nicht zugeordnet

Vor dem informellen EU-Gipfel zur Flüchtlingspolitik in Brüssel am morgigen Sonntag versucht die französische Regierung unter Macron die spanische Regierung unter Sanchez – angesichts der Unrealisierbarkeit nordafrikanischer EU-Lager – für eine Sofortinternierung angelandeter Boat-people in der EU zu gewinnen. Diese Stoßrichtung ist nicht nur wegen der aktuell weltweiten Kritik der Inhaftierung auch der grenzüberschreitenden Kinder in den USA bemerkenswert ruchlos. Konkret richtet sich die französisch-spanische Forderung gegen die Forderung der italienischen Regierung, die Dublin-Regelung für angelandete Boat-people auszusetzen, unter gleichzeitig existenzbedrohendem italienischen Angriff auf NGO-Rettungsschiffe und ihre aufgenommenen Bootsflüchtlinge. Sowohl der Seehofer-Vorstoß der südbayrischen Grenzschließung wie die italienische Einkreisung der NGO-Rettungsschiffe mit zahlreichen Bootsflüchtlingen an Bord wie auch der französisch-spanische Internierungsvorschlag kündigen eine EU-Politik der staatlichen Gewalt gegen Geflüchtete und Migrant@innen an, wie sie seit 1945 auf diesem Kontinent nicht mehr vorstellbar war.

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23. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Spanien: 769 Boat-people auf 25 Booten angekommen · Kategorien: Nicht zugeordnet

El Diario | 23.06.2018

769 personas en 25 pateras llegan a las costas españolas en menos de 24 horas

  • Salvamento Marítimo ha recibido sucesivos avisos a lo largo de toda la noche y la mañana en aguas de Cádiz, Almería y Gran Canaria
  • Una de las últimas embarcaciones interceptadas este sábado iba con 129 personas a bordo

El número de personas rescatadas por Salvamento Marítimo este sábado en aguas del Estrecho de Gibraltar y Canarias se ha elevado a un total de 769 que navegaban en 25 pateras y que han sido trasladadas a puertos de Tarifa, Barbate, Almería en Andalucía y Arguineguín en Gran Canaria, según Salvamento Marítimo.

Salvamento Marítimo informaba al 112 de la localización de la primera patera poco antes de la medianoche, e indicaba que en ella venían 30 personas, entre las que figuraban tres mujeres.

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22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Malta öffnet LIFELINE keinen Hafen · Kategorien: Italien, Libyen, Malta · Tags: , ,

Malta öffnet keinen Hafen für das NGO-Rettungsschiff „Lifeline“ mit 239 Bootsflüchtlingen an Bord. Italien und anscheinend auch Frontex hatten in diese Richtung Druck entfaltet. Vielleicht hätte Spanien die Bootsflüchtlinge in der Folge übernommen. –  „Lifeline“ hatte zuvor den Flüchtlingen eines anderen Boots den 5-Meter-Aufstieg zu einem Frachter ermöglicht, das sich zu dieser Rettung bereit erklärt hatte. – Die Anschuldigungen der italienischen Regierung über falsche oder fehlende holländische Registrationspapiere haben sich als desorientierende Fehlmeldungen erwiesen.

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22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Migreurop: More than 200 migrants have drowned in the central Mediterranean in two days · Kategorien: EN, FR, Italien, Libyen · Tags: ,

More than 200 migrants have drowned in the central Mediterranean in two days, bringing to more than 1,000 the number of migrants who died since January. Numbers of deaths similar to last year (2017) for the same period (nearly 2200 deaths), and lower than 2016 (nearly 3000 deaths), but if we could measure the cynicism of a large number of politicians, we could say that it is increasing.

L’Obs | 22.06.2018

Plus de 1.000 migrants noyés en Méditerranée centrale depuis janvier, alerte l’ONU

En l’espace de deux jours, les 19 et 20 juin, plus de 200 migrants ont péri en mer sur cette principale route migratoire reliant l’Afrique à l’Union européenne.

