27. November 2016 · Kommentare deaktiviert für Giovani vite spezzate dal regime dei confini · Kategorien: Italien · Tags:

Quelle: Progetto Melting Pot

A Bolzano e Borghetto (Tn) due vittime della militarizzazione della rotta del Brennero

Autori: Stefano Bleggi, Matteo De Checchi

Sono morti tra l’odore del ferro delle rotaie calde, in una frenata improvvisa ma inutile, nel buio pesto tra cime bianche di neve e il freddo autunnale, umido e piovigginoso. Maledetta terra ricca e indifferente, composta e solitaria. È morto così A., un ragazzo eritreo minorenne, uno dei tanti invisibili arrivati nella terra di confine, Bolzano, dopo un viaggio pericoloso ed estenuante, attraverso un deserto e un mare, Mare Nostrum, che ha inghiottito anche le terre emerse per la quantità di morti, senza nome, che ancora gridano di dolore tra le sue acque. E’ morta così A., una donna di cui non sappiamo (e forse mai scopriremo) nome, né età, né paese d’origine, né religione, ma di cui possiamo intuire i desideri.

Bolzano, assieme a Como e Ventimiglia, è oggi una delle principali tappe della rotta centrale del Mediterraneo. Da mesi oramai i profughi sono costretti a rincorrere i treni merci diretti verso il Brennero, ultima speranza per scappare verso il Nord Europa, attirati dalle migliori opportunità che l’accoglienza in quei territori offre, o dai familiari che sono riusciti ad attraversare la frontiera.

Lunedì sera, intorno alle 20, A., identificato per la prima volta a Messina, ma partito qualche giorno fa da Milano insieme a una trentina di connazionali, ha tentato di agguantare un treno della speranza, il treno che lo avrebbe potuto portare dal fratello a Francoforte; è morto in maniera atroce, travolto dalla speranza stessa, lasciando sulle rotaie il corpo dilaniato di un giovane alla ricerca della libertà.

È una morte annunciata, come lo erano quelle di Ventimiglia e quelle che si susseguono a Calais. Ma in Trentino Alto Adige è una triste novità e avviene pochi giorni dopo un altro tragico episodio di cui nessuno sa dire nulla o vuole raccontare la verità.

Venerdì scorso, di notte, una giovane donna è stata investita da un altro treno in transito a sud di Borghetto, tra il Trentino e il Veneto, lungo l’asse del Brennero. Addosso le è stato trovato un documento che viene consegnato al momento dello sbarco nei porti siciliani. Pare che fosse passata anche lei da un centro d’accoglienza milanese. Non ci stupirebbe che fosse stata intercettata sul treno dalla polizia o dai controllori e fatta scendere, ma nessuno di Trenitalia sa niente o ha visto nulla.

Da quanto i controlli sono stati potenziati da Verona al Brennero per scoraggiare il transito dei migranti, non è la prima volta che le persone sono fermate, fatte scendere e poi costrette a muoversi a piedi. E quando ti ritrovi spaesato in un luogo che non conosci, la strada per andare avanti o tornare indietro te la possono indicare soltanto i binari del treno.

Queste morti erano ampiamente annunciate e non vanno considerate come degli incidenti o delle tragiche fatalità. Il regime del confine produce tra i suoi effetti proprio questi eventi drammatici.

La disumanizzazione della vita è oggi racchiusa tra muri di confini porosi, militarizzazione delle stazioni ferroviarie, pattugliamenti serrati nei treni a caccia del profugo, attentati ai luoghi dell’accoglienza, pervicace controllo burocratico di tutti coloro che non possono risiedere in una delle più ricche province d’Europa (vedi a Bolzano il caso della circolare Critelli).

Tutto questo condito da una società che si è drammaticamente abituata alla morte „dell’altro“, a considerare questi eventi come ineluttabili, ma che, allo stesso tempo, nega lo spostamento di esseri umani, baluardo, in altri periodi storici, di assimilazione e costruzione del diverso.

La morte di centinaia di migranti affogati, la scorsa settimana, in un cimitero liquido non ha scomposto la società dell’odio e della ricchezza che apre le porte ai festeggiamenti del Natale tra lagnosa compassione e sfavillanti mercatini tipici. E così le morti del giovane eritreo e della giovane figlia o madre scompariranno nell’oblio di una città addobbata per le feste.

Correte turisti, correte! Il vostro sì che è il treno della speranza!

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siehe auch: Südtirol News | 23.11.2016

Von Zug getöteter Migrant war 17 Jahre alt

Am Montagabend ist es in der Nähe des Bozner Bahnhofs zu einer Tragödie gekommen. Wie Medien übereinstimmend berichten, soll gegen 20.00 Uhr 300 Meter vom Bahnhof Bozen entfernt in der Nähe der Talstation der Rittner Seilbahn ein Migrant auf den Gleisen von einem Zug erfasst und getötet worden sein. Nun hat das Opfer einen Namen: Es handelt sich um den 17-Jährigen Abeil Temesgen aus Eritrea.

Der Jugendliche soll sich von einem Auffangzentrum in Messina entfernt haben, um nach Deutschland zu gelangen. Die Bahnpolizei von Bozen hat Ermittlungen in die Wege geleitet. Der Migrant war angeblich mit drei weiteren jungen Männern entlang der Bahngleise unterwegs. Zunächst war das Alter des Jugendlichen nicht klar, da er in der Vergangenheit nämlich zweimal von den Behörden registriert worden war. Dabei hatte er sich einmal als 16-Jähriger und ein zweites Mal als 21-Jähriger ausgegeben.

Der Jugendliche aus Eritrea wollte offenbar auf den Warenzug springen, um damit von Bozen in Richtung Brenner zu gelangen. Dabei wurde er von einem Regionalzug erfasst und war auf der Stelle tot. Er soll unter anderem schwerste Kopfverletzungen erlitten haben.

Seit Wochen klagt die Polizeigewerkschaft Siulp über eine „explosive Situation“ im Inneren des Bahnhofareals. Indes hat das Regierungskommissariat bestätigt, dass Flüchtlinge immer öfter versuchen, auf Güterzügen nach Norden über die Grenze zu gelangen. Deshalb seien seit Mitte November die Kontrollen am Bahnhofsgelände verstärkt worden. Das Ziel sei es auch, Unfälle zu verhindern.

Bizzo spricht von „tragischen Tod“

„Es ist eine schmerzliche Erkenntnis, dass wir nicht imstande waren, einen 17-jährigen Flüchtling aus Eritrea zu schützen, einen Jungen im Alter unserer Kinder und Enkel, der aber nicht wie sie zur Schule gegangen ist und vielleicht über die vielen Hausaufgaben gestöhnt hat, sondern die Freiheit von Diktatur und Unterdrückung gesucht hat“, erklärt Landtagspräsident Roberto Bizzo in einer Aussendung zu dem Fall.

Dieser absurde Tod zwinge uns zum Nachdenken darüber, ob wir nicht mehr tun müssen, fährt Bizzo fort. „Das Land tut viel für die Aufnahme der Flüchtlinge, aber es wird eine Anstrengung mehr brauchen, eine, die mehr auf Humanität als auf Vorschriften baut. Wir können es nicht akzeptieren, dass nur zwei Schritte von den Weihnachtsmarktständen entfernt Menschen in Not sich selbst überlassen sind, frieren und ihr Leben für ein besseres Schicksal riskieren“, meint Bizzo.

Diese Frage werde sicherlich zum Thema der Landtagssitzung in der kommenden Woche werden. „Für meinen Teil werde ich jedenfalls alles Mögliche unternehmen, damit die Flüchtlingshilfe, die Land und Gemeinde mit lobenswertem Bemühen, eingerichtet haben, alle aufnehmen kann, die ihrer bedürfen, mit besonderem Augenmerk auf die Schwächsten und jene, die am meisten in Gefahr sind“, erklärt Bizzo abschließend.

JG: “Unverständnis für scheinheilige Schuldzuweisungen”

Die Junge Generation in der SVP zeigt sich unterdessen über Äußerungen der Grünen, wonach der Unfall, der sich am Montagabend am Bozner Bahnhof zugetragen hat, auf politisches Versagen zurückzuführen sei, „mehr als nur verwundert“. Insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass die Grünen selber ja auch Vertreter im Landtag und in der Bozner Stadtregierung stellen, erscheine eine derartige Aussage als scheinheilig, meint die JG.