Plus de 200 migrants se sont noyés en Méditerranée centrale en deux jours, ce qui porte à plus de 1.000 le nombre de ceux qui sont morts depuis janvier sur cette principale route migratoire reliant l’Afrique à l’UE, a indiqué jeudi l’ONU.

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22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Call of Podemos MEP against the „regional disembarkation platforms“ · Kategorien: Libyen · Tags:

European Parliament Brussels, 21st June 2018

Jean-Claude Juncker
European Commission
Rue de la Loi 200

Donald Tusk,
European Council
Rue de la Loi 175, 1048 Bruxelles

About regional disembarkation platforms proposal

Dear Mr. Junker,
Dear Mr. Tusk,
Dear Members of the European Council,

Please use your powers to not approve during the next European Council meeting extraterritorial detention centres for refugees and migrants, called “regional disembarkation platforms” as proposed in the draft Council conclusions. The “Australian model” is a clear violation of International human rights law and should not be implemented by the EU by any means. Weiterlesen »

22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für 220 dead and counting: multiple drownings are a direct effect of the crackdown on sea rescue. Sea-Watch calls for humanitarian contingencies · Kategorien: Europa, Italien, Libyen · Tags: , ,

Sea Watch | 22.06.2018

The UNHCR reports that in the last three days approximately 220 have died attempting to cross the Mediterranean Sea. This spike in death toll caused the UN agency to call for more rescue capacity at sea, while European governments, with Italy in a leading role, do everything to avoid effective sea rescue. Sea-Watch warned on Wednesday of deadly days on the horizon due to a lack of rescue capacity; these drownings are a direct effect of the current crackdown on sea rescue. Sea-Watch therefore asks European communities, at national or local level, to help in pushing for a solution, while at a minimum allowing civil rescue ships to continue their life saving work without harassment by state authorities. The Dublin regulation allows states to exceptionally issue humanitarian visa, which can be adopted as an interim solution, while structural change is needed to allow a fair share of responsibility amongst EU member states.  

If you have any questions or requests for an interview, do not hesitate to contact us: presse@sea-watch.org

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22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Italienische Regierung will LIFELINE beschlagnahmen · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: , ,

Il Fatto Quotidiano | 21.06.2018

Migranti, Toninelli: “Sequestreremo nave ong Lifeline, agisce in acque libiche fuori dal diritto internazionale”

“È notizia di queste ore che la nave Ong Lifeline sta agendo in acque libiche fuori da ogni regola, fuori dal diritto internazionale. Hanno imbarcato circa 250 naufraghi senza avere i mezzi tecnici per poter garantire l’incolumità degli stessi naufraghi e dell’equipaggio”. Così in un post su Facebook e poi in una diretta video il ministro dei Trasporti e delle Infrastrutture Danilo Toninelli ha annunciato di aver chiesto alla Guardia Costiera italiana di avviare un’indagine.

22. Juni 2018 · Kommentare deaktiviert für Niederlande entzieht NGO-Rettungsschiffen Schutzstatus · Kategorien: Italien, Libyen · Tags: ,

Sea Eye | 21.06.2018

Macht Italien Jagd auf Rettungsschiff Seefuchs?

  • Deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye im Visier der neuen italienischen Regierung
  • Niederlande entzieht bisherigen seerechtlichen Schutzstatus
  • Rettungsschiff bricht aktuelle Mission ab

Regensburg/Rom/Valletta (21.6.2018) – Dramatische Lage auf dem Rettungsschiff Seefuchs der Hilfsorganisation Sea-Eye: Nachdem Sea-Eye seit 2016 im Mittelmeer mehr als 14.000 Menschen aus Seenot rettete, hat gestern das niederländische Verkehrsministerium per Mail dem Rettungsschiff Seefuchs den seerechtlichen Schutzstatus entzogen. Die Seefuchs befand sich zu diesem Zeitpunkt in den internationalen Gewässern vor der libyschen Küste, um in Seenot geratene Flüchtlinge zu retten. Die Crew – ausschließlich Freiwillige – hatte aufgrund dieser neuen Situation keine andere Wahl, als die Rettungsmission abzubrechen und die Rückfahrt nach Valletta anzutreten. Weiterlesen »