Der Unfall, infolgedessen ein minderjähriger Flüchtling von einem Güterzug erfasst worden und dabei ums Leben gekommen ist, sei ein sehr tragischer Vorfall, der jedenfalls zu denken gibt. „Aus unserer Sicht ist es jedoch aber mehr als nur fragwürdig, wenn man mit derartigen Pauschal-Schuldzuweisungen versucht, der Politik den schwarzen Peter an dieser Tragödie in die Schuhe schieben, ohne eigene Lösungsvorschläge zu nennen. So hat die Landesregierung in Vergangenheit doch eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, um den Bedürfnissen von ankommenden Flüchtlingen nachzukommen. So gibt und gab es immer wieder Fälle, in denen die Betten in Aufnahmeeinrichtungen sogar leer geblieben sind. Nun herzugehen und die Schuld des tragischen Unfalls der Landespolitik in die Schuhe zu schieben, ist aus unserer Sicht völlig haltlos“, so der SVP-Landesjugendreferent Stefan Premstaller und seine Stellvertreter Julian Stuffer, Sonja Plank und Manuel Raffin.

„Vielmehr ist es so, dass jeder Flüchtling, der in Italien ankommt, nicht in Italien bleiben, sondern nach Österreich oder Deutschland weiterfahren will. Das ist ein offenes Geheimnis. Nachdem die Kontrollen in den Personenzügen und an der Brennergrenze zugenommen haben, suchen die Menschen nach neuen Lösungen. Somit kann der Unfall keinesfalls als Folge des Versagens der Politik angesehen werden, sondern vielmehr als verzweifelter Versuch, einen neuen Weg zu finden, um nach Österreich oder Deutschland zu kommen. Und dies nicht, weil es in Südtirol keine Aufnahmeeinrichtungen mit entsprechender Verpflegung gibt, sondern vielmehr weil sich die Flüchtlinge in Österreich und Deutschland ein besseres Leben als in Italien erwarten“, so die JG-Vertreter abschließend.

Grüne: “Es hätte verhindert werden müssen”

Letzte Nacht ist ein junger, aus Eritrea geflüchteter Mann am Bozner Bahnhof gestorben, weil er von einem Zug erfasst wurde. “Die Hintergründe müssen noch geklärt werden, aber schon jetzt ist eindeutig, dass dieser Unfall zumindest auch auf politisches Versagen verweist, auch auf die Versäumnisse der Bahnverwaltung, ihr eigenes Gelände hinreichend zu kontrollieren”, so die Grünen in einer Aussendung.

“Seit Wochen stellen die Ordnungskräfte, die Freiwilligen im Einsatz und auch viele Beobachtende fest, dass insbesondere in Bozen die Situation eskaliert. Auf den Treppen des Bahnhofs drängen sich in der Nacht geflüchtete Menschen ohne Unterkunft zusammen, andere schlafen in Hauseingängen, unter Brücken oder anderen mehr oder weniger gefährlichen Stätten in der Kälte. Die Notunterkünfte stehen nur in der Nacht und unter absurden Bedingungen bereit (z.B. Pflichtpräsenz ab 21.00 Uhr, keine Aufnahme länger als 20 Tage). Die Kältenotunterkunft wurde weit außerhalb des Stadtzentrums in Lagerräumen der Industriezonen eingerichtet. Für diejenigen, die sich dazu entscheiden, dort vor den winterlichen Temperaturen Schutz zu suchen, gibt es nur ungenügende Informationen und vor allem wird kein Transportmittel oder Shuttlebus zur Verfügung gestellt. Es ist schon passiert, dass Personen, die auf dem Weg zum Ex-Alimarket waren, nie dort angekommen sind”, bemängeln die Grünen.

Dabei sei es international verbrieftes Recht von Geflüchteten, ab dem Tag der Gesuchstellung um Asyl, im Gastland aufgenommen zu werden. “Darüber hinaus gehört es zum humanitären Auftrag, Hilfe im Notfall zu leisten. Das Land Südtirol und das Regierungskommissariat haben viel zu lange die Augen vor den Hunderten von Geflüchteten verschlossen, die auf eigene Faust nach Südtirol gekommen sind und nun ist es offensichtlich, dass das System zu große Lücken aufweist. Unter anderem bezieht sich die Landesregierung auf die Erfüllung des staatlichen Kontingents, wobei aber keine kontinuierliche Zählung zur Feststellung der Anwesenden und die Aktualisierung der Quote stattfinden. Unabhängig von Tabellen und Rechenspielen lässt sich das Versagen einer Gesellschaft und ihrer Institutionen auch nur daran ablesen, dass Menschen mit Güterzügen zu flüchten versuchen. Hinterfragen, genau hinschauen, helfen (anstatt nachzurechnen) täte als erstes Not”, schließen die Grünen.

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